Bewertung: 3 / 5
Worum es geht, wird wohl fast jeder wissen, ein Mann wird als Greis geboren und während alle um ihm herum altern, wird er mit den Jahren immer jünger. Grundidee hierfür war vielleicht George Bernard Shaws Aussage "Youth is wasted on the young." Nun ja, das Thema ist gut umgesetzt, die Schauspieler sind alle top besetzt - auch wenn man sich wünschen würde nicht 90% des Film einen unheimlich alten und runzeligen Brad Pitt zu sehen. Aber auch hier muß man sagen, die Maskenbildner haben tolle Arbeit geleistet und die Alterungs- bzw. Verjüngungsprozesse sind schon sehr realistisch.Die Erzählweise ist auch ganz nett, wobei sie zumindest mich stark an Tim Burtons "The Big Fish" erinnert hat ... und gelegentlich - durch den Erzähler erzeugt - hatte es auch einen Hauch von "Pushing Daisies" (nur weniger farbefroh).
Leider ist mir der Film für den Inhalt einfach zu lang, wobei ich es aber auch grundsätzlich ätzend finde, wenn ein Film länger als 100 min dauert. Jedenfalls hätte man die Geschichte ohne Qualitätsverlust zusammenkürzen können. Wer ein Happy End sucht, wird es nicht wirklich finden. - Die Leben der beiden (für einander bestimmten) Hauptfiguren - Brad Pitt und Cate Blanchett - berühren sich zwar konstant, aber wenn einer altert und der andere jünger wird, gibt es eigentlich nur ein begrenztes Zeitfenster, in dem beide zusammenpassen.
Es ist eine schöne Geschichte und interessante Idee. Der Film ist teilweise traurig, aber auch mit Szenen, die einen lächeln lassen; und der Erkenntnis, daß es scheinbar keinen Unterschied macht, ob man altert oder jünger wird - man wird geboren und trägt Windeln und wenn man stirbt, tut man's auch. Keine sehr poetische Erkenntnis, aber das Leben ist begrenzt, egal, in welcher Reihenfolge man es verbringen würde.
Wenn die Länge nicht wäre (man bedenke, die menschliche Lebenszeit ist, wie soeben erkannt, nur begrenzt und nicht sehr umfangreich), hätte mir der Film wesentlich besser gefallen ... so hatte man am Ende doch Angst, daß die Uhren nach dem Abspann plötzlich rückwärts laufen und man sich den Film noch einmal von hinten nach vorne ansehen muß. - Vielleicht wird das ja dann Teil 2.;-)
Der seltsame Fall des Benjamin Button Bewertung