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The Book of Eli

Kritik Details Trailer News
Ein Film regt zum Nachdenken an

The Book of Eli Kritik

The Book of Eli Kritik
2 Kommentare - 28.08.2010 von MrNoname
In dieser Userkritik verrät euch MrNoname, wie gut "The Book of Eli" ist.

Bewertung: 5 / 5

Inhalt

Eli (Denzel Washington)  wandert seit 30 Jahren in einer zerstörten Welt jenem Ziel zu, welches ihm eine innere Stimme genannt hat. In seinem Rucksack befinden sich neben allerhand Waffen auch ein Buch – Das Buch Eli. Carnegie (Gary Oldman) möchte Städte bauen, er will Macht und Ansehen. Und weil er weiss, dass Worte auch Macht bedeuten, ist er auf der Suche nach dem Buch des Eli. Er scheut dafür keine Kosten und Mühen – und geht dafür auch über Leichen.

Kritik

Der Nachspann läuft noch, und ich bin immer noch hin und weg von diesem Film. Und eigentlich weiss ich jetzt auch gar nicht, wo ich anfangen soll. Im Vorfeld hatte ich gehört, dass im Film zuviel von der Bibel rezitiert werden würde. Ein Bibelfilm, der den Zusehern das Wort Gottes aufs Aug drücken will. Ich wurde eines besseren  belehrt. In meiner Jugend hatte ich es oft gehört: „In der Not lernen die Menschen wieder das Beten“. und wie oft habe ich seitdem gehört, wie Menschen, die nichts von einem Gott (in welcher Art und Weise dieser nun auch „bestehen“ mag) wissen wollten, plötzlich zu ihm beten. Um Hilfe bitten, weil sie nicht mehr weiter wissen. Sich an diesen einen letzten Strohhalm klammern. Es muss da ja mehr geben.
Ich möchte meine Gedanken jetzt nicht zu sehr abschweifen lassen, aber für mich hat der Film eine ganz wichtige Botschaft vermittelt, die so mancher vielleicht wegen der „verhassten“ Bibel (wer von euch hat sie eigentlich schon einmal gelesen !?) übersieht. In diesem postapokalyptischen Szenario sind plötzlich wieder Dinge wichtig, die für uns derzeit selbstverständlich sind. Wir leben in einem Überfluss, den viele von uns für normal ansehen und gar nicht zu schätzen wissen. Hört man sich um, dann ist immer alles schlecht. man will immer mehr, der Blick zum Nachbarn reicht. Selbst „einfache“ Dinge bemerken wir gar nicht mehr. Wir drehen einen Wasserhahn auf, und es kommt auch frisches, klares Wasser raus. Es gibt immer noch Länder auf dieser Erde, wo dies nicht so ist ! Wasser ist im Film letztendlich neben der Hoffnung auf bessere Zeiten auch das Wichtigste, was Menschen haben wollen. Letztendlich bedeutet das Buch des Eli für die Menschen in dieser zerstörten Welt nur eines: Glaube, Liebe, Hoffnung. Der Glaube an ein besseres Leben. Mehr Liebe der Menschen zueinander, weg vom Egoismus des Einzelnen. Hoffnung auf ein besseres, friedvolleres Leben.
Leider wird auf dies zu unterschwellig hingewiesen, hier hätte ich mir ein wenig mehr Mut im Drehbuch gewünscht.

Eli hat nur ein Ziel vor Augen: Dieses Buch nach Westen bringen. Im Grunde ist er sich selbst am nächsten. Er kämpft um sein Überleben, andere Menschen sind im eigentlich egal. Er sieht zu, wie unschuldige Menschen umgebracht und missbraucht werden, obwohl er die Mittel hätte zu helfen. Für ihn hat seine Mission oberste Priorität, vergisst aber dabei, dass er auch leben sollte, was in seinem Buch steht. Trotzdem erliegt er nicht jenen Momenten, wo er andere ausbeuten könnte, ohne mit einer Sanktion rechnen zu müssen. Aber selbst Eli erkennt letztendlich, dass seine Einstellung falsch ist. Denzel Washington verkörpert Eli sehr überzeugend, der Mann hat eine Präsenz, die einfach unglaublich ist.
Carniege will das Buch Eli nur zu seinem Gunsten nutzen. Macht und Einfluss durch das Wort Gottes. Gary Oldman spielt seine Rolle wieder fabelhaft. Und fast schon könnte er einem Leid tun, wenn er gewisse Dinge öffnen muss ;) Auch der Rest des Casts passt wunderbar in den Film.
Jennifer Beals als Claudia möchte ich hier noch extra erwähnen – ich habe sie einfach nicht erkannt.

Atmosphärisch ist der Film ein, man verzeihe mir den Ausdruck, ein Oberhammer. Selbst 30 Jahre nach dem Supergau sieht und spürt man immer noch diese gewaltigen Kräfte, die am Werk gewesen sein mussten. Die ewig grauen Bilder drücken auf die Stimmung und unterstreichen die Trostlosigkeit, in der sich diese Menschen befinden.
Auch die Ausstattung wirkt sehr überzeugend. Als Beispiel möchte ich hier das Haus des alten Paares nennen. Fast nebensächlich wird gezeigt, wie sich diese Menschen trotz des allgegenwärtigen grauen Staubes ein wenig Heimeligkeit bewahren wollen, indem sie ihren Garten mit abgestorbenen Ästen „schmücken“, und leere Vasen die Veranda zieren.

Fazit

„Das Buch Eli“ ist weder ein Actionfilm, noch ein katholischer Propagandafilm. Viele oben genannte Komponenten ergeben einen Film, der einen zum Nachdenken anregt, auch wenn einige angesprocheneDinge. Nicht nur über dessen Inhalt, sondern auch über das, was wirklich wichtig ist in unserem Leben. Wer sich dem stellen will, dem empfehle ich den Film uneingeschränkt.

The Book of Eli Bewertung
Bewertung des Films
1010

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2 Kommentare
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MrNoname : : BOT Gott
28.08.2010 20:31 Uhr
0
Dabei seit: 16.06.10 | Posts: 1.682 | Reviews: 18 | Hüte: 25
danke danke smile        
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Soulbreaka : : Nummer 1
28.08.2010 16:34 Uhr | Editiert am 28.08.2010 - 16:34 Uhr
0
Dabei seit: 04.04.10 | Posts: 492 | Reviews: 10 | Hüte: 0
10 Punkte gehen voll und ganz in Ordnung, habe den Film Anfang dieses Jahres gesehen und fand ihn sehr gut. Ein Film mit einer wichtigen Message und ein klasse Denzel.
Sehr gute Kritik!
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