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Kritik: Ghost in the Shell von ZSSnake

ZSSnake | 26.04.2017

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1 Kommentar
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
18.01.2018 00:44 Uhr | Editiert am 18.01.2018 - 00:48 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.328 | Reviews: 180 | Hüte: 634

Eigentlich wollte ich dir jetzt die Meinung geigen und schreiben, dass "Ghost in the Shell" ein großartiger Film ist, aber ich muss dir dann doch mehr zustimmen als erhofft^^

Zunächst sei erwähnt, dass "Ghost in the Shell" über eine enorm wuchtige Optik verfügt und eine atmosphärische Großstadtkulisse als eine Mischung aus "Blade Runner", Nolans Gotham und dem "Robocop"-Remake kreiert, wie es dem Cyberpunk-Genre gebührt! Die Snyder´schen (Zeitlupen)-Comic-Shots fand ich ebenfalls sehr ansprechend.

Darüberhinaus begeht die Realverfilmung nicht den Fehler des Animes und presst das inhaltliche Konzept in einen zu kurzen Film voller Exposition und Erklärungen, sondern erzählt eine Geschichte, verlängert die Lauftzeit auf 100 Minuten und gibt der Geschichte dadurch Zeit zum Atmen und zur Entfaltung. Da ich den Manga nicht gelesen habe, beziehe ich mich ausschließlich auf den Anime, insgesamt handelt es sich hier um eine gelungene Realfilm-Adaption des Animes, manche Szenen wurden dabei sogar 1:1 übernommen. Die Nebencharaktere bleiben auch im Anime verhältnismäßig blaß, Batou und Togusa kommen erst in der Fortsetzung wirklich zur Geltung. Aufgrund seiner in den Grundzügen philosophischen Auseinandersetzungen mit dem Thema "Mensch. Maschine und Identität" fällt "Ghost in the Shell" anspruchsvoller aus als diverse andere Mainstream-Blockbuster der heutigen Zeit und hebt sich dadurch von ihnen ab. Dies zeigt sich auch daran, dass man sich hier mit der Action angenehm zurückhält und sie der Handlung unterordnet.

Schade finde ich, dass die komplexeren und kontroverseren Aspekte des Animes vereinfacht dargestellt bzw. geschickt umschifft werden, um den Otto-Normal-Zuschauer nicht allzu sehr zu überfordern. In dieser Hinsicht erhalten die Antagonisten mit Michael Pitt und Peter Ferdinando eine klare Gestalt und für den Zuschauer einen eindeutigen Bezugspunkt, während dies im Anime offener bzw. universeller gehalten wird. Vor Allem Kuze (das Pendant des Puppet Masters) büßt dabei an Faszination und Komplexität ein. Darüberhinaus wurde das Ende des Animes abgeändert und quasi um 180° gedreht, was zwar sehr gut zur Geschichte der Realverfilmung und Majors dortiger Charakterentwicklung passt, sich aber mehr wie das Schließen und nicht wie das Aufreißen einer Tür anfühlt. Hier fehlt leider die Anregung zum weiteren Nachdenken.

Vergleichende Bewertung:
Ghost in the Shell (1995) - - -> 8/10 Punkten
Ghost in the Shell 2 (2004) - -> 8,5-9/10 Punkten
Ghost in the Shell (2017) - - -> 7/10 Punkten

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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