Superhelden und Monster kriegen überall ihre eigenen Cinematic Universes, da wäre es doch erfrischend, mal eins für einen Haufen schottischer Drogensüchtiger zu machen. Danny Boyle findet das gar nicht so abwegig. Sein Trainspotting - Neue Helden basierte auf dem gleichnamigen Buch von Irvine Welsh, T2 Trainspotting auf dem Folgeroman "Porno". Und Welsh kommt immer wieder auf diese Charaktere zurück, sie tauchen in den Geschichten der jeweils anderen auf. Deshalb nennt Boyle es auch scherzhaft Irvines kleines Marvel-Universum.
Stoff für weitere Trainspotting-Filme ist also vorhanden. Boyle würde gerne ein Spin-off über Robert Carlyles Begbie, den Brutalsten aus der Gang, sehen, sagte er dem Hollywood Reporter. Dessen Hintergrundgeschichte wird in Welshs jüngstem Roman "The Blade Artist" detailliert beleuchtet, sein Auswanderer-Leben mit Familie als erfolgreicher Maler und Bildhauer in Kalifornien. Es ist wie ein Solobuch und könnte noch verfilmt werden, so Boyle. Wenn auch nicht als Trainspotting 3, da zwar einige der anderen Charaktere vorkommen, aber nur vorübergehend. "Spin-off" trifft es für ihn schon eher.
Ob er bei einem solchen Begbie-Film selbst Regie führen würde, lässt Boyle offen. Tendenziell aber her nicht: Seine Zuneigung gilt allen vieren, er habe Trainspotting immer als Ensemble-Film betrachtet und sei immer noch in diesem Modus. Carlyle wiederum wäre zu allen Schandtaten bereit. Sie haben schon darüber gesprochen, er hätte Lust drauf, erzählte er auf der Edinburgh-Premiere von T2 Trainspotting. Vielleicht haben wir Begbie nicht zum letzten Mal gesehen...