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Das Bourne Vermächtnis

Kritik Details Trailer News
Sinnvolle Fortsetzung oder billiger Abklatsch?

Das Bourne Vermächtnis Kritik

Das Bourne Vermächtnis Kritik
7 Kommentare - 05.10.2014 von MarieTrin
In dieser Userkritik verrät euch MarieTrin, wie gut "Das Bourne Vermächtnis" ist.
Das Bourne Vermächtnis

Bewertung: 3 / 5

Für lange Zeit sah es so aus, als ob die Bourne Reihe offiziell mit dem dritten Teil [i]Das Bourne Ultimatum[/i] abgeschlossen ist. Bis Universal Pictures 2008 mit der Ankündigung eines viertens Teils aufwartete, allerdings ohne Regisseur Paul Greengrass und ohne Hauptdarsteller Matt Damon als Jason Bourne. Stattdessen wird ein neuer Charakter eingeführt: Aaron Cross, gespielt von Jeremy Renner, der das Ergebnis eines anderen Programmes ist. Denn wie schon in der [i]Bourne Verschwörung[/i] und im [i]Ultimatum[/i] angedeutet, waren Treadstone und Blackbriar nur die Spitze des Eisbergs. Aaron Cross, ein voll ausgebildeter Agent, weiß jedoch nichts über die anderen Programme, noch über die anderen Agenten. Tatsächlich spielt sich ein wesentlicher Teil der Handlung zu Beginn des Films außerhalb von Cross‘ Wahrnehmung ab. Matt Damon als Jason Bourne spielt zwar nicht mit, doch seine Handlungen und die daraus folgenden Konsequenzen bestimmen die Ausgangslage für [i]Das Bourne Vermächtnis[/i]. So müssen die Regierungsmitglieder damit kämpfen, dass die anderen Programme geheim gehalten werden und der öffentliche Prozess nichts aufdeckt, was nie an die Öffentlichkeit gelangen sollte. Für die unendliche Menge an Arbeit, die dutzend weiteren Programme, geheim zu halten, schalten die Verantwortlichen Eric Byer (Edward Norton) ein. Es wird sehr schnell deutlich, dass Norton keinerlei moralische Skrupel hat und den Schutz der Programme mit allen Mitteln gewährleisten möchte. Während Byer versucht herauszufinden, wie hoch die Wellen durch Bournes Aktionen schlagen werden, kümmert sich ein hochgeheimes Labor um den Gesundheitszustand der Agenten: Dr. Marta Shearing (Rachel Weisz) und ihre Kollegen entnehmen Proben und verabreichen Spritzen, um anschließend Untersuchungen durchzuführen. Welchem Zweck das Labor dient, wissen die Zuschauer und die Agenten, wie auch Cross, nicht. Erst später wird Schritt für Schritt aufgedeckt, was der Kern der Programme ist. Damit ergibt sich eine ähnliche Herangehensweise wie in den Bourne-Filmen, wo sich die Informationen auch Stückchen für Stückchen zusammensetzen. Doch anders als die vorherigen Filme ist gerade der Anfang nicht so spannend aufgebaut und plätschert etwas dahin. Zwar sind die Anspielungen und der Verwicklungen im Hintergrund auf der höheren Befehlsebene für Fans der Reihe sehr interessant, aber Spannung kommt nur wenig auf. Erst als Byer zu drastischen Mitteln greift, um eine Offenlegung aller Programme und ihr Scheitern zu verhindern, nimmt der Film an Fahrt auf. Wenn Cross schließlich auf Dr. Marta Shearing trifft, gibt es eindeutige Parallelen zu den Vorgängern. Dabei wurde diese Begegnung auch durch Rückblenden antizipiert. Tony Gilroy, vorher an allen Drehbüchern der vorherigen Filme beteiligt und nun Drehbuchautor (zusammen mit seinem Bruder Dan Gilroy) Regisseur, greift oft auf dieses Mittel zurück, um zum Beispiel den Zuschauern Verbindungen und Treffen zwischen den Hauptpersonen aufzuzeigen. Eine dieser Rückblenden macht auch deutlich, dass Aaron Cross nicht doch nicht vollkommen den typischen Agenten des Programmes entspricht. Auch er zweifelte an der Richtigkeit seiner Aufträge. Zudem scheint er neugieriger und offener zu sein als seine Kollegen. Trotzdem ist sein Kopf kein offenes Buch und man erkennt nicht immer alle Beweggründe dieses Charakters. Dieser Eindruck entsteht nicht zuletzt durch die solide Leistung von Jeremy Renner. Er gibt dem Charakter Ecken und Kanten. Außerdem vermittelt er die Vorstellung, dass er im Gegensatz zu Bourne viel mehr kämpfen musste, um ein perfekter Agent des Programmes zu werden. Auch die anderen Darsteller liefern eine gute Leistung ab, insbesondere Edward Norton als Eric Byer. Es sind nicht nur seine schockierende Kompromisslosigkeit und sein kühler Pragmatismus, die ihn zu einem gefährlichen Gegner machen, sondern auch seine Beziehungen und seine geheimen Projekte. Er wirkt wie die große Spinne im Netz, die sich lange genug im Hintergrund hält, um ihre Beute zu vervielfachen. Rachel Weisz ist mit ihrer Emotionalität dagegen das komplette Gegenteil. Sie weint, sie lacht und sie verteidigt sich und es kommt überzeugend herüber. In Bezug auf ihren Charakter ist gerade positiv anzumerken, dass sie nicht nur eine Frauenquote erfüllen oder als Love-Interest dienen soll. Sie bringt die Handlung voran und ist auch der Schlüssel für die Lösung einer wesentlichen Frage, nämlich den Grund für die Existenz der verschiedenen Programme. Stilistisch ähnelt die Musik, eine Mischung aus elektronischen Elementen und klassischem Orchester, stark dem Score von John Powell und James Newton Howard setzt gerade an den Stellen mit Verbindungen zu den vorherigen Filmen Themen aus Powells Soundtrack ein. Aber Cross bekommt auch sein eigenes markantes Thema und die ruhigen Szenen sind musikalisch passend untermalt. Neben der Filmmusik ähneln auch der Schnitt (John Gilroy) und die Kameraführung (Robert Elswit)den vorherigen Teilen, besonders in den Actionszenen. Damit bildet der Film eine Einheit mit den anderen Filmen und lässt sich ohne Frage in die Reihe der Bourne-Filme einordnen. Allerdings sind in den Actionszenen nicht nur bei der technischen Herangehensweise Parallelen zu finden, sondern auch im Ablauf. Erinnert eine Verfolgungsjagd über die Dächer nicht an irgendetwas? Vielleicht an [i]Das Bourne Ultimatum[/i]? Da stellt sich doch unweigerlich die Frage, ob es an Einfallsvermögen fehlte, um sich eine etwas abwechslungsreichere Verfolgungsjagd auszudenken oder wenigstens anders zu gestalten. Ab einem bestimmten Punkt sollte ein Spin-off oder eine Fortsetzung der Reihe nicht nur ein einfacher Abklatsch sein, sondern auch für sich selbst bestehen können. Daraus ergibt sich letztendlich auch ein zwiespältiges Gefühl am Ende des Films und auch bei der Bewertung. Die neuen Elemente und Schauspieler passen sehr gut und bilden ein kohärentes Ganzes mit den anderen Filmen. Eine Fortsetzung mit Aaron Cross wäre bestimmt interessant und insbesondere ein Cross-Over mit den beiden Hauptcharakteren dieser Reihe, Bourne und Cross, wäre besonders reizvoll. Doch andererseits erweckt der Film den Eindruck, sich nicht von den Vorgängern lösen zu wollen oder zu können. Es ist kein Bourne mit Bourne, aber es wird auch zu wenig getan, um das zu unterstreichen. Der Einstieg sollte Nichtkennern der Reihe nicht allzu schwer fallen, da nur am Anfang Bezug zu den Vorgängern genommen und damit nur in die Rahmenhandlung eingeführt wird. Für Fans dieser Reihe bietet diese Fortsetzung einen neuen, sicherlich auch diskussionswürdigen Ansatz und viele zum Teil versteckte, aber auch sehr viele offensichtlich Parallelen. Von daher gibt es von mir für den grundsätzlich guten Ansatz und die überraschend kohärente und sinnvolle Fortsetzung, trotz der kleinen Ärgernisse, 6 von 10 Punkten.

Das Bourne Vermächtnis Bewertung
Bewertung des Films
610

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7 Kommentare
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Padawan : : Moviejones-Fan
21.10.2014 12:29 Uhr
0
Dabei seit: 06.12.10 | Posts: 265 | Reviews: 0 | Hüte: 2
eigentlich sind wir uns dann ja durchaus nah in unserer meinung. bis auf kleinigkeiten sehe ich das alles genauso wie du. danke für den kleinen exkurs :-D
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MarieTrin : : Mrs. Justice
20.10.2014 20:21 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
Ok, nur im Genre und wenn ich mit einbeziehe, dass diese Trilogie auch zu meinen Lieblingsfilmen gehört, dann würde ich folgende Wertung geben:
Bourne Identität:10
Bourne Verschwörung 10
Bourne Ultimatum 9,5 (oder wenn die Zwischenstufen nicht möglich sind, dann 9, da ich den letzten als etwas schwächer, aber immer noch richtig toll empfand) Wenn ich eine Rangfolge der drei Teile erstellen würde, wäre es die folgend: Verschwörung (10), Identität (9,5), Ultimatum (9) (und danach den vierten Teil).

Ein Crossover mit Cross ( :-D) und Bourne fände ich auch richtig toll und das sollte eigentlich auch in meiner Kritik deutlich werden.
Direkt nach dem Film war ich auch begeistert und hätte dem Film 8/10 Punkten gegeben, aber als ich mich näher damit beschäftigt habe und den Film eben insbesondere in Relation zu den anderen gesetzt habe, kam ich eben zu der obigen Wertung.

Que la loi soit avec toi!

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Padawan : : Moviejones-Fan
20.10.2014 14:02 Uhr | Editiert am 20.10.2014 - 14:03 Uhr
0
Dabei seit: 06.12.10 | Posts: 265 | Reviews: 0 | Hüte: 2
ich selbst finde aber die trilogie auch besser als das den vorliegenden film...

meine bewertung wäre:

bourne identität 10/10
bourne verschwörung 10/10
bourne ultimatum 10/10

für mich ist die trilogie ein meisterwerk und ein heller stern des genres.

leider bin ich längst nicht so leicht zu begeistern, wie es sich jetzt anhört. ich kann auch strenger sein mit noten, aber die bourne filme fand ich so richtig richtig gut!

in der relation sind wir uns dann schon beinahe wieder einig, nur dass ich generell begeisterter zu sein scheine. wink

mir hat jedenfalls der aktuelle teil sehr gut gefallen. mein traum wäre natürlich auch ein teil, wo dann neben cross der gute alte bourne wieder auftaucht.
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MarieTrin : : Mrs. Justice
20.10.2014 10:34 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
@Padawan
Danke für deine Rückmeldung!

Ich verstehe deine Meinung, doch ich habe ihn einfach anders empfunden Dabei wurde ich wirklich positiv überrascht und ich hoffe, dass wird bei der Kritik auch deutlich. Für mich sind die drei Vorgänger eben der Vergleichspunkt und mit diesen Filmen muss sich das Bourne Vermächtnis für mich einfach vergleichen lassen. Da komme ich nicht drum herum. Die Vorgänger, insbesondere den zweiten und dritten Teil, aber auch den ersten, würde ich bei 7,5-10 ansiedeln. Ich bin eben ein großer Fan der Reihe und habe mich auch sehr lange geweigert, mir den Film anzuschauen, da ich mir einen Bourne-Teil ohne Jason Bourne, also ohne Matt Damon, nicht vorstellen konnte.

Que la loi soit avec toi!

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Padawan : : Moviejones-Fan
20.10.2014 03:34 Uhr
0
Dabei seit: 06.12.10 | Posts: 265 | Reviews: 0 | Hüte: 2
schade, du hast die kritik wirklich sehr gut geschrieben. also in punkto aufbau, sprache usw. schon prima.

leider kann ich dir inhaltlich nicht sonderlich gut folgen, ich sehe vieles anders. sicher ist das auch sehr subjektiv. weder hat der film in meinen augen längen, noch ist er in irgendwelcher hinsicht abgekupfert. mir gefällt er wirklich gut und er hat in meinen augen mindestens 8/10 punkten verdient, auch wenn er wahrlich kein meisterwerk ist.

wegen der positiven aspekte deiner rezension habe ich keine note vergeben, das wollte ich dir nicht antun... wink
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MarieTrin : : Mrs. Justice
08.10.2014 23:39 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
@Batman76
Zunächst vielen Dank für deine Rückmeldung! Ich war letztendlich auch überrascht, dass es so viel geworden ist.
Ich bin absolut dafür, dass es einen weiteren Teil geben sollte. Die Geschichte von Cross ist noch nicht abgeschlossen und bietet noch einige Möglichkeiten.
Wenn man es dann noch schafft, sich mit der Fortsetzung weiter zu entwickeln und mehr eigene Ideen einzubauen, bzw. bei der Verfolgungsjagd (vielleicht auf dem Wasser? Gab es in der Reihe ja noch nicht...), sehe ich einem weiterem Teil sehr positiv entgegen.

Que la loi soit avec toi!

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Batman76 : : Moviejones-Fan
08.10.2014 21:17 Uhr
0
Dabei seit: 12.12.11 | Posts: 1.082 | Reviews: 0 | Hüte: 87
Ich finde deine Kritik sehr gut und ausführlich geschrieben.

Ab einem bestimmten Punkt sollte ein Spin-off oder eine Fortsetzung der Reihe nicht nur ein einfacher Abklatsch sein, sondern auch für sich selbst bestehen können.
Ab einem bestimmten Punkt sollte ein Spin-off oder eine Fortsetzung der Reihe nicht nur ein einfacher Abklatsch sein, sondern auch für sich selbst bestehen können.
Das war auch mein Eindruck beim Anschauen des Filmes und ich hoffe, sollte es irgendwann, trotz Matt Damons Rückkehr als Bourne, doch noch einen Solo- Film mit Aaron Cross geben, dass neue Wege gefunden werden.

"With great power comes great responsibility!"

"To boldly go, where no one has gone before!"

"Bei der Macht von Grayskull, ich habe die Zauberkraft!"

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