Die Leseecke

Aktuell lesen Han und ich Brandon Sandersons "Steelheart" und bisher ist es enorm vielversprechend!
Durch eine Explosion erlangten einige Menschen Superkräfte, doch nutzen sie diese aus, um sich die normalen Menschen untertan zu machen. Ab jetzt herrscht nur noch das Gesetz des Stärkeren und ansonsten Anarchie. Ein Endzeitszenario der besonderen Art und Superkräfte mal anders. Mega spannend erzählt! Sandersons Bücher gehören schon lange verfilmt! Meine Güte, warum erkennt das keiner in Hollywood?!? :-O

Sooo Stelheart kurz mal aufgesogen und ich kann nur sagen: Geiler Scheiß! Leia hat die Story ja schon erläutert und obwohl die eigentlich naheliegend ist, frag ich mich, wieso da bisher keiner drauf kam? Es gibt keine Superhelden sondern nur Superschurken! Und die "Guten" sind rachebesessene Menschen, die in bester Heist-Manier verzwickte Pläne aushecken, um die scheinbar unbesiegbaren und übermächtigen Epics zur Strecke zu bringen. Dabei kommt - wie von Sanderson gewohnt - am Ende wieder einmal alles als gedacht...

Muss auch sagen, für mich ist Sanderson momentan mein absoluter Lieblingsautor. Vor allem im von mir gern gelesenen Fantasybereich, hat der Mann mit der Mistborn-Trilogie und aktuell mit den Stormlight Archives einfach die besten High Class Fantasy Geschichten geschaffen, die es zur Zeit gibt. Die durchdachten Welten, die facettenreichen Figuren, die man sofort liebt und die spannenden und sehr wendungsreichen Storys ergeben zusammen einfach besten Lesestoff. Mit Steelheart betritt er nun ein etwas anderes Gerne und macht sich dieses dennoch sofort zu eigen. Das Buch ist wieder mal das erste einer Trilogie und ich kann den nächsten Band schon kaum erwarten.

@leia und han
klingt echt spannend! sanderson (vom dem ich noch nicht gehört habe) wird definitiv vorgemerkt

The Maze Runner

So, ich muss jetzt einfach meine Meinung zu dem absolut spannenden Buch loswerden.

Die Geschichte beginnt an sich etwas seltsam und man muss sich darauf einlassen. Erzählt wird aus der Sicht von Thomas (dritte Person), der plötzlich in einer Art Aufzug erwacht und nicht weiß, wie er dahin gekommen ist. Als die Fahrt schließlich endet, wird er von anderen Jungen aus dem Aufzug geholt und stellt fest, dass er zwar seinen Namen weiß, aber alle anderen Erinnerungen, die sein persönliches Leben betreffen, wie ausgelöscht sind. Außerdem kann ihm niemand seine Fragen beantworten...

Der Autor schmeißt den Leser mitten in die Story und man weiß genau wie Thomas nicht im geringsten, was vor sich geht. Doch mit der Ankunft von Thomas an dem Ort "The Glade" (ich weiß gerade nicht, wie das im Deutschen entsprechend übersetzt wurde), ändert sich an jedem Tag etwas, bzw. es passiert etwas ungewöhnliches, das die Routine der dort teilweise seit zwei Jahren lebenden Jungen durcheinanderbringt. Außerdem weiß man einfach nicht, was das für ein Ort ist, warum es um diesen Ort ein Labyrinth gibt.

Wenn man das Buch schon zwischenzeitlich nicht weglegen konnte, dann wird es gegen Ende unmöglich, wo die Ereignisse auf einen nur einstürzen. Was das Ende angeht... ich hatte ja schon gehört, dass der Film ein unheimlich spannendes Ende bzw. eine Art offenes Ende hat. Wenn es auch genau das Ende aus dem Buch ist, dann hat man Ende einfach noch mehr Fragen, obwohl man ein paar Sätze vorher noch dachte, es hätte sich alles geklärt. Der Epilog hat es nämlich wirklich in sich. Man ist zugleich entgeistert, fasziniert, geschockt, neugierig und einfach baff. Ich habe den Epilog dann auch einfach zwei Mal gelesen, da ich nicht so recht glauben wollte, was da gewissermaßen offenbart wird.

Fazit:
Buchempfehlung für:
- Leute, die Dystopien mögen
- Leute, die spannende Bücher mögen, die am Anfang etwas verwirrend sind, aber die einen trotzdem mitreißen, wenn man sich darauf einlässt
- Leute, die schon den Trailer mochten und sich den Film auch im Kino ansehen würden und

Als Fan der Kurzgeschichte lese ich seit einiger Zeit immer wieder eine Story aus Die Stille nach dem Ton - Ein Sammelband aller deutschsprachigen SF-Kurzgeschichten, die den Deutschen Science-Fiction-Preis gewonnen haben (bis einschl. 2012).

Die Maze-Runner-Bücher klingen auf alle Fälle interessant. Zur Zeit kommen die besseren Dystopien & Co. aus dem "Jugendbuchbereich" - wobei die Bezeichnung oft reines Marketing und nicht mehr ist.

Du hast ihn zum Sterben in den Himmel geschickt. Aber der Himmel und die Stürme sind mein. Ich beanspruche sie, so wie ich jetzt dein Leben für mich beanspruche.

Episch, epischer, am epischsten! Das ist es, was mir zu Brandon Sandersons Sturmlicht-Chroniken als erstes einfällt. Ich habe zusammen mit Leia nun das mittlerweile 4. Buch der Reihe - Die Stürme des Zorns - gelesen (naja hauptsächlich hab ich sie vorlesen lassen ) und kann es einfach nicht fassen, was der Mann da geniales aufbaut. Die Sturmlicht-Chroniken sind meiner Meinung nach in vielerlei Hinsicht der genaue Gegenentwurf zu G.R.R. Martins Lied von Eis und Feuer, weswegen ich das im Folgenden damit ein wenig vergleiche.

Martin entwickelte mit Westeros eine sehr "reale" Welt, die sich am europäischen Mittelalter orientiert und meist nur dezente Fantasyelemente enthält. Sanderson hingegen erschafft eine komplett neue Welt voller Fantasy, die nichts mehr mit der unseren zu tun hat und völlig anderen Gesetzmäßigkeiten folgt. Ein starker Fantasyeinfluss wirkt schnell überladen, unglaubwürdig und manchmal sogar kitschig. Nicht aber hier. So ziehen durch Sandersons Welt Roschar z.B. in unregelmäßigen Abständen sogenannte Großstürme, welche verheerende (sprich: tödliche) Auswirkungen für alle haben, die sich bei einem Großsturm nicht an einem sicheren Ort befinden. Sanderson hat dieses Konzept aber so gut in allen Details durchdacht, dass er selbst Tier- und Pflanzenwelt an diesen Umstand anpasst und auch immer wieder zeigt, wie das Leben der Menschen dadurch beeinflusst wird. Auf diese Weise bekommt der Leser trotz der Andersartigkeit eine wirklich glaubhafte Welt präsentiert, die er absolut annehmen kann und in die er sich gut hinein denken und fühlen kann. Wunderbar.

Der wichtigere Unterschied zu Martin sind für mich allerdings die Charaktere und ihre Entwicklungen. Was viele Leute bei Martin mögen ist seine komplexe Charakterzeichnung. Es gibt bei Martin keine wirklichen Helden. Jede gute Figur hat auch ihre zum Teil recht üblen Schattenseiten und umgekehrt bekommt so mancher Antagonist auch sympathische Züge verpasst. Dazu kommt noch Martins kontrovers diskutierte, aber höchst geniale Dramaturgie, manche Hauptfigur einfach mal eben sterben zu lassen, um stets große Spannung zu schaffen.

Nun, Sandersons Figuren sind auch keine lahmen und eindimensionalen Abziehbbilder und können sicher nicht in einfache schwarz-weiß Kategorien eingeordnet werden. Er lässt so manche Figur durch die Hölle gehen, dass es den Leser schon fast seelisch schmerzt. Aber dann belohnt er die Figur und den Leser am Ende auch! Der tief verwurzelte Glaube an das Gute und die Fähigkeit letztendlich das Richtige zu tun, egal wie schwer es ist, wird einfach phänomenal gut von Sanderson herausgearbeitet. Auch weiß man aus früheren Werken, dass Sanderson durchaus nicht davor zurückschreckt geliebte Figuren sterben zu lassen. Dennoch wenn es geschieht, dann "würdiger" und nicht mal so "nebenbei". Eine Figur die über Bücher hinweg aufgebaut wird, verdient es bei ihm einfach nicht, einen dummen, unbedeutenden Tod zu sterben.

So gut ich Das Lied von Eis und Feuer auch finde, aber was Sanderson insbesondere mit den Sturmlicht-Chroniken abliefert, ist für mich einfach noch um ein vielfaches besser. Zum Beschriebenen kommt noch dazu, dass der Mann eine höchst spannende Geschichte voller genialer Einfälle und Wendungen erzählt. Ich frag mich wirklich, wo er das alles immer hernimmt. Und dann zuletzt schafft er eben so wahnsinnig epische Situationen und WTF-Momente, dass man ne Gänsehaut während des Lesens bekommt. Siehe z.B. mein Eingangszitat. (Wobei das so losgelöst sicher nicht so krass wirkt, wie wenn man das Buch kennt.^^) Für mich ist Sanderson darum aktuell der König der Fantasy-Autoren und seine Sturmlicht-Chroniken sind die zur Zeit besten Fantasybücher überhaupt! Die Stürme des Zorns war einfach mal wieder nur fantastisch und sehnsüchtig erwarte ich den nächsten Teil der Saga. Hoffentlich wird das irgendwann mal als Filmreihe oder Serie adaptiert.

@ han und luhp92:

Ich kann Hans Post so wie er ist unterschreiben. Das war ein seltenes, intensives, augenöffnendes Bucherlebnis. Als jemand, der Sandersons Bücher und ganz besonders die Sturmlicht-Chroniken liebt und die Panem Reihe für durchschnittlich und das letzte Buch sogar als schlecht empfindet, liegt meine Empfehlung klar bei den Sturmlicht-Chroniken. Andererseits will Dir hier ja niemand Deine Lesepläne durcheinander bringen

Ich bin immer noch in dieser Welt gefangen und die Figuren wollen mir nicht aus den Kopf gehen. Sie sind so lebendig, es kommt selten vor, dass ich so intensiv mit Figuren mitfühle. Ich recherchiere im Internet nach Möglichkeiten, das ein oder andere Rätsel zu lösen, das Sanderson in seinem Buch hinterlassen hat und vor allem die historischen Hintergründe der Welt interessieren mich so sehr, dass ich mich im Internet am liebsten dumm und dusselig zu dem Thema lesen würde. Das schaffen nur wenige Geschichten und die Sturmlicht-Chroniken gehören definitiv dazu, weil sie mehr an sich haben, als die eigentlichen niedergeschriebenen Worte. So genug kitschiges Rumgeschwärme. Ich würde mich freuen, wenn die Bücher bekannter würden und wer weiß... vielleicht erlebe ich dann noch einen engagierten und leidenschaftlichen Regisseur, der sich dieser Thematik annimmt. Es hat auf jeden Fall Potential zu einer Ausnahmefilmreihe (-Serie). Aber daran glaube ich irgendwie nicht.

@luhp:
Tut mir echt leid. Und auf die Gefahr hin, dass Leia böse auf mich wird, empfehle ich Dir allerdings, jetzt noch NICHT mit den Sturmlicht-Chroniken anzufangen, sondern erstmal Dein Panem-Buch zu lesen. Grund: Wenn Du Sanderson mal angefangen hast, wirst Du auch die Fortsetzungen alle lesen wollen und dann schaffst Du es mit Panem vielleicht nicht vor Kinostart.^^

@Strubi:
Die Kinder des Nebels-Reihe finde ich auch großartig. Hier hat Sanderson schon gezeigt, dass er zum einen geniale und spannende Welten erschaffen kann und zum anderen noch viel wichtiger: komplexe Charaktere, denen man total verfällt. Kelsier, Sazed, Vin, Elant.. BÄM! Wenn Dir das von mir beschriebene auch gefiel, dann wirst Du die Sturmlicht-Chroniken lieben! Aus meiner Sicht steht diese Reihe nochmal eine Stufe höher als Die Kinder des Nebels. Fühlt sich auch ein wenig anders an. Etwas epischer und dafür vielleicht nicht ganz so düster, auch wenn es natürlich auch hier eine sehr starke Bedrohung gibt. Allerdings ist die Reihe natürlich noch am Laufen und man weiß nicht, wie es ausgeht. Möglich (wenn auch unwahrscheinlich) ist es daher immer, dass es schwächer endet, als man hofft. Bisher gibts 2 englische Bücher (im Deutschen jeweils gesplittet, so dass wir 4 Bücher haben) von insgesamt 5 geplanten. Und dann kommen nochmal 5 Bücher, die ein Sequel der Geschichte der ersten 5 Bücher darstellen sollen. Es ist hier also für ordentlich Lesestoff gesorgt in den nächsten Jahren.