Bewertung: 3.5 / 5
Einer der für mich meist erwartesten Filme des Jahres. Zum Einen liegt das an dem grandiosen Cliffhanger von Teil 6, zum Anderen an das traurige Schicksal von Paul Walker. Die Filmreihe hat im Laufe der Zeit eine starke Entwicklung genommen und wurde zunehmend größer. Höhepunkte sind ganz klar Teil 5 und 6, aus dem kleinen Straßenrennen ist ein überzeugendes und unterhaltsames Actionfranchise geworden. Genau diesen Weg setzt Fast and Furious 7 auch konsequent fort. Jedoch merkte ich in den knapp 140 min Laufzeit immer wieder: Die Zeit dieser Filmreihe ist eigentlich vorbei.
Trotzdem bietet der Film durchgehend Unterhaltung und ist voll mit Action. Diese ist überwiegend genau so unrealistisch wie bei Teil 6, macht aber weiterhin Spaß. Leider bleibt der neue Oberschurke Jason Statham weitestgehend blass. Klar bietet er tolle Action, aber die Ausstrahlung, welche er in den wenigen Sekunden im Cliffhanger von Teil 6 hatte, fehlt mir leider über weite Strecken. Er ist einfach nur ein Schurke. Vielleicht weil er kein Anzug trägt und kein deutsches Auto fährt? Dafür war Kurt Russell ein toller Griff, seine Rolle ist zwar nicht groß, aber äußerst cool und allein die Diskussion zwischen seiner Figur und Dominic Toretto, was denn nun das bessere Bier ist sind herrlich.
Trailer zu Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung
Ebenfalls sehr überzeugen, aber leider eher weniger Screentime hat Dwayne Johnson. Dafür kann er in seinen Szenen voll punkten. Ansonsten wird Dominic Toretto zunehmend in den Fokus gerückt, aber auch die anderen Team-Mitglieder haben ihre tollen Momente.
Etwas schade finde ich es, dass der Part in Tokio recht klein gehalten wurde. Darüber hinaus darf bezweifelt werden, dass in Abu Dhabi alle Frauen fast nackt rumrennen. Aber sowas hinterfragt man in einer Filmreihe nicht, wo es 15 Minuten lange Startbahnen gibt. Manches im Film wirkt etwas aneinander gereiht, sodass man es problemlos hätte rausschneiden können. Ein bisschen mehr Verbindungselemente und damit einen besserer Erzählfluss hätten der ganzen Sache gut getan.
Dann bleibt natürlich noch Paul Walker in seiner Rolle als Brian OConnor. Ich werde an dieser Stelle nichts spoilern, aber den Filmemachern ist ein wirklich schöner Abschluss für ihn gelungen. Als die letzte Szene zuende war, haben große Teile des Publikums applaudiert.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Fast & Furious 7 seine Aufgaben erfüllt. Die im Vorgänger angeteaserte Handlung wird in gewohnter Art und Weise erzählt. Darüber hinaus schafft man einen würdigen Abschluss einer Figur, welche seit 2001 mehrere Generationen begeistert hat.
Trotzdem merkt man dem Film an, dass die Zeit für das Franchise gekommen ist. Nach wirklich gelungenen Teilen 5 und 6 fehlt manchmal einfach das letzte bisschen Wow und man weiß, dass es ohne Paul Walker nicht mehr dasselbe sein wird.
Auch wenn Teil 8 und 9 schon vertraglich geregelt sind, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt um Tschüß zu sagen. Teil 6, 5 und 1 fand ich besser. Der Film bekommt jedoch durch die Situation mit Paul Walker einen Extrapunkt.
Insgesamt vergebe ich 7 von 10 möglichen Punkten (7,5 mit Tendenz nach oben)