Bewertung: 3 / 5
Vier Geschwister stehen jeder auf seine Art an einem Tiefpunkt ihres Lebens. Die erzwungene Familienzusammenführung aufgrund des Todes ihres Vaters macht es nicht besser. Und so eskaliert die Situation rasch, die Altmans gehen sich an die Gurgel und schütten die Familiengeheimnisse auf den Tisch. Wie gehen sie in dieser Lage nun mit dem letzten Willen ihres Vaters um?
Shawn Levys (Nachts im Museum) Adaption der Romanvorlage von Jonathan Tropper, letzterer schrieb auch das Drehbuch zu Sieben verdammt lange Tage, ist vor allem durch die tolle Darstellerchemie eine kurzweilige Komödie für einen unterhaltsamen Familienabend. Das grundsätzliche Konzept ist jedoch zu bekannt, um die Komödie von ähnlichen Filmen dieser Art abzuheben, auch manch drastische Wendung haben wir so ähnlich schon in anderen Filmen vor gar nicht allzu langer Zeit gesehen.
Trailer zu Sieben verdammt lange Tage
Wer also etwas Neues im Comedybereich sehen will, ist hier falsch. Wer aber einfach eine nette Komödie mit Charme und Herz erleben möchte, macht mit Sieben verdammt lange Tage nichts verkehrt. Die vier erwachsenen Geschwister Judd (Jason Bateman, Kill the Boss), Wendy (Tina Fey, 30 Rock), Philip (Adam Driver, Hungry Hearts) und Paul Altman (Corey Stoll, Non-Stop) sind sehr verschiedene Charaktere und hervorragend besetzt. Vor allem Kindskopf Phillip macht Spaß, das emotionale Zentrum aber ist Judd, aus dessen Perspektive die Geschichte größtenteils erzählt wird. Jane Fonda als Mutter Hillary glänzt hier ebenfalls in einer Comedyrolle mit Herz.
Auch die jeweiligen Frauen, Ex-Frauen oder Wunschfrauen sind passend besetzt und machen einen guten Job. Der Humor ist selten zu albern oder flach, Ausnahmen bestätigen die Regel. Vor allem der Szenenwitz bringt zum Lachen oder Schmunzeln, auch der Wortwitz macht Spaß, doch die Dialoge sind eher für den emotionalen Tiefgang als den Humor zuständig. Manche Wendung oder Neupaarung ist vorhersehbar, dennoch unterhaltsam genug anzuschauen. Die Botschaft ist einfach: Um zu werden, was du bist, musst du erkennen, wer du wirklich bist, und dann den Mumm haben, so zu leben. Und dafür ist es nie zu spät. Und: Die Familie liebt dich, egal wie du lebst, und egal wie sehr es sie manchmal ärgert.
Das sind keine neuen Botschaften, aber wie erwähnt sind es in Sieben verdammt lange Tage die Darsteller, die das Familientreffen zu einem charmanten Kinoabend zu gestalten wissen. Und so sind die knapp über 100 Minuten der sieben verdammt langen Tage verdammt kurzweilig und mit gutem Gewissen zu empfehlen.