Bewertung: 3 / 5
Das war sie also, die reale Filmaufauflage eines Comics, der einst den Amerikanern in der Nachkriegszeit diente, ihre eigene Geschichte revue passieren zu lassen, indem sie einen souveränen Helden in ein etwas zu ambitioiniertes Kostüm schickten. Kommen wir nun jedoch zum Film: Die Handlung ist widerum kurz erklärt, weißt wie viele Superhelden-Verfilmungen einige Parallelen auf: Ein Mensch will in seinem Leben etwas verändern und wird verändert oder verändert sich selbst. Danach setzt sich der Held für das Gute ein und bekämpft das Böse. Unser Captain America in diesem Fall ist zunächst ein einfacher Junge, etwas dünn, hager und wirkt kränklich aber mit dem Traum mal für etwas höhere zu dienen und etwas zu bewirken. Dies wird im Film klar ersichtlich, als er in einer Auslage die Uniformen von Heeressoldaten betrachtet und sich am liebsten wünschte, diese selbst tragen zu können. Während die Versuche, endlich beim Heer aufgenommen zu werden, immer wieder scheitern, bekommt er durch einen Wissenschaftlicher endlich die Möglichkeit, sein Ziel zu erreichen und die Nazis zur Zeit des 2. Weltrkrieges in die Flucht zu schlagen. Er steigt schließlich empor zum ersten Rächer des Marvel-Universums, darum auch der Titel "The first Avenger", weshalb er natürlich auch dann später zum Mitglied der Superhelden-Gruppe Avengers wird, der "Rächer". Analysieren wir zunächst mal was eigentlich positiv am Film war. Die Hauptcharaktere wie Chris Evans und sein böser Widersacher Hugo Weaving, der einen schlimmen Nazi-Schergen und Anführer einer bitter-bösen Hydragruppe spielt, überzeugen meiner Meinung nach. Nachdem Chris Evans mir lange Zeit als Fackel mit seiner schauspielerischen Fähigkeit negativ in Erinnerung blieb, beweißt er hier sein Können, auch ernste Rollen und vor allem den Heldenethos gut spielen zu können. Hugo Weaving macht das beste aus seiner Rolle, weist jedoch an manchen Stellen im Film große Ähnlichkeiten (Mimik und Gestik) zu seiner anderen Rolle in den Matrix-Filmen auf. Dies muss nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein, wer jedoch die Filme kennt, dem fällt das zwingend auf. Zur Story selbst: Sie wurde gut in Szene gesetzt, obwohl der 2. Weltkrieg in vollem Umfang sehr selten wirklich Teil der Kinoleinwand war. Die Effekte sind makellos, Chris evans zuerst kümmerlich und dann rigoros muskelbepackt fasziniert einfach. Nun das kleingedruckte, etwas negative: Der Film schafft es, obwohl trotz toller Hauptdarsteller, einfach nicht, dass man sich in die Charaktere hineinfühlen will. Die gezeichneten Figuren wirken dennoch sehr distanziert, beinahe sehr emotionslos und daher auch schwieriger, beim Publikum den Wunsch zur Identifikation hervorzurufen. Den Helden in die Zeit des 2. Weltkrieges zu packen ist nicht die vorteilhafteste Variante, ist ein zeitgemäßer Actioner á la Iron Man doch weitaus interessanter. Da jedoch die Hintergründe der Figur im Comic auch so sind, drück ich da mal ein Auge zu. Letzer Kritikpunkt: Die Lovestory wirkt äußerst gekünstelt und viel zu oberflächlich. Entweder sie hätten diese komplett außer 8 gelassen oder mehr Zeit und mühe investiert, die Beziehung ordentlicher zu entwickeln. Alles Zusammen gibts von mir daher nur 3 Movie-Jones Hüte. Fazit: Wer einen Superhelden-Film mit satter Action sehen will, ist hier richtig. Wer sich mehr erwartet (Figuren, Story) sei vielleicht anderorts besser aufgehoben.
Captain America - The First Avenger Bewertung