Bewertung: 4 / 5
In einem Land vor unserer Zeit packt ein sehr ängstlicher "Nestrier" namens Dave panisch seine Koffer. Der König der Tiere hat zu einer Versammlung gerufen. Und so eilt Dave zusammen mit seinem Sohn Finny zum großen Felsen. Dort verkündet der Löwe, dass eine Sintflut das ganze Land zerstören wird. Die einzige Hoffnung ist eine große Arche. Jedes Tier darf mit auf das große Schiff - natürlich nur, wenn es auf der Check-In-Liste steht. Was leider für Nestrier nicht gilt. Denn für die bepelzten kleinen Tiere mit dem langen Rüssel und den leuchtenden Farben ist kein Platz auf der Arche vorgesehen. Entschlossen, sich und seinen Sohn zu retten, verkleidet sich Dave als angsteinflößender Grymp und schlüpft mit Finny bei der griesgrämigen Kate und ihrer Tochter Leah auf der Arche unter. Die Reise kann beginnen. Nur nicht für Leah und Finny. Denn die sind beim Herumtollen versehentlich von der Arche gehüpft. Und suchen nun einen Weg, um zu ihren besorgten Eltern zurückzufinden.
Die Geschichte von Sintflut und Arche ist allseits bekannt und schon sehr oft erzählt worden. Doch nun tut dies Regisseur Toby Genkel zum ersten Mal aus der Perspektive der Tiere. Was mit Ooops! Die Arche ist weg... dabei herauskommt, ist ein ganz und gar entzückendes und erfrischendes Animationsabenteuer abseits der großen Studioproduktionen, das mit immer wieder neuen und originellen Ideen überrascht.
Trailer zu Ooops! Die Arche ist weg...
Allein schon die Gestaltung der Fabelwesen, der Nestrier und Grymps, ist einzigartig. Riesige glänzende Augen, ein kleiner Elefantenrüssel und ein kuschelweiches Fell: das sind die Attribute der Nestrier Dave und Finny, die ihren Platz in der Welt noch finden müssen. Dass dafür immer Freunde notwendig sind, mit denen man gemeinsam alle Aufgaben und Herausforderungen meistert, ist nicht nur die wertvolle Lektion für die eher kratzbürstigen Grymps. Sondern auch die erfüllende und liebevoll vermittelte Botschaft der europäischen Koproduktion.
Christian Ulmen und Katja Riemann überzeugen in ihren Sprechrollen als Dave und Kate und liefern sich amüsante Wortgefechte. Dazu gibt es jede Menge spannende visuelle Einfälle, lustige Gags und abenteuerliche Sequenzen, in kindgerechtem Tempo inszeniert. Ein großes Vergnügen, sicher nicht nur für das junge Publikum, sondern auch die begleitenden Erwachsenen. Perfekt ist der Einsatz der Tricktechnik und auch des 3D-Verfahrens, dasselbe gilt für den stimmungsvollen Soundtrack.
Und zuletzt: Dass Noah selbst in diesem Tierparadies nicht auftaucht, ist ein besonderer und sehr gelungener dramaturgischer Gag.
Prädikat: besonders wertvoll
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung