Warum sollte man es sich leicht machen, wenn es auch schwer geht? Getreu diesem Motto verfährt Jordan Vogt-Roberts. Über seine knifflige, aber weiterhin geplante Videospielverfilmung Metal Gear Solid plauderte er gerade erst, und dann ist da noch The Stars My Destination, die Adaption von Alfred Besters gleichnamigem Sci-Fi-Roman (deutscher Titel: "Tiger! Tiger!"), die noch niemand knacken konnte.
Im Zentrum der Geschichte steht der Raumschiff-Matrose Gully Foyle, dessen Schiff angegriffen wird. Bis auf ihn sterben alle. Als ein vorbeifliegendes Raumschiff seinen Notruf ignoriert, statt ihn zu retten, und er trotzdem überlebt, begibt er sich auf einen Der Graf von Monte Christo-ähnlichen Rachefeldzug, um es denen, die ihn so dreist in Stich gelassen haben, heimzuzahlen.
Anscheinend habe er die dumme Angewohnheit, Projekte zu übernehmen, die als "unverfilmbar" gelten. Vielleicht sei er ja masochistisch veranlagt, witzelt Vogt-Roberts. The Stars My Destination sei einfach ein richtig tolles Buch, eines der speziellsten, die er je gelesen habe. Fast jede Seite enthalte genug Ideen, um einen ganzen Film damit zu füllen. Ähnlich wie bei den Neuromancer- oder John Carter-Büchern seien schon viele Ideen daraus entnommen und anderswo verwurstet worden, und dennoch denkt Vogt-Roberts, dass die Story immer noch höchst relevant ist. Er liebt die Charaktere, den Antihelden-Protagonisten und die Reise, auf die er sich begibt, und glaubt, eine frische, interessante Herangehensweise an den Stoff gefunden zu haben.
Am liebsten wäre ihm ein in sich abgeschlossener Film, aber auch eine Miniserie kann er sich gut vorstellen. Also ja, Vogt-Roberts würde diese Story sehr gerne erzählen. Und wenn er sie nicht erzählt, will er dafür sorgen, dass Park Chan-wook (Oldboy) es tut, weil der The Stars My Destination wohl schon lange verfilmt haben wollte. Zudem nennt Vogt-Roberts ihn seinen Lieblings-Filmemacher auf dem Planeten.