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Kritik: Boston von Moviejones

Moviejones | 30.01.2017

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6 Kommentare
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eli4s : : Moviejones-Fan
31.01.2017 00:07 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.702 | Reviews: 31 | Hüte: 115

Gerade aus der Sneak... Plotspoiler gibts wohl leider keine. Ein Drama basierend auf den Ereignissen beim Boston Marathon 2013.

Den Menschen aus Boston, den Helfern und Opfern ein Gesicht geben im Angesicht des schrecklichen Attentats. Das scheint zumindest im ersten Teil des Films der Anspruch zu sein.
In den stärksten Momenten führt uns der Film das Grauen vor Augen und führt uns ganz dicht ins Geschehen. Mit wackeliger Handkamera (die zugegeben anfangs anstrengend war) steht der Zuschauer direkt bei den Menschen vor Ort. Das wird mal mehr mal weniger überzeugend mit echten Archiv-Aufnahmen zwischengeschnitten. Leider wirken die Filmszenen trotz allem noch etwas zu glatt. Trotzdem ist diese Sequenz bedrückend.


Zu Beginn des Films werden dafür schätzungsweise ein knappes Dutzend Figuren eingeführt, die noch am Tag zuvor glücklich in ihrer heilen Welt leben. Der Zuschauer soll zumindest ein paar Identifikationsfiguren haben. Das funktioniert leider nur sehr bedingt. Fraglich, warum hier einige bekannte Gesichter unter den Schauspielern sind. Denn leider wird den meisten dieser Figuren dann gar keine Zeit gewidmet. Bereits kurz nach Beginn des zweiten Akts sind die meisten vergessen, um am Ende des Films irgendwo in ein oder zwei Einstellungen wieder aufzutauchen.
Vollkommen fehl am Platz auch J.K. Simmons als (Provinz-?) Polizist, der auch früh gezeigt, aber bis spät im Film überhaupt keine Rolle spielt. Und als er dann eingreift, stiehlt er rein dramaturgisch gesehen, Mark Wahlberg die Show. Gerade hier und danach gibt es einige Längen im Film.

Grundsätzlich ist der Film dramaturgisch komplett unausgewogen. Ähnlich ist es mit dem FBI Agenten, der von Kevin Bacon gespielt wird. Er bringt mit Hilfe von Wahlberg einige Ermittlungen ins Rollen - verschwindet dann im zweiten Teil des Films aber auch für große Zeiten von der Leinwand. Selbst Wahlberg als Protagonist ist hier oft einen Schritt hinten dran und bleibt dann in der zweiten Hälfte eher passiv.

Hier und da gibt es den ein oder anderen Moment, in dem man versucht, die Sache wirklich zu reflektieren. Auch das passiert nicht immer sehr geistreich, wie Wahlberg in einem recht peinlichen Monolog Kund tut.


Das andere große Problem ist der "Tonfall" des Films. Die Eröffnungssequenz wirkt eher wie aus einem flappsigen Copfilm, mit flachem Humor, in der Wahlbergs Figur als die verspottete, degradierte Kommissar etabliert wird. Sofort ist die Befürchtung groß, dass er dementsprechend nachher zum Helden stilisiert wird - das ist zum Glück nicht in dem Ausmaß der Fall, wie gedacht.
Trotzdem liegt genau da das Problem begraben - da wo sich der FIlm Freiheiten gibt, um das Ereignis in ein konventionelles Copmovie zu verpacken - fast schon eine Art Krimikomödie.
Vollkommen unangebracht fand ich, dass hier und da eine Art von Humor und One Liner wie aus einem Actionfilm oder ähnlichem auftauchen. Dafür ist die Thematik viel zu brisant und sensibel. Das ging gar nicht! Passt darüberhinaus auch schlicht nicht rein bei der ernsten Stimmung.

Ein positiver Abgang wenigstens in der letzten Szene. Die in der Boston der Opfer gedenkt und vereint zusammensteht. Aber wie auch Moviejones in ihrer Kritik anspricht, denke ich nicht, dass es der günstigste Zeitpunkt für den Film war. Zumindest auf diese Art.

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Spawn3000 : : Moviejones-Fan
07.02.2017 17:29 Uhr
0
Dabei seit: 27.04.16 | Posts: 26 | Reviews: 0 | Hüte: 2

Überall dieser Wahlberg...gibts wirklich keine anderen Schauspieler mehr??

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ferdyf : : Alienator
07.02.2017 18:13 Uhr | Editiert am 07.02.2017 - 18:14 Uhr
0
Dabei seit: 04.02.13 | Posts: 2.669 | Reviews: 7 | Hüte: 93

eli4 Bitte als Spoiler markieren!

Die Thematik ist natürlich sehr traurig, aber am Wochenende war ich in Split und habe den Boston Trailer gesehen. Da war ein Moment wo Wahlberg meint, "Wir sind die Guten, sie sind die Bösen" und ich kann das einfach nicht leiden. Diese Selbstdarstellung, immer die Guten zu sein, aber dort Tausende jeden Tag abzuschlachten. In keinster Weise verherrliche ich den Anschlag (wehe jemand unterstellt mir das), aber es ist nicht in Gut/Böse zu gliedern. Es ist viel komplizierter und leider wird dem Publikum so suggeriert, dass unsere Weltpolizei natürlich alles für uns die Bevölkerung tut.

Ich fand diesen einen Satz einfach so prägend, dass ich schon im Vorfeld etwas enttäuscht bin. Dieses Schwarz/Weiss Denken, ist leider stylistisch für Hollywood und mir würde mal ein kritischer Film gefallen a la Snowden, der ja auch gefloppt ist. Fragt sich warum, nicht wahr?

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eli4s : : Moviejones-Fan
07.02.2017 18:18 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.702 | Reviews: 31 | Hüte: 115

@ferdyf

sorry. ich dachte, da der Plot klar ist, wärs nicht so wichtig. im nachhinein hab ich doch viel erzählt... leider kann ich den Kommentar nicht mehr bearbeiten, da er zulange zurück liegt.

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ferdyf : : Alienator
07.02.2017 20:10 Uhr
0
Dabei seit: 04.02.13 | Posts: 2.669 | Reviews: 7 | Hüte: 93

Es gibt sicher viele, die nichts oder wenig über den Film oder die Geschehenisse wissen. Ich habe auch eben erst auf Datum gesehe. Jetzt wissen die Leute wenigstens anhand unserer Kommentare, dass man da gespoiltert werden kann

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Beachwater : : Moviejones-Fan
19.02.2017 18:09 Uhr
0
Dabei seit: 26.07.12 | Posts: 121 | Reviews: 0 | Hüte: 6

Ich weiß auch nicht, wer solche Filme braucht. Vielleicht für amerikanische Schulklassen. Mir wäre es persönlich aber Recht, wenn nicht jeder zweite Terroranschlag ab jetzt ein eigenes Film"Denkmal" bekommt.

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