Peter Simonischek ist Toni Erdmann und er ist Winfried, 65, ein Musiklehrer mit ausgeprägtem Hang zum Scherzen, der mit seinem alten Hund zusammenlebt. Seine Tochter Ines ist eine Karrierefrau, die um die Welt reist, um Firmen zu optimieren. Vater und Tochter könnten also nicht unterschiedlicher sein: Er, der gefühlvolle, sozialromantische 68er, sie, die rationale Unternehmensberaterin, die bei einem großen Outsourcing-Projekt in Rumänien versucht aufzusteigen und sich in einer Männerdomäne zu behaupten.
Da Winfried zu Hause also nicht viel von seiner Tochter sieht, beschließt er, sie nach dem Tod seines Hundes spontan zu besuchen. Statt sich anzukündigen, überrascht er sie mit Scherzgebiss und Sonnenbrille in der Lobby ihrer Firma. Ines bemüht sich, gute Miene zu machen und schleppt ihren Vater in seinen alten Jeans mit zu Businessempfängen und Massageterminen. Doch der Besuch führt nicht zu einer Annäherung. Winfried nervt seine Tochter mit lauen Witzen und unterschwelliger Kritik an ihrem leistungsorientierten Leben zwischen Meetings, Hotelbars und unzähligen E-Mails. Vater und Tochter stecken in einer Sackgasse, und es kommt zum Eklat zwischen den beiden...
Oh, Peter Simonischek jetzt auch
Sein Tod trifft mich schon, auch wenn ich erst 2016 mit "Toni Erdmann" seine schauspielerische Bekanntschaft gemacht habe, dafür aber eine ungemein gute.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Anlässlich des Todes von Peter Simonischek hat Das Erste den Film Toni Erdmann z.Z. in der Mediathek verfügbar.
@PaulLeger
Ja, von der politischen Entscheidung ist auszugehen. Zumal es dagegen ja "Toni Erdmann" war, der zuvor einen Großteil der Preise in Europa absahnte.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@ MB80
Nicht, dass es der Academy nicht zuzutrauen wäre, aus künstlerischer Sicht daneben zu liegen, aber der Oscar für "The Salesman" dürfte zu großen Teilen einen rein politischen Hintergrund (Anti-Trump) gehabt haben, also würde ich daraus eh nicht auf die Qualität schließen. Als Trump da gerade das Einreiseverbot für Angehörige mehrheitlich muslimischer Staaten beschlossen hatte, von dem ursprünglich ja auch große Teile des "The Salesman"-Casts betroffen waren, war eigentlich jedem klar, dass die Academy da mit der Auszeichnung ein solidarisches Zeichen setzen würde.
Für mich ist "The Salesman" Farhadis schwächstes Werk, also von den vieren, die ich kenne.
@luhp92:
"The Salesman" habe ich leider nicht gesehen, aber wenn der den Toni geschlagen hat... na ich halte meine Erwartungen mal in Zaum, habe ja kürzlich erst über die Oscars gelästert.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
@eli4s
"also, da würde ich ganz klar für den Toni stimmen."
Ich auch, aber der Unterschied bewegt sich bei mir so im Bereich von 0,5 Punkten^^
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@Luph92
also, da würde ich ganz klar für den Toni stimmen.
MB80
eine wirklich tolle Szene. Auch ein Film, in dem die Musiknummer sehr positiv heraussticht. Kann ich ja oft nicht so leiden... ^.^
@MB80
<3
Ich habe den damals tatsächlich im Kino gesehen, mit deinem "Drei Filme überragend verpackt in einem" triffst du es sehr gut.
Und im Januar darauf habe ich dann auch "The Salesman" gesehen und musste mich dann erstmal entscheiden, welchem der beiden Filme ich beim Oscarrennen um den Besten fremdsprachigen Film die Daumen drücken soll^^
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@eli4s:
Hey danke, ja der Film war schon eine Weile auf meiner Liste, aber ich bin irgendwie nicht dazu gekommen. Bei der Gelegenheit habe ich dann mal zugeschlagen, und es hat sich gelohnt ;) Der hat wirklich die Lohrbeeren verdient, mit denen er überschüttet wurde. Auch so ein toller Film, der auch in den stärksten Szenen ohne nervige, erklärende Dialoge auskommt, die genannte Szene im Park ist da so ein Paradebeispiel.
Danke nochmal für den Tipp, sehe gerade luhp hat auch ne Kritik geschrieben muss ich später mal rein schauen.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
Mb80
Habe schon auf deinen Eindruck gewartet
Das liest sich sehr schön, kann dir voll und ganz zustimmen. Hätte insbesondere jetzt doch auch gern nochmal reingeschaut, war aber leider nicht zuhause. Das Ende habe ich aber noch mitbekommen. Großartig und auch sehr emotional.
Ok, ich habe ein bisschen geschummelt und hier einfach drei Filme bewertet. Der eine ist eine intelligente, melancholische Arthouse Betrachtung zu der verlorenen Bindung zwischen einem etwas schrägen Vater und seiner hart arbeitenden Tochter. Der andere ist eine bissige Satire über internationales Business, schicke Beraterfirmen und Karrieretum. Und dann ist da noch eine bizarre, völlig abstruse Komödie. Und irgendwer ist auf die verrückte Idee gekommen, die drei zusammen zu schneiden. Und es funktioniert perfekt. Maren Ade und die Schauspieler jonglieren diese komplett verschiedenen Nuancen so präzise, das Ergebnis ist gleichzeitig zum schreien komisch und so bitter und ehrlich, dass einem irgendwie schwindlig werden könnte. Das Timing der Schauspieler und des Drehbuches ist perfekt, definitiv einer der besten Filme 2016 und des letzten Jahrzehntes.
Bonuspunkte für eine wirklich emotionale Szene mit Gaststar Chewbacca, und die witzigste Nacktszene die ich je gesehen habe.
Meine Bewertung"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
"Toni Erdmann" ist ein interessanter Film geworden. Die Geschichte, die er erzählt ist gut und in manchen Szenen auch lustig. Die Schauspieler spielen in den Film wunderbar und man nimmt ihre Rollen ab. Der Streifen hat leider mehrere Probleme: Zum einen sind sehr viele Szenen zu lang und man hätte nach der Information schneiden sollen, anstatt die Kamera noch weiter ins wenig bzw. abgeschlossene geschehene zu halten. Es macht den Streifen ziemlich lang und langatmig. Des Weiteren hat er kaum Musik, die man sich in den Film wünscht, aber es kommt einfach keine. Die einzigen Songs sind in diesen Werk eingearbeitet und lockert ein bisschen auf. Die Kamera ist in diesem Werk sehr wackelig und wirkt störend. In ruhigen Szenen hätte man ein Stativ aufbauen sollen, um die Kamera ruhig zu halten, aber man hat sich dagegen entschieden. Schade.
Die Idee ist gut, die Geschichte passt auch, aber leider ist es an der Umsetzung der kleinen Einzelheiten gescheitert und macht ihn leider etwas langweilig. Man sollte "Toni Erdmann" eine Chance geben, aber wenn dies nichts für einen ist, sollte man die Finger davon lassen.
Meine Meinung steht fest » Hier ist meine "Toni Erdmann" Kritik
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."