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Prometheus - Dunkle Zeichen

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Alien Zero - Prometheus

Prometheus - Dunkle Zeichen Kritik

Prometheus - Dunkle Zeichen Kritik
4 Kommentare - 09.08.2012 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Prometheus - Dunkle Zeichen" ist.
Prometheus - Dunkle Zeichen

Bewertung: 4.5 / 5

Nachdem der Film gestern Abend nun auch in Deutschland seine Vorpremiere feierte, bei der dabei zu sein auch ich die Ehre hatte, kann ich nun guten Gewissens meine Impressionen zu [b]Prometheus[/b] verfassen. Ich habe bewusst darauf verzichtet mir den Film bereits früher in Nachbarländern anzuschauen und dementsprechend enorm groß war meine Vorfreude als ich endlich im Kino saß, um [i]Ridley Scotts[/i] neuesten Streich zu sehen. So viel sei vorab verraten: Meine enorme Erwartungshaltung wurde nicht enttäuscht. [u][b]Inhalt:[/b][/u] Die beiden Forscher Elisabeth Shaw und Charlie Holloway haben in unterschiedlichen Kulturkreisen immer wiederkehrende Piktogramme entdeckt, die wie sie denken stets auf das gleiche Sternensystem hinweisen. Sie halten diese Bilder für eine Art Einladung, welche die Menschen auffordert, die Schöpfer der Menschen auf einem Planeten dieses Sternensystems aufzusuchen und zu kontaktieren. Auf dem Raumschiff Prometheus machen sie sich gemeinsam mit einer Crew unter der Finanzierung des Großindustriellen Peter Weyland auf der Einladung nachzugehen. Doch drängt sich bereits kurz nach ihrer Ankunft auf dem vermeintlichen Heimatplaneten der Konstrukteure, wie sie die Schöpfer nennen, die Frage auf ob dort alles ist wie es scheint… [b][u]Kritik:[/u][/b] Wichtig ist mir, um es vorab zu sagen, möglichst spoilerfrei auf die Vorzüge und Nachteile des Films einzugehen, um klar zu machen, warum es sich lohnt den erneuten Abstecher in Scotts Alien-Universum zu wagen. Bereits zu Beginn stellt sich eine unglaublich dichte Atmosphäre ein, die der Film glücklicherweise bis zum Schluss aufrecht erhalten kann. Dabei sei erwähnt, dass sie sich zwar mit der des ersten [b]Alien[/b] von 1979 vergleichen lässt, dieser Vergleich jedoch Prometheus schlechter darstellen würde, als der Film es verdient hätte. Es ist schlicht so, dass die Atmosphäre gänzlich anders ist, über weite Strecken weniger bedrohlich, dafür jedoch umso fremdartiger. Jedes Bild, jede Einstellung lädt einen ein, das Gesehene zu hinterfragen und mit forscherartiger Skepsis an alles heranzutreten. Hierbei kann Scott natürlich seine Karten voll ausspielen und mit seinem unverkennbaren Gespür für großartige Bilder vermischen. Das Design der Prometheus erinnert dabei in seiner Sterilität an damals, als wir durch die Gänge der Nostromo streiften und uns der Cryo-Schlafkammer näherten. Diese Darstellung bleibt hier jedoch auf dem gesamten Schiff erhalten und wird nicht in unterschiedlichen Decks gebrochen oder weicht einem industrielleren Bild. Die Prometheus ist unzweifelhaft ein wesentlicher Schauplatz, die eigentliche Handlung jedoch findet insbesondere im Komplex der Konstrukteure statt, der mit seiner düster-bedrohlichen Gestaltung unter anderem an die Alien-Tunnel aus Camerons [b]Aliens[/b] erinnert, ohne dabei jedoch deren organischen Anstrich zu haben. Die gesamte Gestaltung des Komplexes und seiner Bestandteile vermag zu faszinieren und wird in hervorragend ausgeleuchteten und bestechend gut komponierten Bildern vermittelt. Handwerklich ist Scott auf der absoluten Höhe seines Schaffens und visuell braucht sich Prometheus weder vor Alien noch vor Scotts visionärem Meisterwerk [b]Blade Runner[/b] zu verstecken. Trotz der unverkennbaren „Alien-DNA“, die die Bilder von Prometheus durchzieht, gelingt es ihm jedoch etwas Eigenständiges zu schaffen. Eine Referenz auf sein Universum, ohne jedoch darin völlig aufzugehen oder sich gar dahinter zu verstecken. Vordergründig ist der Film etwas gänzlich Eigenes und bietet nur nebenläufig allerlei Verweise und Referenzen auf Scotts ersten großen Hit. Während er sich in der ersten Hälfte des Films gewohnt eine Menge Zeit lässt, um die Bilder wirken und die Figuren sich entfalten zu lassen, agieren die Darsteller größtenteils auf höchstem Niveau. [i]Elisabeth Shaw[/i], verkörpert von [i]Noomi Rapace[/i] ist in ihrer Rolle sehr präsent und der innere Konflikt zwischen dem was sie hoffte zu finden und dem, was sie letztlich präsentiert bekommt ist permanent spürbar. Während die Handlung fortschreitet entwickelt sich die Figur weiter und beginnt klarer zu sehen, ohne jedoch zu verstehen was sich wirklich abspielt. Die Hintergründe interessieren und treiben sie. Der Androide [i]David[/i], verkörpert von [i]Michael Fassbender[/i] ist eine der interessantesten und undurchsichtigsten Figuren und seine Motive bleiben bis zum Ende nicht völlig durchschaubar. Wie ein Spiegel der Handlung ist er eine teilweise, jedoch nie völlig erklärbare Ansammlung von Ideen und Aktionen, die dem Film seinen Reiz geben. Es wird Einiges erklärt, sehr Vieles angedeutet und Manches bleibt auch im Dunkeln, was jedoch wenig stört. Es wäre weit problematischer gewesen, hätte Scott den Weg des geringsten Widerstands gewählt und Allem eine schlüssige oder gar einfache Erklärung innewohnen lassen. So ist man als Zuschauer gezwungen wie bereits damals über Motive und Ideen selbst nachzudenken und sich seine eigenen Interpretationen zu entwickeln, wodurch einen Prometheus auch nach dem Abspann nicht loslässt. Und während die beiden Figuren Shaw und David im Grunde den Zuschauer in seinem Begehr nach Antworten und den Film in seiner Manier diese zu verweigern widerspiegeln, sind die restlichen Darsteller, obgleich sehr gut agierend, vielmehr Spielbälle zwischen diesen beiden Polen. Die meisten erhalten ihre Screentime in der sie durchaus Akzente setzen, der eine oder andere ist jedoch mehr reines Zierwerk ohne tiefere Funktion. Das ist etwas, was Fans des ersten Alien durchaus etwas stören könnte. Wo damals die wenigen Figuren noch alle ein Mindestmaß an Profil aufwiesen und sich als nachvollziehbare Wesen präsentierten, gibt es hier ein paar zu viele profillose Personen. Durch den Fokus auf die Handlungsträger stört das zwar weniger, ärgerlich ist es jedoch trotzdem, wenn man bedenkt wie gut Scott dies in anderen seiner Filme umgesetzen konnte. Hier ist jedoch eher dem Drehbuch ein Vorwurf zu machen, in dem diese Charakterisationen hätten angelegt sein müssen. Nichtsdestotrotz gefallen die ausgearbeiteten Charaktere durchaus und neben dem undurchsichtigen David bietet auch [i]Charlize Theron[/i] als [i]Meridith Vickers[/i] eine ansehnliche Performance mit ihrer völlig unsympathischen Art. Hier kommt man ebenfall nicht umhin, ihre Motive zu hinterfragen und erfreut sich schließlich an einer befriedigenden Erklärung für ihr Verhalten. Was die Effekte angeht sei vorab erwähnt, dass der Film in 3D ein unglaublich tolles Erlebnis bietet. Der räumliche Effekt ist atemberaubend und es gibt etliche Szenen, in denen er Beeindruckendes leistet. Die Tiefe des Bildes, die einzelnen Ebenen scheinen greifbar und werden für einige wundervolle Ideen in der Bildgestaltung genutzt. Scott spielt den Trumpf aus und sorgt damit für eine der ersten 3D-Erfahrungen, die mit dem Effekt arbeiten und ihn in die Struktur des Films einbinden, statt ihn nur „drüberzubügeln“. Hut ab vor diesem mehr als guten Einsatz der Technik. Auch sonst bietet der Film unheimlich viel für´s Auge. Die Darstellung der Prometheus ist wundervoll und detailliert, die Sequenzen in denen das Schiff fliegt sind als Effekte gar nicht zu erkennen, sondern bestechen schlicht in ihrer Qualität. Auch das Kreaturendesign der Wesen, die im Film ihre Auftritte haben ist über jeden Zweifel erhaben und alle Animationen sind flüssig und wirklich gelungen. Bei der Erkundung des Komplexes mithilfe der aus Trailern bekanten fliegenden Sonden gelingt es Scott sogar, den 3D-Effekt mit den anderen Effekten in genialer Weise zu verknüpfen, was für einige faszinierende Szenen sorgt. Das sich automatisch selbst schreibende 3D-Modell des Komplexes, welches durch die Sonden an Bord der Prometheus erzeugt wird, ist sehr plastisch und ein weiteres Beispiel dafür, wie genial man den 3D-Effekt in den Film einbinden kann, wenn man nur bereit ist sich ein paar Gedanken zu machen. Kommen wir zur Handlung und ihren Stärken und Schwächen, was nicht einfach sein dürfte ohne zu spoilern. Die gesamte Idee um die Ursprünge der Menschheit und die Konstrukteure setzt natürlich ein Grundmaß an Bereitschaft voraus, sich auf die Gedankengänge einzulassen, die hier ausgebreitet werden. Das alles ist Science-Fiktion in Reinkultur und dessen ist sich Scott bewusst. Denn so selbstverständlich wie er sämtliche Ideen zur Evolutionslehre beiseite wischt und durch seine Vision ersetzt, kommt man nicht umhin hier die Vollendung der Fiktion zu erkennen. Die Ideen sind schlüssig und konsequent zu Ende gedacht, wenn auch trotzdem zu keiner Zeit gänzlich entmystifiziert. Es bleibt immer ein letzter Zweifel, ein letztes Fragezeichen stehen, welches einen zum Nachdenken anregt. Die Wesen, die sich auf dem Planeten unter Zutun der Protagonisten entwickeln und zur Bedrohung werden, sind alle in ihrer Form soweit möglich nachvollziehbar und sinnvoll dargestellt. Das Kreaturendesign orientiert sich dabei zwar in gewissem Maße an Bekanntem, kopiert jedoch zu keinem Zeitpunkt einfach nur die Alien-Reihe, sondern zeigt bewusst Anfänge und Prototypen. Auch die Konstrukteure werden erklärt, ohne sie jedoch in ihren Handlungen allzu nachvollziehbar oder durchsichtig zu machen. Hier wird zum einen natürlich die Tür für einen zweiten Teil aufgehalten, der von Scott ja bereits fest geplant ist, zum anderen wird jedoch auch vermieden es dem Zuschauer zu leicht zu machen. Man kann wohl auch ehrlich gesagt nicht erwarten, die Antworten auf alle Fragen der Evolution in 130 Minuten Film zu erhalten. Das Drehbuch findet jedenfalls das nötige Gleichgewicht zwischen Erläuterungen und offenen Fragen. Schwächen hat der Film glücklicherweise nur einige Wenige. Insbesondere die bereits angeführte platte Zeichnung einiger Nebenfiguren ist etwas durchaus Vermeidbares, was nicht hätte sein müssen. Dies kann man zwar dem Drehbuch ankreiden, es ist jedoch auch denkbar, dass der Film problemlos ohne diese Masse an Figuren ausgekommen wäre und trotzdem gut funktioniert hätte. Hier wäre Weniger vielleicht Mehr gewesen. Auch leicht störend ist das zwiespältige Ende. Zwar bietet der Film den definitiven Raum für eine Fortsetzung, was ja auch in Ordnung geht, es gibt jedoch auch die andere Seite der Medaille und man fragt sich doch, warum der Showdown jetzt so schwach ausfallen musste. Ohne zu viel verraten zu wollen ist es so, dass man sich einfach mehr davon erhofft hatte, etwas mehr Kampf vielleicht, ein wenig mehr Mensch gegen Wesen. Das endgültige Schlussbild jedoch entlässt einen letztlich mit einem seeligen Grinsen und vollständig befriedigt aus dem Kino, was mich persönlich wieder versöhnlich stimmte. [u][b]Fazit:[/b][/u] Prometheus ist eindeutig das Alien-Prequel geworden, als dass er ursprünglich geplant war. Trotzdem sagt Scott sich so weit von diesen Wurzeln los, dass die Geschichte auch als etwas völlig Eigenständiges funktioniert. Einige Fragen werden aufgeworfen und zu Ende gedacht oder beantwortet, andere werden offen gelassen. Die Effekte sind über jeden Zweifel erhaben, das 3D ist beeindruckend gut und handwerklich ist der Film einfach ein wahrhaftiges Ridley Scott-Werk. Mich hat Prometheus absolut befriedigt und meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Es ist ein beeindruckender Science-Fiction-Film mit leichten Horror-Einschlägen und einigen wirklich beeindruckenden und auch verstörenden Szenen (Stichwort: "Abtreibung", denkt an meine Worte wenn ihr im Kino sitzt). Jedenfalls hat mich der Film trotz seiner Schwächen wirklich überzeugt und ist für mich ein mehr als würdiger Beitrag zur Alien-Reihe geworden, dem es gelingt Anfänge zu zeigen und sich davon abzukapseln ohne sie zu verleumden. [u][b]9/10 Punkte[/b][/u] bzw. [u][b]4,5/5 Hüte[/b][/u] von mir, weil Prometheus ein waschechter Ridley Scott geworden ist und mal eben so der beste Science-Fiction Film seit Jahren (und ja, dabei habe ich [b]Star Trek[/b] berücksichtigt). Definitive Empfehlung von meiner Seite und viel Spaß im Kino!

Prometheus - Dunkle Zeichen Bewertung
Bewertung des Films
910

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4 Kommentare
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Kinofreund088 : : Heavy Coffee
10.08.2012 14:01 Uhr
0
Dabei seit: 09.06.12 | Posts: 220 | Reviews: 22 | Hüte: 0
Sehr klare und nachvollziehbare Kritik!

Ich bin zwar bislang noch nie im Alien-Universum von Ridley Scott unterwegs gewesen, deine Kritik hat mich aber sehr neugierig auf den Film gemacht. Wer weiß, vielleicht werd ich mal eine "Spritztour mit der Prometheus" machen.
Das sind nicht die Droiden, die ihr sucht!
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
10.08.2012 10:09 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.945 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Aufgefallen ist mir vorhin beim nochmal drüber lesen doch tatsächlich, dass ich ich total mit der MJ-Kritik konform gehe, die ich erst nachdem ich meine Kritik verfasst und online gestellt hatte, überhaupt nochmal gelesen habe, ich wollte mir schließlich ein eigenes Bild machen. Meine letzte Lektüre war damals am Release-Tag oder so gewesen, dementsprechend konnte ich mich auch nicht mehr erinnern was ihre Meinung war. Aber anscheinend haben sie mal wieder den Nerv getroffen.

Ich finde auch, entgegen all der Diskutierer unter der offiziellen Kritik, dass man den Film immernoch als das nehmen sollte (und muss) was er ist und sein will: Ein eigenständiger Film. Sonst hätte Scott ja beim Begriff Alien-Prequel bleiben können. Der Film atmet mit jeder Pore ALIEN, zugleich ist er aber nunmal Prometheus und damit nur im gleichen Universum stationiert. Ich kann damit gut leben, warum wollen so viele daraus etwas machen, was er nicht ist.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Petra82 : : Schneefeger
09.08.2012 23:57 Uhr
0
Dabei seit: 07.10.08 | Posts: 2.030 | Reviews: 15 | Hüte: 82
Stimme meinem Vorredner und deinem Fürsprecher zu, schöne Kritik. Mehr davon, man merkt, dass jemand Filme liebt smile

Warum bin ich nicht aus Stein wie du...?

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MW3NZ3L : : Moviejones-Fan
09.08.2012 17:56 Uhr
0
Dabei seit: 23.07.12 | Posts: 174 | Reviews: 16 | Hüte: 0
Eine wirklich gelungene Kritik, die es weitesgehend schafft absolut objektiv und spoilerfrei auf den Film einzugehen. Der Kritk habe ich absolut nichts hinzuzzfügen .
Weiter so!

"Auch du wirst noch entdecken, dass vielen Wahrheiten, an die wir uns klammern, von unserem persönlichen Standpunkt abhängig sind."

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