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Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben

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Jippie Kay Meh... - A Good Day to Die Hard

Stirb Langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben Kritik

Stirb Langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben Kritik
3 Kommentare - 16.02.2013 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben" ist.
Stirb Langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben

Bewertung: 3 / 5

So, das war´s. Bruce hat fertig und ich bin sprachlos. Nicht etwa weil es so maßlos schlecht war wie alle sagten, denn das war es beileibe nicht. Aber auch nicht, weil es o unglaublich gut war, dass mir die Worte fehlen – das Problem ist schlicht, wie soll ich diesen Film einordnen? [b][u]Kritik (sehr wenige Spoiler ahead):[/u][/b] John McLane hat den Kontakt zu Sohn Jack seit Jahren ziemlich vereisen lassen und findet ihn just in dem Moment wieder, als dieser in Moskau im Gefängnis landet. Im Handumdrehen sitzt John im Flugzeug und macht sich auf Junior beizustehen. So weit kann man die Geschichte erzählen ohne viel zu spoilern, allerdings ist das was folgt ohnehin nur mit viel Wohlwollen als Plot zu bezeichnen. Ein recht wahlloser Wust aus zusammenhanglosen Zusammenhängen um Politik, Ränkespiele, Macht und Verrat entspinnt sich, der letztlich in einem Plottwist mündet, mit dem eigentlich so jeder rechnen konnte. Womit das erste Problem des Films im Grunde schon auf dem Tisch wäre. Der Plot ist eines [b]Die Hard[/b] einfach nicht würdig. In den letzten vier Filmen ging es immer um einen genial ausgetüftelten Plan eines Bösewichts, der zugleich bedrohlich und verdammt smart war. Alan Rickman war gnadenlos charmant und bösartig zugleich, William Sadler hatte ebenfalls ordentlich Profil, Jeremy Irons stand seinem „Bruder“ in nichts nach und selbst Timothy Olyphant machte immer noch eine zumindest überzeugende Figur. Aber der „Schurke“ dieses Films kristallisiert sich ohnehin erst recht spät heraus und so etwas wie einen Charakter oder gar Profil entwickelt er dabei praktisch gar nicht. Auch der „Handlanger Nr. 1“, verkörpert von Radivoje Bukvić, bleibt eher als nerviger Stichwortgeber im Kopf hängen, der sämtliche Situationen mit sinnlosen Kommentaren in einer furchtbaren Synchronstimme belegt. So bleibt die meiste Arbeit an den beiden Hauptdarstellern hängen, die immerhin eine wirklich gute Figur machen. Bruce Willis ist gealtert, aber keinesfalls alt und müde ist er schon gar nicht. Er ballert, kämpft und wütet sich durch die dünne Handlung und ist das Rückrat des Films. Sein Film-Sohn Jack, gespielt von Jai Courtney macht sich ebenfalls sehr gut als Actionheld und kann nach seinem gelungenen Auftritt in Cruise [b]Jack Reacher[/b] auch hier weiter punkten. Die viel gescholtene Chemie zwischen Willis und Courtney ist im Rahmen des eher dürftigen Drehbuchs verhältnismäßig gut und man spürt schon wie sich die beiden einander annähern. Die Wandlung bleibt glaubhaft und über die gemeinsam verbrachte Zeit lernen beide einander wieder mehr schätzen. Hier liegt es vor allem am Darstellerduo, dass dieser Aspekt der Familie, der immer eine Rolle in [b]Die Hard[/b] spielte, nach wie vor funktioniert und um die Komponente des Sohns erweitert wird. Was die Inszenierung angeht ist der Film eine ungeheuer zwiespältige Geschichte. Die Actionszenen machen Spaß und sind größtenteils auch recht übersichtlich gehalten. Sie erfinden das Rad nicht unbedingt alle neu, aber es sind schon einige wirklich gute Shoutouts dabei, die Stunts sind teils ziemlich beeindruckend und auch die Verfolgungsjagd zu Beginn kann zur Hälfte wirklich überzeugen. Problematisch wird es insbesondere zwischen den Actionszenen, denn da macht einen die Wackelkamera fast wahnsinnig. Kaum eine Einstellung die nicht völlig verwackelt wäre und häufig schafft der Kameramann es praktisch nicht die Darsteller irgendwie im Fokus oder scharf zu halten. Sehr selten bekommt man Einstellungen präsentiert, wo die Kamera einfach mal ein paar Minuten stillgehalten wird und man sich erholen kann. Auch die Verfolgungsjagd zu Beginn krankt teils an der Wackelkamera, spätestens ab der Mitte weiß man eigentlich nicht mehr wer eigentlich wen jagt und kann es sich auch nur über die Logik erschließen. Die Kamera macht es nie ersichtlich und man sieht immer nur verwackelte Versatzstücke einzelner Fahrzeuge die ordentlich Zerstörung anrichten. Überhaupt ist dieser Film ein Paradebeispiel für ausufernde Zerstörungsorgien. Wütet der McLane-Clan durch Moskau bleibt kein Stein auf dem anderen. Jede Actionszene endet in einem Bild maßloser Zerstörung und auch wenn John und seine Verfolger in keinem der Vorgänger zimperlich waren, selten wurden so weite Teile der Umgebung in Schutt und Asche gelegt. Das freut zum einen natürlich als Actionfan und macht unheimlich viel Spaß, andersrum fragt man sich schon zu Beginn, wie McLane überhaupt in die Handlung hereingeraten konnte. Sicherlich, die Plotkonstruktion gibt die Suche nach Sohn Jack als Grund an, aber warum sich der New Yorker Cop sofort an die Fersen seines Sohns heftet und dabei eine Schneise der Zerstörung hinterlässt ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, lässt einen dann doch etwas zweifelnd zurück. Sicherlich könnte man es sich damit erklären, dass er seinem Sohn aus familiärer Solidarität einfach helfen möchte, doch sich Hals über Kopf und ohne die Fakten zu kennen ins Gefecht zu stürzen und dabei Leib und Leben zu riskieren ist - vorsichtig ausgedrückt - nicht unbedingt typisch für den Charakter. John McLane war immer ein Typ zur falschen Zeit am falschen Ort. Auch hier trifft das wieder zu, doch sich ohne Rücksicht auf Verluste in etwas einzumischen was ihn als Situation zunächst gar nicht betrifft ist einfach schwach konstruiert. Hier wurde der Bogen zwar konsequent weitergespannt, dass McLane sich immer mehr zum unverwüstlichen Stehaufmännchen entwickelt hat, aber sein Weg in die Handlung ist trotzdem eher ungewöhnlich. Womit wir bei einem Thema wären, welches dem Film ebenfalls ein wenig schadet: Johns Unverwüstlichkeit. Sicherlich war Willis seit Teil 1 der Inbegriff des Kämpfertypen. Der Wille immer wieder aufzustehen und weiterzumachen zeichnete die Figur aus und machte sie menschlich und sympathisch. Hier wird man jedoch das Gefühl nie los, dass ihm die Situation gar nicht entgleiten könnte: Autounfälle mit Überschlag – John steigt unverletzt aus, Schusswechsel – Kratzer, ach woher denn, Explosionen – Ein wenig Hitze ist gut für die Haut, Stockwerke durchschlagende Stürze – Einmal abhusten und das läuft. John McLane, übrigens ebenso wie sein Sohnemann, ist schlicht unkaputtbar. Nichts macht ihnen etwas aus - im einen Moment wird man angeschossen, im nächsten sprintet man los. All das lässt beide wie absolute Über-Menschen erscheinen, bei denen niemand überhaupt nur die geringste Chance hat sie aufzuhalten. Und dieser Aspekt nimmt dem Film seine Spannung. Die bösen Jungs haben nicht genug drauf um zur ernsthaften Gefahr zu werden, ehrlich gesagt sind die größten Risiken stets die, denen sich die Protagonisten selbst aussetzen. Und wenn man gegen Ende einen oberkörperfreien Hünen von der Statur eines Dwayne Johnson präsentiert bekommt, keimt die Hoffnung auf einen Kampf wie in den vergangenen Filmen präsentiert zu bekommen in dem beide McLanes an ihre Grenzen gehen müssen. Doch wie an vielen anderen Stellen wird man auch hier enttäuscht. Bis hierher klingt das natürlich alles so, als wäre der Film eine völlige Katastrophe, aber dem ist im Grunde nicht so. McLane und Sohn machen als Gespann viel Spaß, die Sprüche sind markig, wenn auch selten so genial wie in den Vorgängern, die Action ist handfest und es gibt viele hervorragende Stunts. An tollen Action-Setpieces wird selten gespart und die meiste Zeit gibt es konsequent was auf die Augen und Ohren. Als Actionfilm macht der Film viel Spaß und wenn man das Hirn einen Moment ausschalten kann, bekommt man einen Haufen Schauwerte präsentiert. Explosionen, Schießereien – ein regelrechter Kleinkrieg tobt über die Leinwand und wartet mit hervorragendem und sattem Sound auf. Und auch wenn der Soundtrack unaufdringlich und nicht besonders auffällig ist, er untermalt das Geschehen passend. Es fehlen jedoch Stücke von Ohrwurmcharakter, die im Kopf hängen bleiben wie z. B. das legendäre Theme aus Teil 3. [u][b]Fazit:[/b][/u] Wo bleibt man also bei diesem Film letztlich? Er bietet für einen Actionfilm keine weltbewegende, doch absolut überzeugende Kost. Bruce Willis und Jai Courtney bilden ein klasse Heldengespann mit viel Feuerkraft und markanten Sprüche. Die Inszenierung ist in den Actionparts gelungen, allerdings wird dazwischen zu viel gewackelt. Andersrum bietet der Film zu weiten Teilen zu wenig echtes „Die Hard“-Feeling und wirkt zu beliebig, um das Erbe dieser großartigen Reihe stemmen zu können. Dafür ist das Drehbuch zu austauschbar, der Plot zu wüst und die Involvierung Johns viel zu konstruiert. Sicherlich ist die Einführung Jacks als Gegenpart zu Vater John absolut im Rahmen, auch wenn man sich hier viel mehr hätten wünschen dürfen und am Ende gibt es auch eine versöhnliche Szene die zu gefallen weiß, aber unterm Strich ist es für einen [b]Die Hard[/b] zu wenig. So vergebe ich aufgrund des insgesamt trotzdem recht hohen Unterhaltungswertes und für Bruce Willis Auftritt [u][b]6/10 Punkten[/b][/u] bzw. [u][b]3/5 Hüten[/b][/u], würde den Film aber trotzdem klar als bisher schwächsten Beitrag zu Reihe werten. In der Hoffnung auf einen besseren sechsten Teil bleibt nur die stille Vermutung eines kleinen Fluchs, der auf fünften Teilen erfolgreicher Franchises liegt und das Beten für eine abschließende Läuterung ähnlich der Rocky Balboas nach dem mittelprächtigen fünften Teil am Ende seiner Reihe. Für Actionfans eine eingeschränkte Anschau-Empfehlung – sofern die Erwartungshaltung stimmt kann man schon Spaß damit haben, aber im Grunde genügt die Heimkino-Auswertung. [u]Ach und: Kleines Jubiläum – Kritik Nr. 70 ist raus ;-)[/u]

Stirb Langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben Bewertung
Bewertung des Films
610

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3 Kommentare
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Sully : : Elvis Balboa
03.01.2014 12:11 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Unabhängig davon, dass wir in den meisten Punkten überein stimmen, gewohnt gute Kritik!

Die Wackelkamera ist mir übrigens gar nicht aufgefallen...

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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Padawan : : Moviejones-Fan
05.03.2013 01:02 Uhr
0
Dabei seit: 06.12.10 | Posts: 265 | Reviews: 0 | Hüte: 2
danke für den hinweis mit der wackelkamera. deine ausführungen dazu sind wirklich sehr sehr hilfreich! wenn man sowas doch öfter finden würde in den rezensionen... ich kriege bei diesem gewackel nämlich das kotzen und kann solche filme nicht ausstehen. so eine pest, dieses widerliche stilmittel. entschuldige, ich sollte die fassung wahren. wink

jedenfalls interessant und gut nachvollziehbar geschrieben. super! den film kenne ich nicht, aber ich bin mir sicher, dass mir nichts entgangen ist. schade, denn ich liebe die reihe.
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BlackSwan : : Moviejones-Fan
16.02.2013 11:43 Uhr | Editiert am 16.02.2013 - 11:44 Uhr
0
Dabei seit: 05.02.11 | Posts: 0 | Reviews: 22 | Hüte: 57
Kann zwar nicht zustimmen in Allem, da für mich das Duo nicht funktionierte und die Sprüche daher auch nicht zogen, sondern bei mir eher wie ein gehört halt dazu mit reingepatscht wirkten, ohne dabei pointiert zu sein wie in den vorherigen Teilen und ich wegen zu viel Macken und hanebüchener + langweiliger Story wahrlich nicht in der Lage war, das Hirn auszuschalten, um zumindest Spaß zu haben - dafür hätte wenigstens mal Spannung aufkommen müssen oder neben Willis irgendeine andere Figur noch interessant sein müssen - und selbst Willis wars nicht wie sonst, sondern wirkt einfach echt deplaziert für mich - aber gut geschrieben ist die Kritik laughing Aber du bist da deutlich gnädiger, als ich es wär oder MJ es war - von mir gäbs EINEN Hut, dafür, dass Willis eben dabei war. Das wars. laughing Oder direkt als Strafe MINUS 1 Hut, da es für mich eben kein Die Hard-Film ist, zu arg aus der Reihe ausschert.
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