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Blade Runner 2049

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Der Traum vom elektrischen Schaf

Blade Runner 2049 Kritik

Blade Runner 2049 Kritik
32 Kommentare - 02.10.2017 von Moviejones
Wir haben uns "Blade Runner 2049" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Blade Runner 2049

Bewertung: 4.5 / 5

Blade Runner 2049 unterstreicht einmal mehr, warum Denis Villeneuve zu einem der begabtesten aufstrebenden Regisseure gehört. Nicht nur hatte er den Mut, eine Fortsetzung zu einem der Science-Fiction-Klassiker zu machen, er schaffte es dabei auch, einen sehr guten Film zu produzieren. Ganz ohne Frage, Blade Runner 2049 gehört zu den besten und anspruchsvollsten Filmen in diesem Jahr. Visuell und auch inhaltlich wird der Zuschauer herausgefordert und auf eine Reise mitgenommen, die es so seit langer Zeit nicht mehr gegeben hat. Dieser Kinobesuch lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn man kein Replikant ist.

Blade Runner 2049 Kritik

Wir schreiben das Jahr 2049 und die Welt hat sich in den letzten 30 Jahren gewandelt. Die autonomen Bestrebungen der Replikanten der Nexus-Reihe führten letztlich zum Kollaps und Bankrott der Tyrell Corporation. Viele dieser alten Replikanten sind noch immer auf der Flucht, die Aufgabe, diese aus dem Verkehr zu ziehen, obliegt noch immer den Blade Runnern. Während eines Routineeinsatzes stößt der Blade Runner K (Ryan Gosling) auf ein Geheimnis, welches seit dreißig Jahren unter Verschluss gehalten wird - und bei dem der frühere Blade Runner Deckard (Harrison Ford) der Schlüssel zu sein scheint...

Trailer zu Blade Runner 2049

Wie viel dürfen wir zu Blade Runner 2049 schreiben, ohne Spoiler zu riskieren? Hierbei handelt es sich nämlich um einen jener Filme, die man am besten selbst im Kino erleben und über die im Vorfeld nicht so viel geschrieben werden sollte. Sowohl inhaltlich als auch visuell wird hier so viel geboten und jedes Wort zu viel könnte den persönlichen Ersteindruck schmälern. Daher haben wir uns entschlossen, nur ein paar allgemeine Punkte anzusprechen und die Bewertung des Films für sich sprechen zu lassen.

35 Jahre hat es gedauert, bis man sich an eine Fortsetzung von Blade Runner gewagt hat. Wir sprechen von 35 Jahren, in denen sich auch die Wahrnehmung dieses Films massiv gewandelt hat. Wie viele große Klassiker, die heute als Meisterwerke gefeiert werden, war ihrer Zeit einst weit voraus, vielleicht zu weit, was sich in einer Vielzahl negativer Kritiken bei der Veröffentlichung niederschlug? Doch schnell änderte sich diese Wahrnehmung und heute gilt Blade Runner zu Recht als einer der Meilensteine der Kinogeschichte. Dazu nun eine Fortsetzung zu machen, ist mutig, denn die Gefahr, dem Original nicht das Wasser reichen zu können, ist groß. Falls dies überhaupt möglich ist bei solch einem Monstrum an Film, denn die Jahre sorgen schnell dafür, dass ein unantastbarer Ruf aufgebaut werden kann, den keine noch so gute Fortsetzung annähernd erreichen kann.

Dennoch hat sich Ridley Scott noch einmal getraut, mit Blade Runner 2049 ein neues Kapitel aufzuschlagen, auch wenn letztlich Denis Villeneuve die Regie übernahm. Ein Glücksgriff, wie sich nun herausstellt. Villeneuve versteht es, eine Fortsetzung auf die Beine zu stellen, die sich trotz der immensen Zeitspanne zwischen den Filmen so anfühlt, als gehörten diese beiden Filme schon immer zusammen. Zwar kann Blade Runner 2049 durchaus ohne das Vorwissen des ersten Films geschaut werden und funktioniert tadellos, dennoch werden Zuschauer mit den nötigen Vorkenntnissen mehr aus dem Film herausholen, überall sind kleine Verweise auf das Original versteckt, mal mehr und mal minder offensichtlich. Diese bereichern dabei immer die Handlung und wirken nicht wie Fremdkörper.

Mit 160 Minuten ist Blade Runner 2049 deutlich länger als erste Teil geworden, was vor allem dem deutlich höheren Storyanteil zuzuschreiben ist. Villeneuve schafft es aber, die Zeit sinnvoll zu nutzen, ohne dass sich Längen einschleichen. Es gibt einfach viel zu erzählen in dieser Geschichte, in der sowohl Deckard als auch K eine zentrale Rolle spielen. Dabei legt Villeneuve Wert darauf, mit einprägsamen Szenen für Atmosphäre zu sorgen und verzichtet zum Glück darauf, den Zuschauer mit übertriebenen Actionszenen den Nerv zu rauben. Zwar gibt es vereinzelte actionreiche Sequenzen, diese sind aber stimmig in die Rahmenhandlung integriert, während Blade Runner 2049 wie das Original eine unglaublich ruhige Erzählweise vorweist. Gerade heutzutage, wo Filme gern hektisch wirken, ist dies ein wohltuender Kontrast.

Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann dass nicht alle Motive im Film hinreichend beleuchtet werden, auch wird bei weitem nicht genug thematisiert, wie es sich anfühlt, ein Replikant zu sein. So bleibt die Unterdrückung des künstlichen Lebens im Film zwar immer präsent, ist aber weitestgehend nur ein im Hintergrund gezeichnetes Bild, welches dem Zuschauer nicht deutlich vermittelt wird. Hier war das Original deutlich stärker in seiner Aussagekraft, vor allem seinerzeit perfekt nach dem simplen Wunsch nach Leben durch Roy Batty gezeigt. Ebenfalls muss das massive und störende, da einseitige, Product Placement in Blade Runner 2049 kritisiert werden. Wie Sony versucht, den Film für das eigenen Brand-Marketing missbraucht, ist schändlich und wirkt schon deswegen fehl am Platz, da in dieser futuristischen Welt Sony die einzige noch existierende Marke zu sein scheint.

Schwer zu sagen, ob Blade Runner 2049 in 35 Jahren ebenfalls solch einen Kultstatus wie Blade Runner genießen wird. Vermutlich nicht, denn die Rahmenbedingungen sind im Jahr 2017 komplett anders. Das Original war wegweisend und konnte sich frei austoben, Blade Runner 2049 kann dies nicht, sondern hat "nur" die schier unmögliche Aufgabe zu bewältigen, die Atmosphäre von einst zu replizieren und einen Grund zu liefern, warum es dieser Fortsetzung bedarf. Doch genau das ist gelungen und dies ist eine Leistung, die man gar nicht genug loben kann.

Blade Runner 2049 Bewertung
Bewertung des Films
910

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32 Kommentare
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
03.10.2017 08:18 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.040 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Ich gehöre vermutlich zu der Minderheit, die Blade Runner nicht in den Himmel loben. Trotzdem ist das ein visuell absolut beeindruckender Film, der in seiner Präsentation enorm viel Spielraum zum Interpretieren lässt. Vermutlich ist es auch das, was den Film damals bzw. über die Zeit so groß gemacht hat, die Möglichkeit, sich nachträglich noch damit zu beschäftigen und mehr herauszuholen außer 2 Stunden Popcorn.

Denis Villeneuve gehört heutzutage zu einer kleinen Reihe von Filmemachern, die immer noch für etwa besonderes gut sind. Eine Zeit in der sich fast jeder Blockbuster gleich langweilig anfühlt. Besonders Enemy und Prisoners sind beeindruckende Werke und ich habe mich damals gefreut, dass Villeneuve für die Blade Runner Fortsetzung die Regie übernehmen durfte.

Es scheint zu klappen wie ich aus eurer Kritik lese, wobei mich das auch nicht überrascht ehrlich gesagt. Ich werde mir den Film vermutlich nächste Woche angucken.

Ein filmischer Erfolg würde mich vor allem für Harrison Ford freuen ... seine Revival Versuche als Indiana Jones und im Krieg der Sterne waren ja doch eher umstritten.


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Kal-El : : Moviejones-Fan
03.10.2017 08:15 Uhr
0
Dabei seit: 13.03.17 | Posts: 887 | Reviews: 2 | Hüte: 25

Ui Erwartungen steigt und steigt ..

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