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Der Dunkle Turm

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Viel Turmult um nichts

Der Dunkle Turm Kritik

Der Dunkle Turm Kritik
16 Kommentare - 06.08.2017 von Moviejones
Wir haben uns "Der Dunkle Turm" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Der Dunkle Turm

Bewertung: 2.5 / 5

Es ist knapp sieben Jahre her, dass wir auf MJ das erste Mal über die Verfilmung von Stephen Kings Epos "Der dunkle Turm" sprachen. Im September 2010 war direkt von einer Trilogie zu hören und nun, 2017, ist es soweit. Die Literaturverfilmung ist ambitioniert, soll doch der Einstand gelingen, einen mehrteiligen Fantasyroman auf die Leinwand zu bannen. Aber wie so oft liegen Erwartung und Ergebnis stark auseinander und da können auch die namhaften Darsteller kaum etwas ausrichten.

Erdbeben suchen New York heim und der junge Jake Chambers (Tom Taylor) hat zunehmend seltsame Visionen von einem Turm und zwei Männern, dem Revolvermann Roland Deschain (Idris Elba) und einem Mann in Schwarz (Matthew McConaughey). Jake ahnt nicht, dass in ihm die Kraft ruht, den Dunklen Turm zu vernichten, das Zentrum des Multiversums. Wenn der Turm fällt, werden auch die Universen zum Einsturz gebracht und danach giert der Mann in Schwarz. Es liegt an Roland, nicht nur den Turm, sondern auch Jake zu beschützen...

Trailer zu Der Dunkle Turm

Der Dunkle Turm Kritik

Wirft man einen Blick zurück, kann man den Eindruck erhalten, Der Dunkle Turm sei bereits eine gefühlte Ewigkeit in Produktion. Dass dieses Gefühl nicht täuscht, verrät auch der Blick in unser Newsarchiv, wo vor sieben Jahren der erste Durchbruch errungen wurde, als Der Dunkle Turm mutig als Trilogie mit Ableger einer TV-Serie angekündigt wurde und dann alles ganz schnell gehen sollte. Doch "schnell" ist in Hollywood relativ und es kam, wie es kommen musste: Zu teuer, zu riskant, und so wanderten die Rechte von einem Studio zum nächsten. Am Ende wurde aus schnell sehr lang und das Einzige, was beim Endergebnis schnell ist, ist die Laufzeit mit knapp 95 Minuten.

Kann man derart eine epische Geschichte erzählen, so wie es Autor Stephen King in seiner Romanvorlage gelungen ist? Nein, aber dies ist auch überhaupt nicht der Anspruch, den die Macher an Der Dunkle Turm stellen und dessen, was Regisseur Nikolaj Arcel am Ende abliefert. Das Ergebnis ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine gute Idee von zu vielen beteiligten Personen zerredet wird und wie falsche Kompromisse gemacht werden.

Es gibt also diese Vorlage, die nur so vor Tiefe, vielschichtigen Figuren und einem Genre-Potpourri überzuquellen scheint. Hinzu kommen Idris Elba und Matthew McConaughey, sehr talentierte Darsteller, die ihre Rollen als Revolvermann und Mann in Schwarz auch charismatisch zu füllen verstehen. Aber wie bei einem schmackhaften Gericht reicht es nicht aus, allein auf erlesene Zutaten zu setzen, wenn man nicht weiß, wie man damit umzugehen hat und zu viele Köche beschäftigt sind, an allen Ecken und Enden mitzuwürzen.

Bei der ganzen Planung zu Der Dunkle Turm wurde komplett vergessen, wieso eine als unverfilmbar geltende Romanreihe verfilmt werden sollte. Das Ziel müsste sein, der Vorlage ein würdiges filmisches Denkmal zu setzen, statt die Komplexität so gut es nur irgendwie geht fallen zu lassen. Dadurch entstand am Ende eben kein weiteres vielschichtiges und facettenreiches Gebilde, sondern ein erschreckend lebloser Klumpen. Überall wurden Ecken und Kanten weggeschliffen, um nicht zu überfordern, was sich bei Der Dunkle Turm darin äußert, dass die Handlung banal ist und keine Zeit übrig ist, die Welt denjenigen zu erklären, die bisher nicht in Kontakt mit den Büchern standen. Um zu verstehen, was in die falsche Richtung gelaufen ist, genügt es, sich gute Gegenbeispiele aus dem Fantasysegment herauszupicken. Sowohl bei Der Herr der Ringe als auch Game of Thrones erkannten die Macher beispielsweise, dass die in den Büchern erzählten Geschichten Raum zum Entfalten brauchten und ermöglichten dies. Ohne diese Erkenntnis wären unwürdige Adaptionen kreiert worden, die weder die Buchleser noch die neuen Zuschauer verdient hätten.

Bei Der Dunkle Turm umgeht man dies etwas, indem hier nicht die Bücher verfilmt werden, sondern eine Art Fortsetzung präsentiert wird, die aber auf Hintergrundwissen aus den Büchern fußt, welches im Film nur rudimentär vermittelt wird. Entsprechend konzentriert man sich auf das, was oft funktioniert: Action, schnelle Schnitte und eine flotte Handlung dominieren, während der Buchkenner durchweg unterfordert wird. Dabei merkt man dem Film an, dass das Budget mit 60 Mio. $ knapp bemessen wurde. Entsprechend sind nur wenige digitale Effekte richtig sehenswert, die Masse bewegt sich hingegen auf gutem Serienniveau.

Doch selbst wenn vieles bei Der Dunkle Turm schiefgelaufen ist, ist der Film nicht ganz ohne Meriten. Immer wieder blitzen Momente dessen durch, was die Bücher besonders macht. Elba bietet zudem eine wirklich tolle Leistung und unterstreicht einmal mehr seine Stellung in Hollywood. Genau wie McConaughey, der sichtlich Spaß an seiner Rolle hat, aber dessen Figur wie die des Revolvermannes leider zu eindimensional gerät.

Es ist ein kurzweiliger Einblick in eine Welt, die viel tiefer erforscht werden sollte und so lässt einen Der Dunkle Turm zwar kalt, macht aber dennoch neugierig auf mehr, und wenn die jüngsten Meldungen stimmen, dass weiterhin eine Serie auf Basis der Bücher geplant ist, gibt es etwas, worauf man hoffen kann. Buchleser können und werden mit dem Film nicht zufrieden sein, jene, die sich aber nicht tiefer mit der Materie auskennen, werden immerhin einen passablen Kinofilm erleben.

Der Dunkle Turm Bewertung
Bewertung des Films
510

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16 Kommentare
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tommy666 : : Moviejones-Fan
06.08.2017 14:30 Uhr
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Dabei seit: 27.01.16 | Posts: 58 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Eure Kritik mag stimmen, doch es ist vom Wortlaut eine fast 1 zu 1 Kopie von 2-3 bereits bekannter Kritiken die bereits seit tagen zu finden sind, wirkt daher nicht sonderlich eigenständig sondern nur wie ein rauspicken bei den Kollegen, ich vermute auch ihr habt die Bücher nie gelesen, oder?

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