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Kritik: Die Erfindung der Wahrheit von Moviejones

Moviejones | 16.03.2017

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3 Kommentare
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MrBond : : Imperialer Agent
06.07.2017 13:57 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.600 | Reviews: 23 | Hüte: 586

Klingt nach einem sehr spannenden und interessanten Film, den ich bisher gar nicht auf dem Radar hatte. Werde ich mir auf jeden Fall anschauen, wenn auch erst im Heimkino.

Ich finde übrigens Eure Herleitung sehr gut (sofern sie im Film nicht sowieso Kernthema ist):

"Spätestens wenn ein neuer Amoklauf geschieht, ob in Nachtclubs, Kinos, Universitäten oder Schulen, und man sich fragt, was noch passieren muss, damit die Verantwortlichen reagieren."

Diese These ist nämlich der springende Punkt und leider nicht so einfach zu beantworten. Was muss passieren, damit die Verantwortlichen reagieren? Das spannende ist, jemanden zu finden, der Verantwortlich ist. Ist die Waffenlobby tatsächlich verantwortlich? Wird die Anzahl der Morder zurück gehen, wenn es in den USA strengere Waffengesetze gibt? Wird es nicht vielleicht dazu kommen, dass potentielle Mörder sich anderweitig Waffen besorgen? Klar: Es ist dann schwerer, an Waffen zu kommen, aber nicht unmöglich. Und wenn jemand mal soweit ist, einen Mord zu begehen, dann wird er das auch machen - egal wie.

Vergleichen wir die USA mal mit Deutschland: Hier haben wir eines der schärfsten Waffengesetze weltweit. Und dennoch gibt es Morde und Amokläufe. Der Schuldige wird bei uns immer in der Videospiel-Industrie gefunden (früher war Heavy Metal und Gewaltfilme schuld). Oder einen Blick in die Schweiz: Dort hat jeder im wehrpflichtigen Alter ein scharfes Sturmgewehr zuhause. Dennoch ist Mordrate durch Schusswaffen in der Schweiz deurlich niedriger, als in den USA.

Die Frage muss also tatsächlich erlaubt sein: Ist die Waffenlobby verantwortlich? Oder suchen wir in unserer Hilflosigkeit mit aller Macht einen Schuldigen, den es nicht gibt? Was bringt einen Menschen dazu, andere Menschen auszulöschen? Soziale Ungerechtigkeit? Krankheit? Mobbing? Müssen wir das System hinterfragen, oder ist das doch zu schwer? Nein, dann lieber die einfache Lösung.

P.S.: Ich bin kein Waffennarr, habe auch keine, bin ebenfalls für strengere Gesetze in den USA und will beim besten Willen keine Diskussion darüber, was richtig und falsch ist, vom Zaun brechen. Das sind nur so meine Gedanken bei dem Thema.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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Petra82 : : Schneefeger
06.07.2017 14:19 Uhr
0
Dabei seit: 07.10.08 | Posts: 2.030 | Reviews: 15 | Hüte: 82

@MrBond:

Sicherlich ein komplexes Thema und deine Argumente sind nicht von der Hand zu weisen. Ich denke zudem, wer an eine Waffe kommen will, schafft es, grade in Zeiten des Internets.

Andererseits ist auch festzuhalten, dass grade in den USA viel mehr Morde geschehen, eben weil es dort für unsere Begriffe zu laxe Gesetze gibt. Es kommt bestimmt immer drauf an, wer eine Waffe hält (gib nem Affen ne Pistole...), aber die Masse macht eben auch was aus.

Warum bin ich nicht aus Stein wie du...?

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MrBond : : Imperialer Agent
06.07.2017 17:45 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.600 | Reviews: 23 | Hüte: 586

@Petra

"wer an eine Waffe kommen will, schafft es, grade in Zeiten des Internets."

... was mich direkt an eine Episode aus Good Wife erinnert, in der eine Internetseite die Pläne für die Einzelteile einer "Kunststoffpistole" anbot, die mit einem 3D-Drucker gedruckt und selbst zusammen gebaut werden konnte.

"Andererseits ist auch festzuhalten, dass grade in den USA viel mehr Morde geschehen, eben weil es dort für unsere Begriffe zu laxe Gesetze gibt. Es kommt bestimmt immer drauf an, wer eine Waffe hält"

Über die Gesetze der USA kenne ich mich zu wenig aus. Das wird dann sicher in o.g. Film thematisiert. Wichtig ist eben Deine Anmerkung, dass es darauf ankommt, wer die Waffe in Händen hält. Wie bereits angeschnitten: Die Schweiz ist in Europa das am besten armierte Volk und dennoch gibt es dort vergleichsweise wenige Morder durch Schusswaffen.

Auf der anderen Seite wäre ein Blick hinter die Kulissen interessant. Wenn ich in den USA die Stadt und ihre Reichtumsfassade verlasse, komme ich nämlich ziemlich schnell in Viertel, die mal gar nicht so nach The American Way of Life aussehen, sondern nach dritte Welt. Und ich meine damit keine Slums. Du fährst durch Gegenden, in denen sich eine Bruchbude an die andere reiht. Die Stromleitungen hängen draußen an der Fassade. Kein Wunder, dass dort Total-Blackout ist, wenn mal der Wind etwas stärker weht.

Was ich damit sagen will: Dort gibt es einfach verdammt viele Menschen, die am Existenzminimum leben wahrscheinlich deutlich mehr, als hierzulande. Ich will nicht behaupten, Armut = Gewalt - das wäre zu black and white mäßig. Aber wenn`s einem schlecht geht und man sich in einer Abwärtsspirale befindet... naja, keine Ahnung, dafür bin ich zu wenig Psychologe. Letzlich glaube ich, dass man eine positive Entwicklung sehen würde, wenn man gezielter gegen Armut vorgehen würde. Das Problem bei der Wurzel anpacken, bzw. Ursache bekämpfen - nicht das Symptom.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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