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Die Tribute von Panem - Catching Fire

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Ein Beispiel für perfekte Buchverfilmungen

Die Tribute von Panem - Catching Fire Kritik

Die Tribute von Panem - Catching Fire Kritik
8 Kommentare - 28.11.2013 von MarieTrin
In dieser Userkritik verrät euch MarieTrin, wie gut "Die Tribute von Panem - Catching Fire" ist.
Die Tribute von Panem - Catching Fire

Bewertung: 4.5 / 5

Der Film beginnt ruhig mit dem Blick auf einen halb zugefrorenen See und schwenkt rüber zu Katniss (Jennifer Lawrence), welche gedankenverloren und alleine am Ufer hockt. Als Gale (Liam Hemsworth) sich von hinten nähert, dreht sie sich erschrocken um. Die Panik vor allem Unerwarteten ist nur ein Teil der Folgen ihrer Erlebnisse aus der Arena, die Erinnerungen verfolgen sie und die anstehende Siegertour verstärkt Katniss Gefühle. Die Siegertour, die Katniss zusammen mit Peeta (Josh Hutcherson) durch alle zwölf Distrikte Panems antreten muss. Regisseur Francis Lawrence verzichtet bewusst auf Rückblenden und dem unwissenden Zuschauer werden die Ereignisse des ersten Films geschickt zugespielt. Sei es durch das Hologramm, als Katniss nach Hause zurückkehrt und dort unerwartet Präsident Snow (Donald Sutherland) antrifft, sei es durch die Einspielungen in der TV-Show von Caesar Flickerman (Stanley Tucci), dem leuchtenden Moderator des Kapitols. Wirken vielleicht die ersten Dialoge noch nicht ganz rund, noch nicht ganz fließend, so ist doch das Gespräch zwischen Präsident Snow und Katniss ein erstes Highlight und bereitet den Boden für den Verlauf der Handlung. Buchkenner werden nicht nur in dieser Szene bekannte Textpassagen wortwörtlich aufgenommen finden, sondern auch in vielen weiteren Szenen. Neben den Szenen aus dem Buch stechen aber auch die hinzugefügten Szenen heraus. Gerade die Passagen um Präsident Snow, die dem Zuschauer schon im ersten Teil die Möglichkeit gaben, aus Katniss direkter Umgebung herauszutreten, zeigen auch hier das Spiel hinter den Kulissen. Dabei wird auch geschickt mit den Kenntnissen der Nichtleser gespielt und die Leser angenehm überrascht. Von Anfang an, gibt es immer wieder Szenen, die Snows Reaktionen auf die Siegertour und die anstehenden 75. Hungerspiele zeigen. Denn Katniss schafft es auch nach Snows Drohung, ihre Familie und Freunde töten zu lassen, nicht wie ein unschuldiges und verliebtes Mädchen zu wirken. Ihre letzte Entscheidung in der Arena, zusammen mit Peeta lieber giftige Beeren essen zu wollen, als sich gegenseitig zu töten, sehen die unter der Armut leidenden Menschen der Distrikte als Zeichen der Revolution gegen die Diktatur des Kapitols und des Präsidenten Snow. Gerade diese beginnende Revolution wird immer wieder aufgegriffen und ist Teil eines der emotionalsten Momente im Film, als Katniss in Distrikt 11 ihre Rede zur Erinnerung an Rue, ihrer Freundin, hält. Die Musik nimmt, wie auch einigen anderen Stellen, Themen aus dem ersten Teil auf und ist perfekt auf ruhige Momente als auch auf spannende perfekt ausgerichtet. Die Szene steigert sich von der unglaublichen Trauer der Familien der Tribute aus dem Distrikt bis zu einem Zeichen offener Rebellion, die von den Friedenswächtern des Kapitols gnadenlos bestraft wird. Lobenswert ist, besonders in der Szene, wie Lawrence es schafft, die Gewalt im Film auf einem PG-13 Niveau zu halten und gleichzeitig viel mehr subtil herüber zu bringen. So sieht der Zuschauer nicht jede Einzelheit, kann sich diese aber gut ausmalen. Die Wackelkamera wurde sparsamer bis gar nicht eingesetzt und fiel mir persönlich nur in einer Szene auf. Der erste Teil des Films rückt die Revolutionen in den Distrikten, aber auch die immer deutlich werdende Dreiecksbeziehung zwischen Katniss, Gale und Peeta in den Vordergrund. Dies war auch ein ausdrücklich Ziel von Regisseur Lawrence. Doch wer auf eine klischeebehaftete Darstellung hofft, wird leider enttäuscht. Im Gegenteil, die Liebesgeschichte wird nicht mit aller Kraft in den Vordergrund gerückt, sondern fügt sich sinnvoll ins Ganze ein. Katniss ist sich ihrer Gefühle nicht sicher, doch für sie steht nicht die Entscheidung zwischen ihren beiden Freunden, sondern die Angst um das Leben ihrer Freunde, ihrer Familie und tausend anderen Menschen im Vordergrund. Die zweigeteilten Gefühle sowohl für Peeta, als auch für Gale, bringt Jennifer Lawrence perfekt herüber, wenn sie Gale nach dem ersten Kuss zwischen den beiden verwirrt und überrascht hinterher schaut oder wenn sie in der Arena verzweifelt nach Peeta sucht. Für Katniss geht es nämlich zur Feier der 75. Hungerspiele überraschendeweise zurück in die Arena, da entschieden wird, dass die 24 Tribute diesmal aus den Siegern der vergangenen Spiele kommen. So ist zum einen alles gleich und alles wieder unterschiedlich, denn Katniss und Peeta bekommen es mit erfahrenen Tributen zu tun und müssen nun als Vorbereitung Verbündete in der Arena suchen, um zu überleben. Als Buchleser können die Casting-Entscheidungen nur haushochgelobt werden, vor allem Jena Malone als Johanna Mason und Sam Claflin als Finnick Odair sind perfekt auf ihre Rollen zugeschnitten. Auch Philip Seymour Hoffman als der neue Spielleiter Plutarch Heavensbee kann seine Rolle perfekt präsentieren und profitiert zugleich von den hinzugefügten Szenen mit Präsident Snow. Die Effekte, die ausgefallenen und passend ausgesuchten Kostüme, die überzeugenden schauspielerischen Leistungen, insbesondere von Jennifer Lawrence und Donald Sutherland, heben den Film gegenüber vielen Buchverfilmungen hervor. Außerdem wurden beim Drehbuch die Schlüsselszenen aus dem Buch beachtet und jeder Aspekt der Geschichte gleich behandelt. Selbst das Ende wurde buchgetreu umgesetzt. Doch die genau gleiche Behandlung aller einzelnen Aspekte führt meiner Meinung nach dazu, dass der Film keine Schwerpunkte setzt. Es wurde alles behandelt, aber gleich kurz behandelt. Die hinzugefügten Szenen passen perfekt in die Handlung und sind dann fast schon zu viel in ihrer Anzahl. Ich hätte es vorgezogen, wenn ein paar dieser Szenen gestrichen worden wären und dafür in der Arena zeitweise das Tempo rausgenommen oder die Angst und die Gewalt in Distrikt 12 noch deutlicher hervorgehoben worden wären. Mir persönlich fehlt die absolute Begeisterung, wie ich sie nach dem ersten Teil oder beispielsweise nach Harry Potter 3 oder Herr der Ringe (oder abseits von Buchverfilmungen z.B. bei Gravity) empfunden habe. Dies ist nur eine sehr subjektive Einschätzung und sollte Buchkenner auf keinen Fall von einem Kinobesuch abhalten, denn der Film ist eigentlich perfekt. Vielleicht schon fast zu perfekt. Vielleicht waren meine Erwartungen auch einfach so hoch, dass der Film sie auf keinen Fall erfüllen konnte. Doch führt dies nicht dazu, dass ich dieser schönen Buchverfilmung nicht vollen Herzens die 4,5 Hüte gönne.

Die Tribute von Panem - Catching Fire Bewertung
Bewertung des Films
910

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8 Kommentare
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MarieTrin : : Mrs. Justice
09.12.2013 15:40 Uhr | Editiert am 09.12.2013 - 16:09 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
@Han
Warum glaubst du, dass nur Frauen so etwas brauchen? :-P Aber ich lasse, es jetzt auch mal sein. Ich glaube auch, dass da Mann und Frau nicht unbedingt auf einen grünen Zweig kommen wink

Nenene, ich lasse mich da schon nicht stressen. Die Idee gefällt mir und ich habe mir schon erste Gedanken gemacht. Außerdem brauche ich und nehme mir für Kritiken immer viel Zeit wink

Ich bin deiner Meinung, dass es "unverfilmbar" nicht mehr gibt. Aber man braucht dafür heute immer mehr Grundbedingungen: den engagierten Regisseur, die richtige Zeit, die richtige Technik, das Studio, das sich etwas traut, einen Regisseur, der vielleicht auch mal gegen den Strom schwimmt..
Aber hoffen kann man immer!

Ach und ich muss noch eine kleine Korrektur zu meiner früheren Erklärung zu den Ereignissen im dritten Band geben. Ich habe das Buch schon etwas länger nicht gelesen und vor allem nur auf Englisch, deswegen ist da etwas durcheinandergegangen: [spoil]Die Bomben gegen Ende des Buches werden auf eine zusammengepferchte Gruppe von Kindern geworfen. Es folgt noch eine zweite Explosion, wo die Helfer getötet werden.[/spoil]

@Luph

Ich musste auch etwas schmunzeln, als ich deinen Kommentar gesehen habe. Einfach wieder die üblichen Verdächtigen wink

Ich könnte mich gar nicht entscheiden, ob ich eher das Buch oder den Film empfehlen würde, weil der Film meiner Meinung nach schon eine sehr gute Interpretation gibt und den Blickfeld erweitert, was ja gerade im Buch nicht der Fall ist. Andererseits ist die Vorstellungskraft bei Büchern viel weiter.
Auch für mich war die Thematik neu und interessant, gerade, weil man sich heute angesichts so einiger TV-Shows fragen kann, wohin das alles führen soll.

Per Anhalter durch die Galaxis habe ich auch erst nach dem Film gelesen. Oder eher nur angefangen, weil die Geschichte irgendwie sehr trocken und spannungslos wirkte. Der Film wirkt auch irgendwie etwas "blass". Aber das ist auch wieder sehr lange her. Die Ideen im Buch und auch die umgesetzten Ideen im Film fand ich aber toll, besonders den depressiven Roboter und das Handtuch ^^

Que la loi soit avec toi!

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Han : : Space Cowboy
05.12.2013 21:03 Uhr
0
Dabei seit: 14.04.13 | Posts: 1.977 | Reviews: 8 | Hüte: 102
@Marie:
Nur weils in der Realtiät häufiger vorkommt (hast Du natürlich recht), brauch ich solche Dreieckssülze dann nicht auch noch im Film ;) Schon gut, ich hör schon auf. Weiß ja, dass die Frauenwelt das manchmal so nötig braucht, wie wir einen Arnie an der Gatling Gun. laughing tongue-out

Wegen Kompass will ich Dich natürlich nicht drängen, fänds eben wie gesagt spannend. Überlegs Dir in Ruhe und machs nur, wenn Du Lust/Zeit hast. smile

@luhp92:
hehe recht haste, ich dachte auch gestern: Jetzt fehlt hier nur noch der luph ;))

Wegen dem Anhalter: Ja, da ist sicher was dran, dass diese Bücher schwierig zu verfilmen sind. Andererseits bin ich seit den Herr der Ringe-Filmen der festen Überzeugung, dass es keine unverfilmbaren Bücher gibt! Es braucht nur einen außergewöhnlichen Mensch, der ein außergewöhnliches Verhältnis zu dem Stoff hat und diesen dann in seiner visionären Art auch machen darf. Ich weiß, sowas kommt selten vor und nicht alle Werke mit Potenzial dafür bekommen eine Chance. Aber wenn doch mal all diese Faktoren zusammen kommen, dann ist einfach ALLES möglich! smile

PS: Du wirst lachen, als das erste Mal der Name Martin Freeman als mögliche Bilbo-Besetzung genannt wurde, dachte ich mir gleich: Jam das würde passen! Und zwar genau wegen dem Anhalter! Denn eigentlich ist Arthur Dent eine sehr, sehr ähnliche Figur wie Bilbo Beutlin. Beidesmal der typische, steife, leicht verschrobene aber liebenswerte Engländer, der ungewolt in ein Abenteuer gezerrt weírd. Und die Art, wie Freeman den Arthur spielte, gefiel mir schon damals sehr gut, daher war ich mit seiner letztendlichen Bestätigung dann auch richtig glücklich.

"In der Geschichte passiert alles zweimal. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce." - J.J. Abrams

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
04.12.2013 20:51 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634
@Han und MarieTrin

Das hat hier irgendwie schon eine gewisse Tradition. Ihr beide labert über Bücher und deren Verfilmungen. Ich lese sehr interessiert mit, bis ich selbst auch was zu sagen habe^^

Zur Panem-Thematik:
Ich bezweifele gar nicht, dass Battle Royale sowohl in Buch- als auch in Filmform gelungener ist als Die Tribute von Panem. Aber man muss sowas relativ sehen. Mir gehts da ähnlich wie MarieTrin. Ich kenne Battle Royale nicht und bin ohne Vorwissen in Die Tribute von Panem eingestiegen. Die Theamtik war also neu für mich und dementsprechend hat mich das Buch ziemlich umgehauen. Kinder, die sich selbst umbringen, was dann auch noch sehr pompös inszeniert wird... sowas schluckt man nicht einfach. Deshalb hat mir der Film auch ziemlich gut gefallen, weil er diese Komponente für mich glaubhaft rübergebracht hat.
Dennoch würde ich im Vergleich eindeutig das Buch empfehlen, da hier einiges bedeutend genauer beschreiben wird. Die Bücher sind ja aus der Ich-Perspektive geschrieben, sowas lässt sich nur schwer in ein Drehbuch umwandeln. Daher kann ich es durchaus nachvollziehen, dass Leute wie du, Han, mit dem Film nicht viel anfangen können. Ohne Buchkenntnisse und durch Battle Royale und Todesmarsch "vorbelastet", wirds schon ziemlich schwer für den Film.

Zu Per Anhalter durch die Galaxis:
Also ich bin ja der Meinung, dass dieses Buch unverfilmbar ist. Die Stärke und der Witz des Buchs liegt eindeutig in Douglas Adams Schreibstil. Und diesen Schreibstil kann man nunmal nicht in einen Film umwandeln. Der Film hats ja versucht, indem er das halbe Buch zitiert hat.
Ich bin auch erst auf die Buch-Reihe aufmerksam geworden, nachdem ich den Film gesehen habe. Für mich sind beide Versionen durchaus gelungen. Dass der Film an die Buchvorlage nicht heranreicht, kann ich ihm aufgrund des oben Beschriebenen gar nicht übel nehmen. Darüberhinaus wurde die Handlung im Film teilweise stark abgeändert. Dadurch erlangt der Film Eigentständigkeit, was ihn ebenfalls von der Buchvorlage distanziert. Den Rest erledigt der überaus sympathische und humorvolle Cast.

P.S.: Dass der kleine unbekannte Mann, der mich vor Jahren als Arthur Dent überzeugte, heute einer der angesagtesten Schauspieler (Dr. Watson, Bilbo Beutlin) überhaupt ist, finde ich immer noch bemerkenswert.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MarieTrin : : Mrs. Justice
04.12.2013 17:10 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
@Han
vielleicht habe ich es einfach falsch beschrieben. für mich kam es auf jeden Fall nicht schräg, sondern einfach grauenhaft und unmenschlich herüber. Beim Lesen des dritten Buches (ja, das hast du richtig verstanden, dass das in zwei Filme geteilt wird wink )), habe ich es so verstanden, [spoil]als ob wie bei diesem Bild, wenn der Storch das Kind bringt wink , die Kindern eben an diesen Schirmen über dem Schlachtfeld herunterkommen, wo die Rebellen gerade den Verwundeten helfen. An diesen Schirmen (ich glaube die gleichen, wie sie in der Arena benutzt werden) waren eben auch Bomben. Naja und das ganze hat für Katniss noch eine besondere Bedeutung, weil ihre Schwester unter den Helfern ist.[/spoil]

Zu der Dreiecksliebesgeschichte.. ich glaube, das kommt häufiger vor, als du denkst wink Ich weiß z.B. von meiner Mutter, das sie schon einmal in so einer Situation steckte. Natürlich ist es auch ein "tragisches Mittel" um Gefühlsschwierigkeiten und Probleme bei der Liebe hervorzuheben wink Aber ich persönlich finde, dass diese Geschichte bei Tribute von Panem einen ganz anderen Hintergrund hat. Katniss spielt ihre Liebe im ersten Teil ja nur, ihr Herz schlug schon immer mehr für Gale.

Ich kann den Gewaltgrad bei Battle Royal nicht beurteilen, weil ich den Film ja nicht kenne. Das ist bei mir auch immer von Situation und Film abhängig.

Es ist schon Jahre her, dass ich Der goldene Kompass zum ersten mal gelesen habe und auch heute mag ich das Buch unheimlich gerne. Die anderen beiden Bücher gefallen mir nur mittelmäßig. Ich habe damals auch einen Schrecken bekommen, als ich im Kino war ^^ Ich habe mir schon erste Gedanken gemacht. Aber bis ich diese Kritik wirklich schreiben und veröffentlichen kann, wird noch einige Zeit vergehen, weil ich mir dafür das Buch zugute und den Film "zuschlechte" wink führen muss wink

Que la loi soit avec toi!

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Han : : Space Cowboy
04.12.2013 15:50 Uhr
0
Dabei seit: 14.04.13 | Posts: 1.977 | Reviews: 8 | Hüte: 102
@Marie:
Sehr gerne und danke Dir für die Erläuterungen.
Ich weiß ja eigentlich schon so grob, was in Panem noch alles passieren wird, da Leia die Bücher gelesen und mir erzählt hat. Das mit den Kindern ist natürlich krass, klingt aber auch irgendwie schräg. Kann man sowas umsetzen, ohne dass es irgendwie lächerlich wirkt? Hmm. Eventuell warte ich auch, bis die restlichen 2 (?) Filme heraußen sind und entscheide anhand der Gesamtkritik dann, ob ich den Filmen noch eine Chance gebe. smile

Hab gar nix gegen ne gut gemachte Romanze in Filmen, das gehört dazu. Aber ich hasse diese Dreieckskisten, wo sich die Frau immer nicht so recht zwischen zwei Weichbrötchen entscheiden kann (am besten auch noch über mehrere Filme hinweg). Das ist in meinen Augen purer Fanservice gemacht von Frauen für Frauen! tongue-out Nenn mich altmodisch, aber so darf doch die große Liebe auch nicht anfangen, oder? ;) Ich hab meiner Leia gesagt, dass sie auf mich steht, weil ich ein Schurke bin und dann hab ich sie geküsst! So geht das! laughing

Zu Battle Royale: Ja gut, der steht bei uns glaub auf dem Index bzw. hat nur ne SPIO-Freigabe. Aber nicht die physische sondern die psychische Gewalt ist das wirklich schlimme an dem Film. Wenn Dir das zu hart ist, okay versteh ich. Aber lohnt sich wirklich!

Der goldene Kompass: Ist für mich ein ähnlich "tragischer" Film, wie Per Anhalter durch die Galaxis. Beide Filme haben ihre Momenten und ich fand sie auch insgesamt nicht sooo schlecht beim ersten Schauen. Bei beiden hab ich dann aber später das Buch gelesen und mit Schrecken festgestellt, wieviel Potenzial man da (teilweise aus Feigheit) wirklich liegen ließ! Die Verfilmungen waren in diesem Fall einfach zu wenig gemessen an den grandiosen Buchvorlagen! Daher käme da sicher ne interessante Kritik bei raus, vor allem wenn sie von einer Buchkennerin und -liebhaberin wie Dir gemacht werden würde.

"In der Geschichte passiert alles zweimal. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce." - J.J. Abrams

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MarieTrin : : Mrs. Justice
03.12.2013 22:57 Uhr | Editiert am 03.12.2013 - 23:04 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
@Han
Und wieder danke für deine Rückmeldung!

Ich finde Buch-Film-Umsetzungen einfach unglaublich spannend, weil man so unheimlich viel beachten muss. Andererseits gibt es so viele verschiedene Ansätze, z.B. hätte man die Gewalt im Film noch viel mehr hervorheben können. Aber man ist eben einen anderen Weg gegangen und dieser hat meiner Meinung nach genau so gut funktioniert. Allein deswegen kann ich schon nicht auf Kleinigkeiten herumreiten. Man kann nicht jede Seite eines Buches verfilmen und kein Autor kann alles beschreiben. Es ist immer ein Stückchen Interpretation dabei, wenn man ein Medium in das andere überträgt.

Und wenn mir eine Buchszene fehlt, dann versuche ich immer zu überlegen, wie diese Szene in den Gesamtkontext gepasst hätte, ob dafür noch Zeit gewesen wäre... Mir persönlich hätten hier ein paar Szenen gefehlt, die aber aufgrund der gesamten Darstellung bzw. des Ziels möglichst alle Punkte aus dem Buch aufzunehmen, weggefallen sind. Das tut aber, wie ich schon in der Kritik zum Ausdruck bringen wollte, einer guten Buch-Interpretation keinen Abbruch.

Ich kenne beide deiner genannten Beispiele nicht. Von Battle Royale habe ich aber schon viel gehört. Leider finde ich selten bis nie einen Zugang zu asiatischen Filmen.
Und zu der Gewalt. ich finde in diesem Teil gibt es schon eine Steigerung zum ersten Teil (es ist eben immer noch PG-13, das will ich gar nicht beschönigen). Und spätestens bei Mockingjay Part2 wird der Regisseur vor eine wirkliche Bewährungsprobe gestellt. Ich nenne mal jetzt ein paar Bsp., aber sei vor massiven Spoilern gewarnt:

[spoil]In Teil 3 bricht die Revolution richtig aus, wie es schon das Ende diesen Teils andeutet. Zum einen wird der Leser im Buch mit den Ergebnissen von Folter konfrontiert und einmal unterbricht Katniss sogar etwas. Dazu kommt natürlich der Krieg in den Distrikten in all seinen Formen. Die Szenen, die aber wirklich problematisch sind, sind die, die später im Kapitol spielen. Da werden die Protagonisten von menschenähnlichen Mutationen angegriffen und nacheinander wirklich zerfleischt. Das krasseste bleibt aber eine der Endhandlungen des Krieges: das Kapitol lässt Kleinkinder mit Gleitschirmen zu den Helfern der Rebellen. Diese Kleinkinder sind allerdings nur eine Tarnung für die Bomben...[/spoil]

Ach, lass doch die kleine Romanze wink So etwas schadet nicht und ist hier Lichtjahre von dem Twilight-Niveau entfernt. Dafür sorgt allein schon die gute Leistung der Schauspieler.

Einen Blick auf den Film zu werfen, kann sicherlich nicht schaden :-)

PS: Der Goldene Kompass? Du willst wirklich, dass ich zu meinem persönlichen absoluten Negativ-Beispiel einer Buchverfilmung eine Kritik schreibe? Ich denke mal darüber nach wink Vernichtende Kritiken haben mir schon früher Spaß gemacht.

Que la loi soit avec toi!

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Han : : Space Cowboy
03.12.2013 22:26 Uhr
0
Dabei seit: 14.04.13 | Posts: 1.977 | Reviews: 8 | Hüte: 102
@Marie:
Mir gefällt es ja immer ganz gut, dass Du bei Adaptionen Deinen Buchhintergrund mit in die Kritik einbringst. Das Beste dabei: Du reitest nie auf Kleinigkeiten herum, die z.B. anders als im Buch sind, sondern siehst den Film im Gesamtkontext. Wird er der Vorlage im Kern gerecht? Und darum geht es! Auch hier hast das wieder klasse gemacht, Respekt! smile

Nun zum Film an sich: Ich will ehrlich sein, den ersten Panem fand ich einfach nur grauenhaft! Das lag nichtmal am Film direkt, der schon eingermaßen gut gemach twar. Nein schon bei der Idee aus dem Buchreihe kommts mir hoch laughing
Bin eher ein Fan der schonunglosen Seite, welche in die Abgründe der menschlichen Seele blickt bei so einem heftigen Thema wie diesem: Der staatlich verordnete Kampf bis auf den Tod! Gute Vertreter sind der viel gerühmte und natürlich weitaus bessere, asiatische Battle Royale. Und wer gern liest, Stephen Kings Todesmarsch. Ein Buch, das mich tagelang nicht mehr ruhig schlafen lies. smile
Aber Panem ist für mich wieder ein bisschen wie Twilight: Man nimmt ein krasses Thema vordergründig, um aber eigentlich nur wieder eine dumme Liebesdreiecksgeschichte zu erzählen. Wahh, da kriegsch Plaque! ;D

Naja mag sein, dass ich mal wieder mit Kanonen auf Spatzen schieße. Denn immerhin erhält der Film von allen Seiten zuspruch und Deine Kritik ist wie gesagt auch gut und vor allem gut begründet! Vor allem die politische Ebene klingt interessant, das hat mir auch im Vorgänger gefehlt. Daher schau ich den Film vielleicht dann doch mal im TV oder so ;)

PS: Ich hoffe ja, irgendwann machst Du noch ne Kritik zum goldenen Kompass? smile

"In der Geschichte passiert alles zweimal. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce." - J.J. Abrams

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MarieTrin : : Mrs. Justice
02.12.2013 22:44 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
Danke für die Rückmeldung! Gerade bei der Kritik war ich mir wegen des Stils sehr unsicher.
Auch dein Lob, dass ich mein Fazit sachlich rüber gebracht habe, freut mich, da ich lange überlegt habe, wie ich denn nun zu dem Film stehe und wie ich die Bewertung begründen kann. So gern ich dem Film die 5 Punkte gegeben hätte, es hätte sich für mich persönlich einfach nicht richtig angefühlt und das sollte auch irgendwie in die Kritik gehören.
Von daher nochmals Danke!

Que la loi soit avec toi!

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