Sie arbeiten für die gute Sache. Sie sind ein Team von Mitarbeitern für eine internationale Hilfsorganisation. Der gelassene Mambrú und der Zyniker B haben schon viele dieser Einsätze erlebt. Weder verminte Kühe auf der Straße, Blauhelmsoldaten mit Weisungsbefugnis noch nächtliche Irrfahrten durch schwer zugängliches Gelände können sie aus der Bahn werfen. Als dann aber Sophie, jung und idealistisch, der Gruppe zugeteilt wird und auch noch Mambrús Ex-Geliebte Katya auftaucht, die die Arbeit vor Ort überprüfen soll, ist es mit der Gelassenheit vorbei. Ein scheinbar kleines Problem - eine Leiche muss aus einem Brunnen entfernt werden, um die Wasserversorgung eines Dorfes zu gewährleisten - entwickelt sich zu einer Mission voller Tücken um Zuständigkeiten, politische Machtspiele und sonstige Irrationalitäten, die das Team bei allen Kontroversen mit viel Gefühl und noch mehr Humor zu bewältigen weiß. Ein perfekter Tag eben.
Die Neunziger waren für mich das Jahrzehnt indem ich mich im Dauerfeiermodus befand. Party wurde von mir zur ersten, hoheitlichen Aufgabe erklärt. Der Balkankrieg war eine bedauerliche Nebensache für mich, der ich kaum Beauchtung schenkte. Umso nachdenklicher hat mich dieser Film dann gemacht. Hat er mir doch, ohne eigentlich wirklich etwas zu zeigen, gezeigt, wie unterschiedlich diese Zeit für die Menschen damals war. A Perfect Day ist ein Film, der im Grunde kaum Handlung hat und dennoch sehr viel aussagt. Die Brutalität, vor allem aber die Sinnlosigkeit des Krieges wird einem hier nur allzu deutlich vor Augen geführt. Alleine die Fahrten durch die Landschaft, für die im Prinzip einfachsten Aufgaben, wie das Beschaffen eines Seils, werden zur kaum lösbaren Mammutaufgabe. Wer einen Actionfilm über den Balkankrieg erwartet, der ist hier falsch. Aber wer sich der tragischen Situation des Konflikts einmal mehr bewusst werden will, der sollte sich diesen Film einmal ansehen. Auf eine Wertung möchte ich in diesem Fall verzichten, weil ich damit generell ausdrücke wieviel Spaß mir ein Film gemacht hat. Dieser Film hat mir allerdings nicht wirklich Spaß gemacht, für sehenswert halte ich ihn aber auf jeden Fall.
Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!