Bewertung: 4.5 / 5
Der abgehalfterte New York City Detective Jack Mosley (Bruce Willis), bekommt am Ende seiner Nachtschicht, kurz vor Feierabend den Auftrag, den Kleinganoven Eddie Bunker (Mos Def), vom Gefängnis aus, 16 Blocks weit zum Gerichtsgebäude zu bringen. Dort soll Bunker als Zeuge in einem Prozess gegen einen Polizisten aussagen. Mosleys Ex-Partner Frank Nugent (David Morse) und seine Männer setzen alles daran, dies zu verhindern, da sonst viele von ihnen mit ihren dreckigen Machenschaften auffliegen. Regisseur Richard Donner, der Klassiker wie z.B. [b]Das Omen[/b], [b]Superman[/b], [b]Die Goonies[/b], die [b]Lethal Weapon [/b]Reihe, [b]Fletschers Visionen [/b]und [b]Assassins[/b] auf seinem Regie-Konto verbuchen kann, liefert mit [b]16 Blocks [/b]einen Oldschool-Cop Thriller ab, der positiv aus der Masse des Genres hervorsticht. Ruhig aber zielstrebig baut Donner die Handlung auf, die sich immer mehr zuspitzt. Ihm gelingt hier eine gute Balance zwischen Timing, Spannungsbogen und Erzählfluß. Langsam sickert immer mehr Hintergrundstory zum Zuschauer durch, während die Geschichte kontinuierlich ihren Lauf nimmt. Bruce Willis, gibt den heruntergekommenen Cop mit absolut überzeugender Leistung. So klein und unscheinbar seine Figur anmutet, so genial spielt er sie. Mosley ist ein desillusionierter Pessimist, der nur noch ein Fünckchen Ehre im Leib zu haben scheint. Im Verlauf der Geschichte entdeckt er allerdings, dass seine Prinzipien noch nicht so abgestorben sind, wie er zunächst selbst vermutet hatte. Ich möchte sogar so weit gehen zu sagen, das Willis hier eine seiner besten Leistungen an den Tag legt. Mos Defs Figur Eddie, nervt am Anfang ein wenig, da sein Mundwerk nie still zu stehen scheint. Einen ungünstigen Beitrag dazu liefert hier die deutsche Synchronstimme, die zwar vom Klang her zu Def passt, die Texte aber sehr monoton wider gibt. Doch dies legt sich später einigermaßen und fällt dann nicht weiter negativ ins Gewicht. Ansonsten spielt auch er seine Rolle glaubwürdig. Der Kleinganove, der beschlossen hat sein Leben grundlegend zu ändern, jedoch hier durch Zufall zwischen die Mühlen geraten ist, wirkt dann auch realistisch und greifbar! Ein weiteres Highlight in [b]16 Blocks [/b]ist David Morse. Ihm gelingt es wie schon in so vielen größeren Nebenrollen in der Vergangenheit (z.B. [b]Green Mile[/b], [b]The Rock[/b], [b]Verhandlungssache[/b]) , seine Figur überzeugend und intensiv mit Leben zu füllen. Er spielt den fiesen Widersacher mit einer süffisanten und entspannten Inbrunst, dass man glaubt ihn permanent mit einer Waffe in Schach halten zu müssen. Seine Darstellung erinnert sehr an große Figuren des klassischen MafiaFilms! Er lächelt einem ins Gesicht aber man weiß genau dass man ihm niemals den Rücken zudrehen darf! Dies gibt der Verfolgungsjagd (die Hauptsächlich zu Fuß stattfindet), die sich die verbrecherichen Cops, mit Mosley und Buncker liefern immer wieder eine besondere Würze. Die Locations sind toll eingefangen! Ob die Kameras den Protagonisten durch enge Hausflure, große Wäscherei-Keller in denen hängende Laken ein Labyrinth bilden, über dreckige Hinterhöfe oder durch tiefe Häuserschluchten folgen, immer unterstreichen sie mit ihren Bildern die fast ausweglose Atmosphäre und die Verlorenheit der Figuren im Großstadtdschungel. Der Dramaturgie gelingt es recht schnell, einem die Figuren ans Herz zulegen, sodass man mit ihnen bis zum Showdown, der hier mal nicht mit Bombast daherkommt, dafür aber fein ausgearbeitet und nicht minder spannend inszeniert wurde, mitfiebert. Dies sind weitere große Pluspunkte. Auch der Musik, die eigentlich nur recht spärlich zum Einsatz kommt, gelingt es, einzelne Sequenzen bereichernd zu untermalen! Hier setzte Klaus Badelt, der 1997 bei Hans Zimmer ein Praktikum absolvierte, kleine aber feine Akzente. Fazit: 16 Blocks ist ein ruhiger, bedacht inszenierter Cop-Thriller der alten Schule. Wer auf Figuren und deren Zusammenspiel, innerhalb einer gut abgestimmten Geschichte Wert legt, ist hier richtig. Optisch, technisch und dramaturgisch gut umgesetzt, weiß der Film von Anfang bis Ende zu fesseln. Einen kleinen Punktabzug gibts nur für oben genanntes Manko Mos Defs Figur betreffend. Von mir gibts 9 von 10 Blocks innerhalb des Genres
16 Blocks Bewertung