Bewertung: 3.5 / 5
Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) haben sich nach dem Erfolg der 21 Jump Street zwar einen Namen gemacht, doch die große Karriere folgte nicht. Stattdessen wird ihnen eine andere große Aufgabe anvertraut: Sie sollen das machen, was sie am besten können und undercover an Bildungseinrichtungen arbeiten.
Statt Schule steht dieses Mal die Uni auf dem Programm und so wird in der 22 Jump Street eine Fortsetzung gestartet. Erneut ist eine Droge aufgetaucht und alle tappen im Dunkeln, wer die Hintermänner sind. Während also Schmidt und Jenko verzweifelt versuchen, ihre Erfolgsserie von einst zu wiederholen, wird dem ungleichen Paar auf einmal klar, dass ihre "Beziehung" vielleicht nicht für die Ewigkeit gemacht ist und so werden die Brüder im Geiste auf eine harte Probe gestellt...
Trailer zu 22 Jump Street
21 Jump Street gehörte 2012 zu den Reboots, die milde belächelt wurden. Die 80er-Kultserie mit Johnny Depp schien unmöglich in die Gegenwart übertragbar zu sein, vor allem nicht ins Kino. Doch die Komödie überraschte die Kritiker, besonders durch das wunderbar unpassende Zusammenspiel von Channing Tatum und Jonah Hill, die irgendwie gar nicht zusammenzupassen scheinen und doch so toll harmonieren. Der Erfolg stellte sich prompt ein und wie es in Hollywood typisch ist, musste schnell eine Fortsetzung her, überraschenderweise genannt 22 Jump Street. Da wird der erfahrene Kinogänger natürlich hellhörig, denn Fortsetzung bedeutet oft vor allem eines: Mit der gleichen aufgewärmten Story wieder zu versuchen, Zuschauer in die Kinos zu locken. Dessen sind sich auch die Macher des Films bewusst und nehmen diese Masche aufs Korn.
So ist von der ersten Minute an klar, dass sich der Film nicht ernstnimmt und regelrecht mit der Fortsetzungsidee spielt. Verpackt als Wiederholung des einstigen Undercover-Einsatzes wird hier gleichzeitig charmant Kritik am System Hollywood geübt und mit diesen ganzen Anspielungen, die mal sich mal subtil, mal weniger subtil verstecken, vergehen vor allem die ersten 30-40 Minuten des Films wie im Flug. Doch dann verliert 22 Jump Street etwas von seinem Tempo, wird vor allem durch die Beziehungsthematik ein wenig zäh und so mancher infantile Gag hält Einzug, der einfach nur überflüssig ist und einige Momente zerstört. Erst zum Ende hin, wenn alle Puzzleteile zusammenpassen und das Jenko-Schmidt-Gespann die bösen Jungs jagt, findet der Film wieder zu sich. Verwöhnt wird der Zuschauer dann mit einem Abspann, der es in sich hat und mit zu den amüsantesten Beiträgen der letzten Jahre in diesem Bereich zählt.
Insgesamt ist 22 Jump Street trotz seines stellenweise zähen Mittelteils eine gelungene Fortsetzung geworden, die im Großen und Ganzen qualitativ an den Vorgänger anknüpfen kann. Die Gags sind an vielen Stellen gelungen, wobei sich auch viele darunter tummeln, die gerade vom jüngeren Publikum nicht erfasst werden können und sich eher an die Semester 30+ richten. Ob diese aber zwingend zur Zielgruppe gehören, sei einmal dahingestellt, doch so mancher Gag dürfte aus Ermangelung an Lebenserfahrung so manchem Anfang- bis Mittzwanziger entgehen.