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Alien - Covenant

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Rückkehr in die Finsternis des Weltalls - Alien Covenant

Alien - Covenant Kritik

Alien - Covenant Kritik
11 Kommentare - 17.05.2017 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Alien - Covenant" ist.
Alien - Covenant

Bewertung: 4.5 / 5

Es ist Mittwoch, Alien Covenant startet morgen und zum Glück gibt es immer mal wieder die Preview. So auch heute, also musste ich nicht noch einen Tag länger auf Ridley Scotts neuesten Beitrag zum Alien-Franchise warten. Ob es sich gelohnt hat? Findet es heraus. Warnung - möglicherweise könnte der ein oder andere ein paar Informationen in der Review als leichte Spoiler empfinden. Ich für meinen Teil halte keine der Informationen für einen echten Spoiler, aber da es offenbar Personen gibt die denken diese Review lesen zu müssen ohne Prometheus zu kennen, warne ich mal vorsichtshalber.

Inhalt:
Die Covenant ist ein großes Kolonisationschiff mit einer 15-köpfigen Besatzung und etwa 2000 Kolonisten im Cryoschlaf, dazu transportiert sie noch eine große Menge menschliche Embryonen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Das großangelegte Kolonisationsprojekt ist das erste seiner Art und soll die Erschließung einer ganz neuen Welt ermöglichen. Doch auf dem mehrjährigen Flug geht auf halber Strecke etwas schief und die Crew wird aus ihrem Cryoschlaf geweckt. Während die Besatzung das Schiff wieder flugfähig macht, fängt sie ein Signal auf, welches von einem Planeten stammt, der nicht nur näher liegt als das eigentliche Ziel, sondern auch noch scheinbar ideale Lebensbedingungen bietet. In einer gemeinschaftlichen Entscheidung entschließt man sich, dem Signal auf den Grund zu gehen...

Trailer zu Alien - Covenant

Kritik:
Anders als bisherige Alien-Filme beginnt der Film tatsächlich nicht direkt auf dem Schiff, der Covenant, sondern mit einer Rückblende auf die frühe Phase in Davids Leben, in dem er mit seinem Schöpfer Mr. Weyland (Guy Pearce) interagiert und die quasi als Prolog zu Prometheus gelten könnte. Denn so viel Alien-DNA Covenant auch in sich trägt, der Film ist trotzdem unverkennbar ein Sequel zu Vorgängerfilm Prometheus. Nachdem dieser uns mit einigen offenen Fragen zurückließ und immer noch keine befriedigende Entstehungsgeschichte für das beliebt-gefürchtete "unheimliche Wesen" geliefert hatte, war es nun an Covenant hier die noch offenen Handlungsstränge hoffentlich zuende zu führen und zugleich die Verbindungen zur Original-Alienreihe stärker zu knüpfen.

Ridley Scott gibt sich dabei auch sichtlich Mühe Prometheus Story aufzugreifen und nicht bedeutungslos versanden zu lassen. Dass dabei die allumfassende Frage aus Prometheus, nämlich wer uns schuf und warum, nicht erneut durchexerziert wurde, macht den Film sympathisch. Prometheus gab die klare und niederschmetternde Antwort zum Schluss doch recht eindeutig: Wir waren ein Experiment der Konstrukteure und diese sind an unseren niederen Absichten nicht interessiert. Davids Frage nach dem Sinn hinter der Schöpfung wurde in der gleichen Frage Weylands an die Konstrukteure widergespiegelt und am Ende ebenso hart beantwortet. Somit kapselt sich Covenant hier von dieser Fragestellung ab und öffnet sich einer neuen Idee, die hier jedoch nicht gespoilert wird.

Dass es nicht alles so wunderbar verläuft, wie die Daten verhießen, sollte wohl jedem klar sein, der bereits im Alien-Franchise unterwegs war. Und so ist es auch hier nur eine Frage der Zeit, bis die Dinge sich anders entwickeln als geplant. Die zentralen Figuren Daniels (Katherine Waterson), Walter und David (Michael Fassbender), Tennessee (Danny McBride) und Christopher (Billy Crudup) tragen dabei den Film solide und bringen dessen Handlung stets voran. Dass der Rest der Crew dabei leider überwiegend blass bleibt ist sicherlich eines der Elemente, die man dem Film am stärksten ankreiden könnte. Andersrum zeichnete sich die bisherige Reihe stets insbesondere durch eine starke "Kerntruppe" aus, die von ansonsten eher eindimensionalen Figuren unterstützt wird. Trotzdem hat insbesondere das Original 1979 eindrucksvoll gezeigt, wie auch mit wenig Charakterisierung viel hängen bleiben kann.

Grade Fassbender reißt jedoch, wie bereits in Prometheus, mit seiner kongenialen Darstellung enorm viel heraus und trägt weite Teile des Films fast allein. Daniels, Tennessee und Christopher tun sicherlich ebenfalls ihren Teil und auch einige der anderen Figuren bekommen etwas zu tun, aber man wird das Gefühl nicht los, dass dieser Film vor allem Fassbender gehört.

Scotts Regie ist wie gewohnt brilliant und insbesondere große Szenen und beeindruckende Landschaften kann der Altmeister immer noch gekonnt auf die Leinwand bannen. Auch die Effekte können sich hier sehen lassen und vor allem die Aufnahmen der Schiffe und der Sets wissen zu gefallen. Mitunter bekommt man das Gefühl, dass die Bildern nicht aus dem Computer stammen, sondern wie damals mit Miniaturen gearbeitet wurde, grade wenn die Covenant im Weltall gezeigt wird. Beeindruckende Liebe zum Detail war jedoch immer schon Scotts größte Stärke und diese wird auch immer wieder durch kleine Verweise auf das Original gestützt.

Dass der Film es dabei nicht schafft immer absolut innovativ zu wirken und sich durchaus einiger Elemente aus Alien und Aliens bedient - vor allem bei der Plotstruktur - kann man ihm dabei sicher vorwerfen, andersrum ist es auch nicht schwer dem Film dies zu verzeihen, denn der Spannungsaufbau hin zum blutig-genialen dritten Akt gelingt Scott immer noch wie kaum einem anderen. Man fragt sich, was auf diesem Planeten vorgefallen ist, wie die Dinge die dort passieren zu erklären sind und wie bei einer Zwiebel legt Scott behutsam Schicht für Schicht frei, während er auf sein Finale hinsteuert. Und auch wenn nicht jede Überraschung wirklich eine Überraschung ist, so hat der Plot doch genug zu bieten, um einen über die zwei Stunden hervorragend zu unterhalten.

Beim Design der Kreaturen hat man sich neben dem klassischen Alien noch einiges einfallen lassen und grade die neuen Wesen haben ein verstörende Präsenz und grade ihre Entstehung lässt einen wohlig schaudern. Überhaupt ist dieser Film stärker im Horror verankert als bespielsweise Vorgänger Prometheus. Neben einigen sehr blutigen Szenen - von denen leider die eine oder andere im Schnitt an den Rand der Unübersichtlichkeit editiert wurde - bietet der Film den einen oder anderen heftigen Schockmoment. Nichts, was den sattelfesten Horrorfan wirklich von den Socken reißen würde, aber die Reihe war seit dem Original nicht mehr so nah am Horrorgenre wie in Covenant.

Der Sound und insbesondere die Musik beeindrucken zudem ebenfalls immer wieder. Neben Goldsmith´ klassischem Alien-Theme, das nach all den Jahren seine Rückkehr feiert und dem Fan ein Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte, gibt es Elemente aus dem Score von Prometheus und einige eigene Stücke, die den Film in seiner Atmosphäre gemeinsam mit dem fiesen Sounddesign sehr gut unterstützen.

Fazit:
Alien Covenant ist ein düster-brutaler und böser Beitrag zur Reihe geworden, der, überwiegend sehr gekonnt, den Spagat zwischen Prometheus-Sequel und Alien-Prequel schafft. Sieht man von einigen wirklich blassen Figuren ab, trägt Fassbender mit der Kern-Crew den Film mühelos allein und Scotts brilliante Regie neben den hervorragenden Effekten gepaart mit einem tollen Score tun den Rest. Alien Covenant gelingt es nach dem sehr eigenständigen Prometheus die Reihe wieder näher zu ihrem Original hinzuführen und dabei Horrorelemente, konstante Spannung und eine interessante Handlung zu vereinen. Ob einem die Enthüllungen des Films nun die Mythologie des Alien (weiter) versauen, oder ob man sie als spannende neue Aspekte akzeptiert, muss man freilich selbst entscheiden. Für mich persönlich war Alien Covenant alles was ich mir erhofft hatte und ein sehr starker neuer Beitrag zum Franchise. Von meiner Seite gibt es daher

9/10 Punkte bzw 4,5/5 Hüte,

da mich der Film, wie bereits vor einigen Jahren Prometheus, einfach gepackt hat und es Scott erneut gelang mich in diese düstere Sci-Fi-Welt zu entführen. Daumen hoch und klare Kinoempfehlung.

Alien - Covenant Bewertung
Bewertung des Films
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