The Big Short (2015)

Auch wenn ich sicher nicht alles verstanden habe (einfach aus zu geringem Wissen was Finanzgeschäfte im Allgemeinen betrifft) ein doch spannend (und außergewöhnlich) erzählter Film mit tollen (aber nur teils grandios-spielenden) Darstellern.

"The big Short" veranschaulicht, wie es zu der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2008 gekommen ist. Er veranschaulicht auch, die Habgier der Banken, die komplett verantwortungslos gehandelt haben. Dabei haben viele Menschen ihre Arbeit und Jobs verloren und noch vieles mehr. Der Film ist gut inszeniert und verwendet Fachbegriffe, die auch erklärt werden. Man muss bei diesen Streifen von Anfang bis Ende dran bleiben, damit man diesen verstehen kann. Dabei kann es vorkommen, dass der Kopf "raucht", aber er ist gut geworden. Die Schauspieler sind sehr gut und spielen ihre Rollen hervorragend. Die Musik, die verwendet wird, passt sehr gut und unterstreicht viele Szenen. Was mir nicht so gut gefallen hat, aber das liegt an der Synchron, also kommt dies nicht in der Gesamtwertung vor, ist, dass man die Untertitel, die sehr wichtig sind, viel zu kurz eingeblendet hat, sodass man keine Chance hatte, diese komplett zu lesen. Schade.

Ich kann Ihnen "The big Short" empfehlen, aber wenn Sie Ihn nicht beim ersten schauen verstehen sollten, dann schauen Sie sich Ihn bitte noch einmal an, denn es ist wichtig, was der Film mitteilen möchte.

Endlich mal nachgeholt. Stark besetzt und ein spannendes Thema. Die Inszenierung ist auch recht gelungen, allerdings ist der Film in Teilen doch sehr kompliziert. Vielleicht war es aber auch die Intention zu zeigen, dass die Finanzwelt kein Ponyhof ist.

Streifen wie Wall Street oder The Wolf of Wall Street sind deutlich unterhaltsamer - aber dieser hier scheint dafür deutlich realitätsnaher zu sein.

Ich will offen sein, die Finanzwelt und ihre Regeln sind für mich ein Buch mit sieben Siegeln, wenn nicht mehr... ich hatte die Literaturvorlage tatsächlich in der Hand, nur um es nach ca. 100 Seiten frustriert weg zu legen. Sogar wenn das Material mit Unterhaltungswert erklärt werden soll, schalte ich irgendwann ab (ich bete, dass ich gut beraten bin, was meine Ersparnisse angeht, ansonst bin ich komplett im A****).

Umso beachtlicher, wie sehr mich dieser Film gefesselt hat und ich der Handlung, oder eher der entwundenen Hintergrundstory, folgen konnte. Die Produzenten waren dabei schlau, und sich wohl bewusst wie wenig das Material die Leute direkt fesseln würde, sei es weil es zu komplex oder immer noch Menschen von der Krise betroffen waren, und haben den Film mit genug Star power gepimpt. Dass das Thema irgendwo trocken und extrem kompliziert ist wird adressiert und dabei so überzogen, dass es nochmals bewusst gemacht wird. So werden diverse Schauspieler in Szenen, die explizit non-diegetic sind (sinnhaft übersetzt: nicht wirklich Teil der Handlung, sondern nur für den Zuschauer sichtbar), eingesetzt um die komplexen Sachverhalte, die zur Immobilienkrise und der folgenden Finanzkrise 2008 führten, nochmal für dummies wie mich zu erklären. So werden Unterhaltungswert und Verständlichkeit ganz charmant verwoben.

Der Wermutstropfen für mich: man darf Kapitalismuskritik irgendwie nicht den Amis überlassen (sorry). Die fatalen Folgen werden am Ende zwar angedeutet, bleiben aber im großen Rahmen relativ konsequenzlos. Im Zentrum stehen wieder die Typen, die durch eigenenes Können, Mut und Risikobereitschaft aus der Krise als Gewinner hervorgehen. Amerika kann sich seinem System irgendwie nicht nähren, ohne dass es am Ende Gewinner gibt. Diese bleiben hier aber leider im Kopf, die Entrepreneurs, die sich durch Initiative ganz nach oben geschossen haben. Die Credits lassen darauf schließen, dass Adam McKay hier gute, aufklärerische Absichten hatte, aber das Filmmaterial bleibt da etwas saft- und kraftlos.

Wäre der Film in der New Hollywood Ära rausgekommen, wäre er wohl ein echts Miststück geworden (positiv gemeint..), so aber bleibt er etwas zahm, aber absolut sehenswert.