Eddie Adams hat es mit seinen 17 Jahren nicht wirklich geschafft, als Tellerwäscher versucht er, an ein wenig zu Geld zu kommen. Doch glücklicherweise ist Eddie mit der ganz besonderen Größe und Standfestigkeit gesegnet, die einen im Sex-Business ganz weit nach oben bringen kann. Dies bemerkt auch Jack Horner, seines Zeichens Pornofilmer, der Eddie unbedingt ganz groß rausbringen möchte. Und so wird Eddie zum Pornostar Dirk Diggler, doch der anfängliche Ruhm hat seine Schattenseiten, die bald ihren Tribut fordern.
Wie Tarantino begegnet Anderson hier dem Thema Gewalt und Drogen mit einer humorvollen Aufarbeitung, was sich streckenweise tatsächlich wie ein zweites "Pulp Fiction" anfühlt. Anstatt des Gangsterlebens widmet er sich in "Boogie Nights" allerdings der Pornoindustrie. Während der Sexszenen übt sich Anderson im Andeuten, was der Geschichte eine angemesse Grunderotik verleiht, ohne als Porno durchzugehen. Darstellerisch bis in die Nebenrollen topbesetzt, obendrein vollführt die Kamera ein paar beeindruckende Plansequenzen
Inhaltlich folgt der Film einer klassischen Rise-and-Fall-Dramaturige, nach dem Fall leidet die Geschichte meiner Meinung nach etwas unter einem schwerfälligen Erzählstil und kommt bis zum Ende nicht mehr so recht zurück in die Puschen. Nichtsdestotrotz erschuf Anderson mit "Boogie Nights" eine fantastische Milieustudie über die Pornoindustrie der 70er und 80er Jahre, den schweren Stand der Beteiligten in der Gesellschaft und über das Wechselspiel von Filmkunst- und kommerz. Viel ausführlicher kann man das in eli4s Kritik nachlesen.
Meine Bewertung
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."