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Nymphomaniac (Part 1) (2013)

Moviejones | 28.03.2024

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1 Kommentar
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
01.12.2018 03:50 Uhr | Editiert am 01.12.2018 - 14:07 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

Als Review zu Teil 1 & 2, in der Kinofassung:

Lars von Trier erzählt in vier kurzweiligen, für die inhaltliche Ausarbeitung notwendigen Stunden die Lebensgeschichte und den Leidensweg einer Nymphomanin, die irgendwo zwischen der Befriedigung ihrer Sexsucht, gesellschaftlichem Außenseitertum, Stigmatisierung der weiblichen Sexualität, Schuld und Selbsthass - oft vergeblich - versucht, ein normales Leben zu führen und sich dauerhaft an den kleinen und großen Dingen des Lebens wie Spaziergängen durch die Natur, Liebesbeziehungen oder das Gründen einer Familie zu erfreuen.

Als Rahmenhandlung fungiert dabei ein Gespräch zwischen der Nymphomanin Joe (Charlotte Gainsbourg) und der asexuellen Jungfrau Seligman (Stellan Skarsgard), welcher sich für klassische Musik und das Angeln begeistert. Trotz - und daher gerade wegen - des Kontrastes zwischen diesen beiden Charakteren zieht der Film diverse witzige Parallelen zwischen ihren Leben und speziellen Interessen und Vorlieben. Nebenher diskutieren Joe und Seligman über mehrere gesellschaftlich relevante Themen, die mal mehr mal weniger mit Joes Lebensgeschichte zusammenhängen.

Virtuos und erotisch gefilmt, überragend gespielt (Highlight: Uma Thurman in einer Nebenrolle als verlassene Ehefrau) und teilweise als Groteske zum Brüllen komisch.
Der Soundtrack bewegt sich passend zur konstrastreichen Rahmenhandlung zwischen Rammstein und klassischer Musik.

Abseits davon kommentiert Lars von Trier auf der Metaebene das Bild, welches er und seine Filme in den Medien, bei den Kritikern und der Zuschauerschaft innehaben, des Öfteren wird ihm und seinen den Filmen ja Frauenverachtung und Gewaltvernarrtheit vorgeworfen. Auf humoristische Weise zieht er zudem sein unter Umständen verkopft wirkendes und frequentiertes Verweisen auf religiös-mythologische Symboliken und klassische Kunst durch den Kakao, es ist schön zu sehen, dass jemand wie Lars von Trier auch über sich selbst lachen kann.

Nachdem mir "Melancholia" nicht sonderlich gefiel (ein Rewatch steht noch an), begibt sich von Trier mit "Nymphomaniac" zum Glück wieder auf das meisterhafte Niveau von "Antichrist". Seine für mich interessanten Filme aus der früheren Zeit habe ich bisher leider nicht im VoD-Stream gefunden und "The House That Jack Built" läuft aktuell nicht in meiner Nähe im Kino, aber das ergibt sich vielleicht ja noch.

Meine Bewertung
Bewertung

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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