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Kritik: Die versunkene Stadt Z von Moviejones

Moviejones | 21.02.2017

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1 Kommentar
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
19.10.2019 00:11 Uhr | Editiert am 19.10.2019 - 13:16 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.377 | Reviews: 180 | Hüte: 634

Ich habe den Film anders wahrgenommen.

Einen klassischen Abenteuerfilm der Marke "Indiana Jones" sollte man hier nicht erwarten, wie bei "Ad Astra" orientiert sich James Gray lediglich am Genregrundgerüst, um darin eingebettet ein kritisches Drama zu erzählen. Und als solches schöpft "The Lost City of Z" sein Potential meiner Meinung nach schon sehr gut aus, ich fand den Film trotz der Elegie und der Laufzeit spannend.

Männer gehen auf Forschungsreisen, Männer ziehen in den Krieg, Männer ernähren die Familie. Gray beobachtet hier im Kern Männerbilder - allgemein in der Gesellschaft, speziell in der Familie und noch spezieller im existentiellen Kampf mit sich selbst und mit der rohen Natur.

Nichtsdestotrotz widmet sich Gray gleichzeitig auch dem Abenteuer. Forscher auf der Suche nach einer legendären, velorenen Stadt irgendwo tief im Amazonas-Regenwald, angetrieben von einem Entdeckergeist, der aus dem Korsett des zivilisatorischen Lebens ausbrechen möchte. Das Reisen auf Flüssen und das Filmen von Naturkulissen werden als Genretropen ebenso (gekonnt) bedient wie die Kontrontation mit wilden Tieren, Krankheiten und Eingeborenen. Wobei ich Letzteres als zu stereotyp empfand.

Größtenteils bewahrt sich Gray allerdings emotionale Distanz und Bodenständigkeit, er verliert sich nicht in Romantisierungen, sondern zeichnet stattdessen ein ambivalentes, nicht-heroisiertes Bild von Percy Fawcett, der sich auf seiner süchtigen und obsessiven Suche nach der Stadt Z immer mehr von seiner Familie entfremdet und sie vernachlässigt.

Großartig gespielt von Charlie Hunnam! Was ebenfalls auf Robert Pattinson zutrifft, der Fawcetts Assistenten Henry Costin mimt.

Im Kino hätte "The Lost City of Z" wahrscheinlich noch besser funktioniert, so würde würde ich 7-7,5/10 Punkten geben.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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