Bewertung: 3.5 / 5
Handlung
Batgirl und Batman bekämpfen gerade ein paar Kleinkriminelle, die für den Verbrecher Lord Francesco arbeiten. Dessen Neffe, namens Paris Franz (was ein Name...) kann fliehen, weil Batgirl einfach nicht konzentriert genug bei der Sache ist. Bald darauf fängt er an, Batgirl Nachrichten zu schicken und verliebt sich in sie, auf eine sehr perfide Art und Weise. Quasi, je mehr Prügel er von ihr kassiert, desto mehr mag er sie. Batman warnt Batgirl davor, die Situation nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, aber diese möchte das unbedingt selbstständig lösen...
Aber moment mal bitte! Sollte es nicht eigentlich um die Verfilmung vom so hoch angepriesenen Klassiker Comic The Killing Joke gehen? Tja, das tut es auch, aber erst nach einer guten halben Stunde! Wenn die eigentliche Handlung vom Film dann einsetzt, geht es darum, das der Joker wieder einmal auf freiem Fuß ist, Barbara Gordon so schwer verletzt, das diese scheinbar für den Rest ihres Lebens im Rollstuhl landet und das deshalb die Sache zwischen Batman und Joker sehr persönlich wird bzw. es werden sollte...
Trailer zu Batman - The Killing Joke
Wichtige Charaktere
Batman/Bruce Wayne - Ist in diesem Film, wie alle Charaktere, eine andere Batman Version, welche nichts mit dem Batman der anderen aktuellen Filmkontinuität, wie Bad Blood oder Justice League vs. Teen Titans, zu tun hat. Es scheint auch nur ihn und Batgirl zu geben von den "Guten", die er höchstpersönlich trainiert.
Batgirl/Barbara Gordon - Sorgt in diesem Film für viel Gefühlschaos zwischen ihr den Verbrecher Paris Franz und Batman und will grundsätzlich, durch ihr großes Ego, ihren Willen alleine durchsetzen. Batgirl sieht Böses, wo nichts Böses ist... (und nervt dabei erheblich!)
Joker - Wennn nach ca. 30 Minuten die richtige The Killing Joke Handlung anfängt, ist das sein Film! In Rückblenden wird sein früheres Leben gezeigt und wie es dazu kam, das er auch mal ein Red Hood war.
Commissioner James Gordon - Hat in diesem Film einen makaber lustigen Auftritt. Er wird unter anderem splitternackt von Joker Zirkuszwergen, die in SM Klamotten rumlaufen, gefangen gehalten und psyisch gefoltert.
Meine Meinung zum Film
Als erstes mal, muss ich enttäuscht den Kopf schütteln, über den R-Rated Hype um diesen Film herum. Das ist einfach nur eine peinliche PR Nummer gewesen! Nicht eine einzige der seltenen Gewaltszenen, ist wirklich härter als in den anderen DC Animationsfilmen mit PG-13 Rating. Ich weiß genau warum der Film das R-Rating überhaupt nur bekommen hat. Wegen der amerikanischen Prüderie! Nur weil Sex zwischen Batman und Batgirl stattfindet, welcher noch nicht einmal gezeigt wird! Eine Wahnsinns R-Rated Leistung, applaus Warner Animations, welch "genialer Schachzug"- Ein Witz ist das! Die erste halbe Stunde vom Film hat mit dem The Killing Joke Comic aber mal so rein gar nichts zu tun. Diese wird nur dazu genutzt, um Batgirl von Batman zu emanzipieren, mehr nicht. Ist man fast eingeschlafen vor Langeweile, geht auf einmal der richtige Film los und den Quältitätsunterschied merkt man sehr deutlich!
Plötzlich ist man hellwach bei der Sache, weil die Handlung einfach viel mehr interessiert, wie die künstlich streckende Zusatzgeschichte am Anfang! Leider hat auch diese, gerade gegen Ende, so ihre bestimmten Schwächen. Der Joker darf sich einfach alles erlauben. Er darf Gordons Tochter in den Rollstuhl ballern und dabei Nacktfotos von ihr machen, wie sie blutend am Boden. Er darf Gordon selbst quälen und schikanieren und Batman will ihn nicht mal verletzten und ihm lieber bei einer Therapie helfen (was für ein ekelhafter Schwachsinn). Gutmenschen Batman is back! Phui! Man merkt dabei schon, das der Film wohl eher etwas für naive Weltenverbesserer ist als für mich. Aber was solls, wenigstens ist der Film ansonsten noch recht passabel gelungen, mit guten Rückblenden zu Jokers Anfängen. Mehr aber auch nicht.
Unnützes DC Comics Wissen am Rande
Was gibt es sonst noch so zu vermelden? Mark Hamill spricht mal wieder den Joker im Original. Neben den Rückblenden zu Jokers Vergangenheit, ist dies das einzige Highlight im Film für mich. Die üblichen beiden Cartoons aus den DC Archiven sind in den Extras zu finden. Dieses mal beide davon wenigstens aus der geilen Batman Animated Serie aus den 90er Jahren. Außerdem ist die Vorschau auf den nächsten heiß herbeigesehnten DC Animations Film Justice League Dark dabei.
Mein Fazit
Der Film wird seinem R-Rating überhaupt nicht gerecht. Ein R-Rating für Sex, den man nicht mal sieht! Ich ahne es schon, das soll wohl bestimmt der Killing Joke sein, was? Hahaha...*hust* Action gibt es wenig. Bischen Gekloppe und Geballer hier, bischen Schlägerei und Gelaber dort. Ab und zu kommen bekannte Namen wie Sal Maroni vor (Gotham TV Serie) und das wars. Der Joker hat einen Rummelplatz für sich als Basis und dort jede Menge obskure Helfer gegen Batman beim Endkampf. Diese Leute sind aber eher unwichtig für die Handlung und dienen Batman nur als Kanonenfutter für zwischendurch. Von der Kontinuität her ist der Film vielleicht auch noch gerade so als Prequel zu The Dark Knight Returns 1+2 zu gebrauchen, um noch etwas abschließendes positives zu sagen.
Ich persönlich mag keinen Batman, der immer so gütig zu Verbrechern ist, die keine Grenzen bei ihren geisteskranken Schweinereien kennen. Batgirl nervt mich in dem Film mit ihrem großen Emanzen Ego mindestens genauso. Natürlich muss dann noch am Ende gezeigt werden, wie selbstbewusst sie mit dem Leben im Rollstuhl klar kommt. Ich an ihrer Stelle hätte angefangen Batman für sein naives Gutmenschen Nichtstun zu hassen, aber egal. Ich gebe zumindest für die erwachsenen Ansätze im Film und Jokers sehr interessante Vergangenheit gnädige 3,5 von 5. Der Film ist halt lange nicht so ein Müll wie Justice League vs. Teen Titans und das will ich irgendwo auch angemessen belohnen, auch wenn ich mir dabei schwerstens wegen Gutmenschen Batman auf die Zähne beißen muss, vor Verachtung. Tja so kanns gehen. Ich dachte The Killing Joke wäre das DC Animations Highlight der letzten Jahre. Das ist für mich allerdings eindeutig (und völlig unerwartet) Batman: Bad Blood geworden. Bei DC Comics ist eben alles möglich. Auf die "eine" oder "andere" Weise, aber leider nicht immer im positiven Sinne.^^ Die sollen lieber mal langsam dafür sorgen, das deren beste Animationsfilme wie The Flashpoint Paradox oder Superman Unbound, endlich auch in deutscher Sprache erscheinen. Es wird einfach Zeit!