Review "Better Call Saul" Staffel 3 - Wie Jimmy Saul Goodman wurde

Mit Better Call Saul Staffel 3 näherte sich die Breaking Bad-Prequelserie mehr denn je der Mutterserie an, denn nach Don Hector (Mark Margolis) in Staffel 2 erschien nun auch Gus Fring (Giancarlo Esposito) inklusive seiner Chicken-Fastfood-Kette Los Pollos Hermanos auf der Bildfläche. Mikes (Jonathan Banks) Verbindung zu ihm wurde entwickelt sowie auch der Konkurrenzkampf der beiden Gangsterbosse in Verbindung damit spannend aufgebaut und erklärt. Und Jimmy McGill (Bob Odenkirk)? Der als Saul Goodman aus der Mutterserie bekannte Anwalt trat seinen Weg mit diesem Namen an, nachdem der Cliffhanger von Staffel 2 ihm in Staffel 3 eine Pause seines Anwaltjobs bescherte.

In Better Call Saul Staffel 3 führte die Tonbandaufnahme, die Bruder Chuck (Michael McKean) gemacht hatte mit Jimmys Geständnis, nach einem harten Prozess vor Gericht schließlich dazu, dass Jimmy zwar die Lizenz nicht komplett entzogen bekam, aber für eine Zeit lang den Job niederlegen und Sozialstunden ableisten muss. Den glimpflichen Ausgang verdankt er einerseits Kims (Rhea Seehorn) Unterstützung vor Gericht, andererseits aber auch seiner eigenen Schlitzohr-Mentalität, die sich nach Chucks Verrat gegen seinen Bruder richtet. Dabei kommt auch Chucks Exfrau ins Spiel und es wird deutlich, dass Chuck den Ursprung seiner Krankheit überdenken muss. Zumindest auch eine positive Lehre, die Chuck aus dem nur halben Sieg zieht.

Jimmy versucht sich im Verlauf von Better Call Saul Staffel 3 als Werbeclip-Produzent unter dem Namen Saul Goodman Productions, womit der neue Name offiziell eingeführt ist. Die Verbindung zu Gus wird noch nicht so richtig hergestellt, das darf man aber für Staffel 4 über Mike vorausahnen. Derweil versucht Kim allein, die Klienten zu retten, im Hintergrund werkelt aber auch Jimmy daran weiter mit. Chuck versucht derweil, sich selbst zu heilen und seinen Platz bei HHM als Howards (Patrick Fabian) Partner vollständig zurück zu erobern. Das schmeckt Howard aber so gar nicht.

Das Auf und Ab der diversen Konkurrenzkämpfe ist in Better Call Saul Staffel 3 spannend und mit dem so coolen der Serie ganz eigenen absurden Humor inszeniert. Staffel 3 erhält das Niveau der vorherigen Runden visuell, dramaturgisch wie auch darstellerisch gelungen aufrecht mit Ideenreichtum, guten Dialogen, spannender Charakterentwicklung und überraschenden Wendungen. Und wie geht alles aus?

Das Finale von Better Call Saul Staffel 3 hatte es es wahrlich in sich. Don Hectors erster tiefer Fall und auch sein aus Breaking Bad bekannter Zustand werden im Finale deutlich vorbereitet. Jimmy schließt die Anwaltskanzlei und legt eine moralische Kehrtwende hin. Chuck verliert den Kampf gegen Howard, was letztlich zu seinem völligen Absturz führt und einem Schluss, für den man Taschentücher bereit halten sollte. Mehr deuten wir mal nicht an. Jetzt heißt es warten auf Staffel 4, die noch ausstehende Verlängerung von Netflix dürfte nur eine Formalität sein.