Bewertung: 3 / 5
Besser als sein Ruf dachte ich nach dem Abspann von Der letzte Tempelritter. Auf den Kreuzzügen kämpften die beiden Freunde Behmen (Nicolas Cage) und Felson (Ron Perlman) jahrelang Seite an Seite und töteten im Namen Gottes. Doch als Unschuldige durch ihre Hand sterben, können sie das Töten nicht länger mit ansehen. Sie gehen zurück in die Heimat und nehmen dort einen anderen Auftrag an. Die Pest wütet in Europa. Die Kirche sieht vielerorts hilflos zu, doch wird vielerorts vermutet, dass Hexen dahinter stecken. Erst kürzlich wurde ein junges Mädchen gefangen und der Hexerei beschuldigt. Behmen glaubt nicht so recht an ihre Schuld und will sicherstellen, dass sie eine faire Chance bekommt. Damit hofft er, seine eigene Seele wieder reinwaschen zu können. Behmen und Felson sollen einen Transport begleiten, in dem das Mädchen in einem Kloster Mönchen übergeben werden soll. Diese wollen über ihre Hexerei entscheiden und sollte sich herausstellen, dass sie eine ist, hofft man der Pest ein Ende machen zu können. Auf dem Weg zum Kloster warten aber nicht nur viele Gefahren, auch Behmens Glaube wird immer wieder auf eine harte Probe gestellt. Ist das Mädchen wirklich eine Hexe oder wird eine Unschuldige als Bauernopfer hergenommen?
Gewiss ist Der letzte Tempelritter kein großartiger Film, aber das hat auch sicher niemand erwartet. Eigentlich gehört dieser Film auch gar nicht ins Kino. Dafür gibt es an vielen Stellen eine Menge handwerklicher Schnitzer und auch die Tricks sind oft nur Mittelmaß. Auch kommen die Figuren an vielen Stellen zu kurz und aus der ganzen Thematik hätte soviel mehr gemacht werden können. Aber, so schlecht ist Der letzte Tempelritter nun auch wieder nicht. Es ist in erster Instanz ein Film für Genrefans, die einfach ein wenig düsteren, mittelalterlichen Fantasyspaß haben wollen. Zwar liefern Cage und Perlman keine schauspielerischen Glanzleistungen ab, aber das müssen sie auch nicht. Es ist einfach nett den beiden zuzusehen und besonders trifft das auf Ron Perlman zu, der einfach zu selten in Hauptrollen zu sehen ist.
Trailer zu Der letzte Tempelritter
Viel bei Der letzte Tempelritter zu analysieren oder zu kritisieren ist völlig falsch in meinen Augen. Der Film bietet 90 Minuten solide Unterhaltung auf gehobenen DVD-Niveau. Es ist kein Film für ein großes Publikum sondern für Genrefans und am Ende weiß der Film sogar zu überraschen. Sicherlich, die Kritiker die ihn als Kinofilm bewerten, haben nicht ganz unrecht. Streckenweise ist Der letzte Tempelritter etwas dürftig, aber wären die Trickeffekte reichhaltiger und besser, würde er auch nicht soviel schlechter als manch Blockbuster abschneiden. Wer mit moderaten Erwartungen an die Sache rangeht, wird denke ich nicht enttäuscht. Der Film ist eigentlich ideal für einen verregneten Sonntag-Nachmittag geeignet, bei dem man nebenbei noch etwas anderes macht. Diese Art von Film wird heute eigentlich sehr selten gedreht, allein das hebt Der letzte Tempelritter schon hervor.
3 von 5 Punkten für Genrefans, weniger für den Rest.
