Bewertung: 3.5 / 5
Der Wilde Westen im Jahr 1882, nur etwas für harte Kerle - ganz harte. Denn der Wilde Westen ist tödlich und nur die Stärksten überleben. Schafzüchter Albert (Seth MacFarlane) ist dagegen das Paradebeispiel dessen, wie ein Mann auf keinen Fall sein sollte: Colts sind nicht sein Ding, Schlägereien auch nicht und an sich ist Albert nur ein großer Feigling, der mit den ganzen tödlichen Gefahren nichts anfangen kann. Dann flüchtet auch noch Freundin Louise (Amanda Seyfried) und Albert trifft durch Zufall auf die bildhübsche und toughe Anna (Charlize Theron), beide verstehen sich sofort prächtig. Anna will Albert sogar helfen, das Herz von Louise zurückzuerobern und aus Albert einen gestandenen Mann machen. Doch schnell kommen sich die beiden näher. Wenn sie nur nicht die Frau des gefürchteten Revolverhelden Clinch (Liam Neeson) wäre - und der mag es gar nicht, wenn fremde Männer mit seiner Puppe anbandeln...
Als Seth MacFarlane 2012 mit seinem politisch unkorrekten Regiedebüt Ted für Schlagzeilen sorgte, rechnete kaum einer mit solch einem durchschlagenden Erfolg. Mit A Million Ways to Die in the West soll dieser wiederholt werden und so kombiniert MacFarlane den Wilden Westen mit Gags und zotigen Sprüchen, so wie wir es von ihm gewohnt sind. Der kleine, feine Unterschied dieses Mal: MacFarlane steht als Hauptdarsteller selbst vor der Kamera und gibt den sympathischen, nie um einen flotten Spruch verlegenen Albert. Der ganz große Schauspieler ruht ihm zwar nicht inne, aber für eine Komödie dieser Couleur bringt er genau das richtige Charisma mit.
Trailer zu A Million Ways to Die in the West
Damit der Film rund wird, war MacFarlane schlau genug, auf ein paar bekannte Stars zu setzen. Vor allem Liam Neeson nimmt man dank der deutschen Synchronstimme die Rolle des Fieslings sofort ab. Zwar wird er genau wie Charlize Theron nicht gefordert, aber das spielt auch keine so große Rolle. Wichtig ist, dass die Chemie stimmt und die Figuren passend wirken, und das ist in A Million Ways to Die in the West auf jeden Fall der Fall. Auch bei den Nebenrollen setzte MacFarlane auf bekannte Gesichter, seien es Giovanni Ribisi, Neil Patrick Harris oder Sarah Silverman. Vor allem das Zusammenspiel von Ribisi/Silverman ist immer wieder für einen Lacher gut.
Von denen gibt es in A Million Ways to Die in the West übrigens eine ganze Menge. Sehen wir von einigen Gags unterhalb der Gürtellinie ab, die wirklich zu sehr in Richtung Fäkalhumor gehen, hält sich MacFarlane dieses Mal sogar zurück und liefert unterhaltsame Witze für alle Altersgruppen. Vor allem die Gags, die mit den Unterschieden 1882 und Gegenwart spielen, sind gelungen. Auch die ganze Reihe an Gaststars, die MacFarlane im Film unterbrachte, sorgt immer wieder für Lacher. An der Stelle wollen wir bewusst keine Namen nennen, aber ein Gag sticht hier besonders hervor. Der Nerd in uns hat nur den einen Kritikpunkt, dass MacFarlane bei der Jahreszahl nicht genau genug gearbeitet hat. Aber der und viele andere Gags zünden sonst prächtig. Zwar arbeitet er oft nach der "Viel hilft Viel"-Methode, aber wenn so viele Witze auch beim Publikum ankommen, kann das nicht verkehrt sein.
Fans von Seth MacFarlane machen mit A Million Ways to Die in the West nichts verkehrt. Auch Zuschauer, die eventuell mit Ted nichts anfangen konnten, dürfen einen Blick wagen, wenn Western ihr Genre ist und sie auf freche Komödien stehen. Uns hat MacFarlanes neuer Film besser gefallen als seine Teddygeschichte, auch wenn er auf manch zotige Gags ruhig hätte verzichten können, funktioniert nämlich auch ohne.