Damiel, ein Engel, nimmt himmlischen Anteil am Leben der Menschen in Berlin, und würde doch so gern einer von ihnen sein, lachen und fühlen. Eines Tages verliebt er sich in eine Trapezkünstlerin und begibt sich auf die Erde - und wird sterblich...
@ MB80
Die Dialoge stammen zum Teil von Peter Handke, der vor paar Jahren den Literaturnobelpreis gewonnen hat.
Neben dem bereits genannten "Alice in den Städten" ist "Der amerikanische Freund" noch einen Blick wert. Dennis Hopper übt da schon mal für Frank Booth.
Gerade im Interview gesehen, dass Himmel über Berlin ohne Drehbuch und mit teilweise aus der DDR geschmuggelten Aufnahmen entstanden ist (keine Drehgenehmigung, weil Engel ja durch Mauern gehen können, ergo subversiv). Das ist jetzt noch nicht ganz Werner Herzog-esq, macht das ganze aber noch interessanter, und erklärt die Dialoge.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
Joa, neben Der Himmel über Berlin ist Paris, Texas offenbar das bekannteste Werk von Wim Wenders. So zumindest mein Eindruck. Ist aber auch stark gemacht.
Ein Kollege hatte mir seinerzeit noch Buena Vista Social Club empfohlen, aber dieser Film sprach stilistisch nicht wirklich meinen Geschmack.
Wim Wenders ansich ist auf jeden Fall eine spannende Persönlichkeit, auch abseits seiner Filme. Zwei Anekdoten, welche mir einfallen:
1. Ich glaube es war die Oscarverleihung 2015 und er war mit dem Salz der Erde nominiert. Im Vorfeld beim Interview erzählte er, wie schön es doch immer wieder ist bei der Verleihung zu sein, das Ambiente, die Leute etc. Der Preis ging damals nicht an ihn und nach der Verleihung beschwerte er sich über die langweilige Show und dass es im Saal viel zu kalt war. (:
2. Bei der Berlinale 2018 wurde Willem Dafoe der goldene Ehrenpreis überreicht, Laudatio von Wim Wenders. Nach der Verleihung wurden allen Personen auf der Bühne sehr kleine Blumensträuße überreicht. Wenders schaute seinen Strauß fragend an und schaute anschließend noch fragender & zugleich amüsiert ins Publikum. Es war eine richtig gute Chemie zwischen Wenders und dem Publikum spürbar. So locker hatte ich ihn bei Interviews noch nie wahrgenommen. Das ist ein echt feiner Kerl.
TiiN:
Nachdem ich gerade nochmal Letterboxd gechecked habe... schockierend wenige. Daher danke für den Tipp!
Ich habe allerdings Paris, Texas gesehen und den damals auch hier bewertet meine ich. Den würde ich evtl. sogar ne Ecke höher bewerten, alleine schon wegen dieser wahnsinnig tollen Sequenz, in der sich der Protagonist (Name vergessen, Staunton oder so? Aus Alien halt...) mit der Kinsky in der Spiegelscheibe doppelt.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
@MB80
Welche Wenders-Filme hast du denn schon gesehen? Vor ein paar Jahren gab es in der ARD Mediathek sehr viele Filme von Wim Wenders, ich glaube anlässlich seines 75. Geburtstages.
Mich haben damals neben dem Himmel über Berlin vor allem
sehr begeistert.
Ich muss mehr Filme von Wim Wenders sehen... auch wenn mich dieses allzu melancholische und schwermütige dann doch manchmal nervt. Aber Wenders schafft so schöne, interessante Bilder und Sequenzen, da kommt man nicht drumrum beeindruckt zu sein. Bei diesem Film hatte ich einen ganz bestimmten "Tarkovsky trifft Godard" Vibe, das episodenhafte Großstadtsetting mit den ganzen Sorgen und Nöten erinnerte mich stark an Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß, und die poetischen, teilweise schwer zu dechiffrierenden Dialoge hatten doch eine latent "russische" Note.
Perfekt, wenn man mal zwei Stunden Zeit, den Sinn des Lebens im Kopf und nen guten Rotwein oder so hat (und ja, davon war mir nicht viel gegönnt gerade... naja, evtl. die zwei..).
Meine Bewertung"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."