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Kritik: Nocturnal Animals von MovieHunter87

MovieHunter87 | 23.12.2016

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5 Kommentare
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eli4s : : Moviejones-Fan
23.12.2016 14:04 Uhr | Editiert am 23.12.2016 - 15:46 Uhr
1
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.700 | Reviews: 31 | Hüte: 115

Spoiler ahead!

Also ich empfand die Subtilität der ganzen Inszenierung, wie auch des Endes gerade als Stärke des Films, (genau wie die zurückhaltende Performance von Shannon) auch,dass eben nicht alles bis ins kleinste Detail erklärt wird. Mehr noch hätte ich eine bestimmte Szene die mit dem Kunstwerk "Revenge" noch herausgelassen, um dem Zuschauer noch mehr zu fordern.
Einen "Wow-Effekt" hat bei mir der Film von Anfang bis Ende ausgelöst. Das ist mir auch viel lieber wie ein Film, der in den letzten Minuten irgendeinen Höhe/Wendepunkt aufbringt, um überhaupt dort hin zu kommen.

Auch fand ich gerade die Eigenständigkeit der Erzählstränge an sich sehr ansprechend vor dem Hintergrund, dass sie gleichzeitig trotzdem sehr geschickt und subtil ineinander verschwimmen. Dass hier eben subtil die Bedeutung erarbeitet und nicht zu offensichtlich gemacht wird. Ich finde gar nicht, dass die Geschichten zu wenig aufeinander aufbauen, sondern vielmehr sich in einem andauernden Prozess gegenseitig ergänzen und vertiefen. Aber eben aufgrund dessen, dass sie so eigentständig sind, sind sie eben NICHT nur Mittel zum Zweck, sondern lassen sich auch für sich genießen, aber eben eine "dritte Geschichte" im Raum zwischen beiden entstehen lassen. Das war in meiner Kritik auch der Fokus.

Dass die Geschichten an sich vergleichsweise simpel gestrickt sind, empfinde ich dabei gar nicht als Problem, sondern hat das ganze dann sehr zugänglich gemacht. Außerdem fand ich die Handlungsstränge sehr intensiv und toll inszeniert. Auch die Figuren fand ich sehr glaubwürdig und toll gespielt. Ich weiß, was du mit der "nahezu klischeehaften Bande aus dem White Trash Milieu" meinst. Aber für mich funktionierte der Handlungsstrang perfekt, auch da das durch diesen narrativen Kniff, dass es sich dabei um dieses Buch handelt, etwas distanzierter für mich betrachtet werden konnte.

Zum Antagonisten: der eigentliche Antagonist ist ja Edward ;). Ich fand das eigentlich toll gemacht, da er ja eigentlic h nur in der Backstory auftaucht , aber trotzdem irgendwie durchgehend präsent wirkt. Nicht nur deswegen, fand ich das Ende vollkommen passend.

Zur Eröffnungsszene^^: ich hab mich damals im Kino direkt drauf einlassen können - dennoch kann ich deine Irritation sehr gut nachvollziehen. Da hab ich einige Leute im Saal etwas irritert wahrgenommen.

Ansonsten fand ich den Film sehr rund, die Inszenierung atemberaubend. Von der Farbdramaturgie bis Schnitt und Kamera... da ist Ford wirklich begabt. Mir gings wie dir, dass ich noch ewig darüber nachgedacht habe, und meine Begeisterung seither eigentlich nur gewachsen ist.
Interessant fand ich auch den Gedanken: Ist dir aufgefallen, dass die "fiktionale Geschichte" viel "realer" wirkt als die "reale" Geschichte?

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Beachwater : : Moviejones-Fan
27.12.2016 12:38 Uhr
0
Dabei seit: 26.07.12 | Posts: 121 | Reviews: 0 | Hüte: 6

Ist die Eröffnungsszene so schlimm?

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eli4s : : Moviejones-Fan
27.12.2016 13:19 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.700 | Reviews: 31 | Hüte: 115

@Beachwater

Nein, schlimm sicher nicht. Irritierend auf jeden Fall. Ästhetisch und inhaltlich kann man drüber reden...

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
21.01.2017 04:11 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

Ich habe die beiden Handlungsstränge komplett anders wahrgenommen, für mich hielt die Buchhandlung den Spannungsbogen hoch, während mich die nicht-fiktionale Handlung etwas langweilte. Von der Buchhandlung hätte ich gerne mehr gesehen, eventuell hätte es hier sogar für einen eigenständigen Film im Stil von "No Country For Old Men" gereicht.

Das Ende ist meiner Meinung nach perfekt, so wie es von Tom Ford geschrieben wurde. Mich hat es wie der Schlag getroffen, danach wurde mir alles klar und ich saß während des Abspanns nachdenklich-begeistert in meinem Kinosessel.

Amy Adams Leistung würde ich schon als oscarwürdig bezeichnen. Allgemein erhält sie für "Arrival" ja das größere Lob - mit wahrscheinlicher Oscarnominierung -, mir hat sie hier jedoch besser gefallen. Aaron Taylor-Johnson scheint sich echt zu mausern, vom Kinderschauspieler zum Durchbruch als Jugendstar ("Kick-Ass"), über Blockbuster ("Godzilla", "Age of Ultron") zum Golden Globe Gewinner. Sei es nun verdient oder nicht, in "Nocturnal Animals" lieferte er seine bisher beste Leistung ab. Ähnliches gilt für Isla Fisher, die normalerweise in irgendwelchen Komödien auftritt. Zuletzt sah ich sie abermals in "Scooby Doo" und danach hier. Was für Hölle?!^^

@eli4s
Ist dir aufgefallen, dass die "fiktionale Geschichte" viel "realer" wirkt als die "reale" Geschichte?

Das trifft es perfekt!

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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eli4s : : Moviejones-Fan
21.01.2017 12:59 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.700 | Reviews: 31 | Hüte: 115

@luhpXVII.
Ich denke, die "Buchhandlung" (laughing) funktioniert so gut, weil sie ersten super und auf den Punkt inszeniert ist und weil man sich auf das wesentliche beschränkt. Vom Plot her ist es ja eigentlich nichts neues (worin ich wie anderswo beschrieben gar kein Problem sehe).
Aber deshalb denke ich, dass sie als eigenständiger Film und auf 90+ Minuten ausgedehnt lang nicht so gut funktioniert hätte.

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