Bewertung: 4.5 / 5
Ein Film ohne richtigen Anfang und ohne richtiges Ende hat es schwer. Zwar war der Film erfolgreich und auch die Kritiker und Fans recht begeistert, doch bekam der zweite Teil die wenigstens Sympathien. Dabei ist der Film durchaus gelungen.Die Stimmung ist im Vergleich zu Die Gefährten in Die zwei Türme anders. Statt einer Haupthandlung teilt sich die Story in die Geschichte um Frodo und Sam, Merry und Pippin und Aragorn, Legolas und Gimli auf. Auch die Aktionen von Saruman müssen gezeigt werden. Dadurch ändert sich auch das Feindbild in diesem Film. Statt Sauron und dem Ring steht nund Saruman und seine Uruk-Hai im Mittelpunkt. Diese wollen das Land Rohan erobern und die Einwohner vernichten. Dies darf natürlich nicht passieren und so müssen Aragorn und Co sich mit König Theoden von Rohan verbünden und sich auf die Schlacht in Helms Klamm vorbereiten. Frodo und Sam versuchen nach Mordor zu kommen und müssen sich dafür mit unfreiwillig mit Gollum verbünden. Merry und Pippin versuchen sich mit Baumbart, einem Ent, zu verbünden und Saruman zu stürzen.
Daneben gibt es viele Nebengeschichten und sehr viele neue Figuren. Wer die Bücher nicht kennt, ist da schnell überfordert. Da der Film sich aber nicht akribisch an die Buchseiten hält, kommt man auch ohne Literaturkenntnisse gut über die Runden. Es ist erstaunlich wie eigenständig auch der zweite Teil wurde. Während bei anderen Buchverfilmungen das Buch entweder besser ist oder der Film es so akribisch nacherzählt, dass die Lektüre überflüssig wird, können bei Der Herr der Ringe Buch und Film gut nebeneinander existieren. Dafür sorgt die liebevolle Umsetzung und etliche Änderungen. Über diese kann man aber geteilter Meinung sein. Elben haben nichts in Helms Klamm zu suchen, und wieso eine Verteidigung im Buch empfohlen aber im Film ein Fehler sein soll ist nicht ersichtlich. Die Handlungsweisen der Ents im Film sind nicht logisch und auch einige hinzugedichtete Handlungsstränge sind eher überflüssig. Auch ist es nicht schön gewesen, dass Faramir in der Kinoversion eine Art zweiter Boromir ist. Dadurch wirkte der Film am Anfang nicht so sympathisch. Was man noch kritisieren könnte wäre die Veralberung von Gimli, im Buch ist der Zwerg nicht so.
Doch zum Glück gab es die Extended Version. Die verlängerte den Film um ca. 40 Minuten und die haben es in sich. Neben vielen wichtigen Szenen aus den Büchern wurde vor allem Faramirs handeln plausibler. Man verstand nun warum Jackson die Figur änderte. Auch Boromir bekommt einen schöne Auftritt und am Ende ist der Ausgang von Helms Klamm viel besser gelungen. Der Extended Cut machte aus einem guten Film einen sehr guten Film.
Bei den Oscars wurde der zweite Teil leider übergangen. So wurden Kostüme und der Soundtrack nicht in die engere Wahl genommen, da diese bereits beim ersten Teil ausgezeichnet wurden. Wieso dann aber der dritte Teil diese wieder erhielt ist ein Geheimnis der Academy. Die Zwei Türme hat die undankbare Aufgabe, den ersten und den dritten Teil zu verbinden. Es ist wie bei Kindern, dass in der Mitte hat es am schwersten.
Der Herr der Ringe - Die zwei Türme Bewertung