Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mein Filmtagebuch...
Life in a Day - Ein Tag auf unserer Erde gesehen am  
ReWatch Reminder nicht öffentlich
Bitte logge dich ein...
x

Life in a Day - Ein Tag auf unserer Erde (2011)

Ein Film von Kevin Macdonald mit Cindy Baer und Moica

Kinostart: 09. Juni 201195 Min.FSK6Dokumentation
Meine Wertung
Ø MJ-User
Mein Filmtagebuch
Life in a Day - Ein Tag auf unserer Erde Bewertung

Life in a Day - Ein Tag auf unserer Erde Inhalt

Ein Blick auf alle Kontinente, in 190 Länder, in unzählige Leben: Das globale Filmprojekt "Life in a Day" bringt über YouTube hochgeladene Privatvideos verschiedenster Kulturen zusammen, zeigt Schicksale und Alltagssituationen hautnah und authentisch. Es sind kurze Momentaufnahmen eines einzigen Tages, des 24. Juli 2010 (zufällig auch der Tag des Loveparade-Unglücks in Duisburg). Das Ergebnis ist manchmal simpel und belanglos, manchmal schockierend, ergreifend und komisch. Denn am Ende fühlt es sich genau so an - das Leben.

Cast & Crew

Wer ist der Regisseur von Life in a Day - Ein Tag auf unserer Erde und wer spielt mit?

OV-Titel
Life in a Day
Format
2D
Box Office
0,25 Mio. $
Der Film erhielt die FSK-Freigabe "Freigegeben ab sechs Jahren".
Spannende Filme
Horizont erweitern
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
2 Kommentare
MJ-Pat
Avatar
luhp92 : : BOTman Begins
23.01.2022 02:53 Uhr | Editiert am 23.01.2022 - 03:00 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.394 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Life in a Day 2020

Die Fortsetzungsdokumentation von "Life in a Day", für die auf MJ kein Datenbankeintrag existiert, daher schreibe ich den Text hier. Es wird das gleiche Prinzip wie vor zehn Jahren für die erste Doku angewandt, diesmal handelt es sich um den 25. Juli 2020.

Zusammengefasst könnte man "Life in a Day 2020" wenig überraschend als das Leben in der Coronapandemie bezeichnen. Dabei gelingt es dem Team um Regisseur Kevin Macdonald allerdings nicht mehr auf dem ganz hohen Niveau, aus der Masse an Filmmaterial die Essenz der Menschlichkeit und der kulturellen Vielfalt herauszudestillieren, auch wenn es zweifelsohne wieder einiges an Erstaunlichem, Positivem und Negativem zu sehen gibt. Andererseits spiegelt dieses Ergebnis der Doku treffend das Lebensgefühl während der Coronapandemie wieder, welches in der Öffentlichkeit von Maskenpflicht, Einschränkungen und Lockdowns geprägt ist.

Wie dem auch sei, "Life in a Day 2020" hat mich teilweise ebenso fertig gemacht wie der Vorgänger. Zehn Jahre später, da fragt man sich ohnehin, wie es wohl den Leuten ergangen ist, die in der ersten Doku aufgetreten sind, und ob es hier zu einem Wiedersehen kommt. Tatsächlich ist das vereinzelt der Fall, 2010 sah man zum Beispiel eine Mutter, die ihren 14-15-jährigen Sohn morgens aus dem Bett und in die Dusche scheuchte, um den Tag zu beginnen, nur um 2020 dann zu erfahren, dass der Junge kürzlich an Covid-19 gestorben ist...

Coronabezogen ein anderes Beispiel, ein Mann musste den Lockdown 2020 alleine verbringen und hat in Folge dessen allen Spinnen in seinem Haus einen Namen gegeben, für ihn waren das seine Freunde und Familie. Ich wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.

Insbesondere hat mich der Abschnitt über Liebesbeziehungen beeindruckt, dort sieht man eine Frau, die einen Heiratsantrag mit Nein beantwortet, und eine andere Frau, die unerwartet mit ihrem Freund Schluss macht. Da habe ich Respekt vor dem Mut und der Reife der Leute, weil sie solch private und unangenehme Ereignisse tatsächlich für die Doku eingereicht und öffentlich gemacht haben.

Jetzt bin ich gespannt, was uns 2030 in der Welt erwartet, wo ich dann stehen werde (wenn ich an meine letzten zehn Jahre zurückdenke, könnte ich gefühlt einen Roman schreiben^^) und ob eine dritte Dokumentation entstehen wird.

6,5 - 7 von 10 Punkten

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
Avatar
luhp92 : : BOTman Begins
19.01.2022 18:39 Uhr | Editiert am 19.01.2022 - 18:41 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.394 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Eine Dokumentation, die mich nach dem Ansehen sprachlos zurückgelassen hat.

Produziert von Ridley und Tony Scott und unter der Regie von Kevin Macdonald ("Der Mauretanier") handelt es sich bei "Life in a Day" um ein Projekt, welches es sich zum Ziel setzt, das Leben von Menschen rundum den Globus an einem bestimmten Tag vom Morgen bis zum Abend abzubilden. Dabei wurden 80.000 Beiträge aus 192 Nationen eingereicht, Macdonald konnte aus 4500 Stunden Filmmaterial schöpfen. Eine ungemein menschliche Doku - im positiven wie im negativen Sinn - voll kultrueller Vielfältigkeit und Reichhaltigkeit. Ohne da jetzt einen qualitativen oder stilistischen Vergleich anstellen zu wollen, mich erinnerte "Life in a Day" jedenfalls an ähnlich gelagerte Werke aus der Zwischenkriegszeit ("Der Mann mit der Kamera", "Menschen am Sonntag", "Berlin: Die Sinfonie der Großstadt").

Gefühlt gibt es hier alles zu sehen, was man sich so vorstellen kann. Zum Beispiel ein Koreaner, der sich nicht über Nord oder Süd definiert und mit seinem Fahrrad bereits 190 Länder bereit hat. Ein afghanischer Fotojournalist, welcher der Welt als Gegenpol zum Terrorismus in den globalen Medien die schönen und kulturellen Seiten seines Landes zeigen möchte. Parallel dazu eine Frau, die ihr Leben alleine verbringt, weil ihr Mann in Afghanistan stationiert ist und sie ihren Mann nur gelegentlich über Videoschaltung zu Gesicht bekommt. Alleine deswegen hat "Life in a Day" aufgrund des aktuellen Zeitgeschehens in Afghanistan schon einen außergewöhnlichen Status inne.

Ferner ein junger US-Amerikaner, der seine Großmutter anruft, um sich ihr gegenüber als schwul zu outen und sich freut, weil sie das vollkommen normal aufnimmt. Unglaublich süß. Im Kontrast dazu ein Muslim, der meint, am meisten Angst habe er vor der Existenz der Krankheit Homosexualität. Ansonsten beispsielsweise noch ein Isreali, dessen größte Angst es ist, vertrieben zu werden und dass in seinem Haus bald Palästinenser leben.

Der Hammer kommt dann zum Schluss. Bei dem Tag, den man sich für "Life in a Day" ausgesucht hat, handelt es sich nämlich um den 24. Juli 2010. Ausgerechnet der Tag, an dem sich das Unglück der Love Parade in Duisburg ereignete, und dieses Unglück wird eben auch in der Doku geschildert. Es ist der Wahnsinn.


Meine Bewertung
Bewertung

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

Forum Neues Thema
AnzeigeY