Bewertung: 1.5 / 5
So gern ich Robert Downey Jr. auch sehe, an seine Darbietung als Sherlock Holmes komme ich nicht heran. Das liegt aber wohl weniger an ihm oder Dr. Watson-Darsteller Jude Law, sondern viel eher an der gesamten Aufmachung des Films und Inszenierung durch Guy Ritchie. Der erste Teil war für mich ein furchtbares Machwerk und ich habe bis heute die viele Lobpreisungen auf den Film nicht verstanden. Dennoch wollte ich der Fortsetzung [b]Sherlock Holmes - Spiel im Schatten[/b] wenigstens eine Chance geben. Jahrelang habe ich es vor mir hergeschoben, nun war es endlich soweit. In [b]Sherlock Holmes - Spiel im Schatten[/b] trifft Holmes nun endlich auf seinen Erzfeind, Professor Moriarty (Jared Harris). Der hat einen gar teuflischen Plan und möchte europäischen Großmächte gegeneinander aufwiegeln und einen Weltkrieg anzetteln, von dem er dann natürlich dank geschickter Firmenbeteiligungen profitiert. Während Watson heiratet und Holmes ihm das Leben zur Hölle macht, gilt es also nun diesen Wahnsinnigen zu stoppen. Doch das ist nicht so leicht, den Moriartys Intellekt ist dem von Holmes ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen. Ich mache es kurz. So tolle Schauspieler, so viel Budget, so viel Talent und dann ist [b]Sherlock Holmes - Spiel im Schatten[/b] das Ergebnis? Nicht deren ernst?!? Der Film lässt sich in vier Abschnitte teilen. 1. Langweiliger Anfang 2. Langweilige Nebenhandlungen 3. Spannender Mittelteil 4. Wo ist jetzt das Ende? Am Ende habe ich [b]Sherlock Holmes - Spiel im Schatten[/b] in insgesamt vier Etappen zu jeweils 30 Minuten gesehen. Anders habe ich das einfach nicht geschafft zu überstehen. Auch die Fortsetzung ist für mich ein richtig schlechter Film. Überstilisiert und über weite Strecken ohne jegliche Spannung. Szenen werden einfach aneinandergereiht und dann zaubert Sherlock einfach so den Teufelsplan, den er schon ewig umsetzte, aus dem Hut. Das mag der Figur ja gerecht werden, aber der Spannung ist es abträglich. Ein wenig zieht sich [b]Sherlock Holmes - Spiel im Schatten[/b] im Mittelteil aus dem Sumpf, wenn Holmes in eine Falle tappt und dabei eine tolle Hetzjagd danach entsteht. Da kommt tatsächlich Spannung auf, was vor allem der großartigen Leistung von Jared Harris als Moriarty zu verdanken ist. Dann geht es direkt weiter, es gilt Moriarty aufzuhalten und auch hier hält sich die Spannung bis... ja bis... bis der Film schlagartig zu Ende ist. Denn der Showdown fühlt sich nicht so an wie ein Showdown, sondern eher wie die Hinleitung auf den Showdown und gerade wenn ich als Zuschauer denke, der Film hat ja doch endlich so etwas wie Kontur bekommen und macht wenigstens etwas Laune, ist der einfach zu Ende. So unkreativ wie hier alles aufgelöst wird, ist es ein direkter Schlag ins Gesicht. Letztlich war ich froh, dass [b]Sherlock Holmes - Spiel im Schatten[/b] endlich zu Ende war, aber um welchen Preis? Für den gelungenen Mittelteil gebe ich eineinhalb Hüte, der Rest ist einfach für meinen Filmanspruch furchtbar schlecht umgesetzt worden. Da steckt mehr Potential in Holmes und Co., als diese auf Action gebürstete und um jegliche Spannung beraubte überstilisierte Darstellung zugeben will. Ein Glück, dass aus [b]Sherlock Holmes 3[/b] bisher nichts geworden ist. Von mir aus kann das so bleiben, dann so kann sich Downey Jr. auf bessere Filme konzentrieren.
Sherlock Holmes - Spiel im Schatten Bewertung