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Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1

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Die Rebellion beginnt

Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1 Kritik

Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1 Kritik
0 Kommentare - 01.12.2014 von MarieTrin
In dieser Userkritik verrät euch MarieTrin, wie gut "Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1" ist.
Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1

Bewertung: 4 / 5

Mit Mockingjay Part 1 ist nun auch der dritte Teil der erfolgreichen Jugendbuchverfilmung um die Hunger Games Reihe ([i]Die Tribute von Panem[/i]) von Suzanne Collins ins Kino gekommen. Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence), das Mädchen, das in Flammen steht und aus den 75. Hungerspielen gerettet worden ist, soll nun die Stimme der Revolution werden. Doch Katniss fühlt sich dieser Aufgabe nicht gewachsen und denkt in Sorge an Peeta (Josh Hutcherson), der sich nach dem gewaltsamen Ende der Spiele, nun im Gewahrsam von Präsident Snow (Donald Sutherland) befindet. Die Einleitung stellt zugleich den ersten negativen Kritikpunkt dar. Obwohl man sich an das Buch hält und nicht über Rückblenden die vergangenen Ereignisse aufgreift, erscheint der Beginn etwas schleppend. Szene für Szene werden dem Zuschauer die Puzzleteile serviert, damit er sie zu einem vollständigen Bild zusammensetzen kann. Diese Vorgehensweise erzeugt ausnahmsweise keine Spannung, sondern sorgt eher für Verwirrung und einen zähen Einstieg in den Film. Das trifft sowohl Buchleser (außer man liest den letzten Band direkt vor dem Kinobesuch) als auch andere Zuschauer, die schon die vorherigen Teile gesehen haben, gleichermaßen. Denn im Gegensatz zu einem Buch, kann der Zuschauer nicht in Katniss‘ Kopf schauen oder ihre Gedanken hören. Damit versteht man gerade am Anfang nur bedingt, wie sich Katniss fühlt und was ihr Sorgen bereitet. Dabei liefert gerade Jennifer Lawrence eine fabelhafte Leistung ab. Sie weint, sie schreit, sie bricht zusammen, sie ist wütend, sie kämpft und man kauft es ihr ab. Sie trägt den Film über weite Strecken und stellt die anderen Darsteller häufig in den Schatten, wie z.B. Liam Hemsworth als Gale. Dessen Rolle gibt zwar weniger her, doch bleibt er im Vergleich mit Lawrence einfach zurück. Dafür macht Josh Hutcherson als Peeta besonders gegen Ende des Films eine immer bessere Figur. Neue Charaktere wie die Präsidentin von Distrikt 13, Alma Coin, gespielt von Julianne Moore, fügen sich gut ein. Doch die Rolle von Moore und die Darstellung von Distrikt 13 lassen etwas ganz Entscheidendes weg, denn nicht alles ist so wie es scheint. Ohne näher darauf einzugehen und ohne womöglich eine Handlung des finalen Teils vorweg zu nehmen, möchte ich aber feststellen, dass diese Entscheidung des Drehbuchautors Danny Strong und des Regisseurs Francis Lawrence nicht die beste war. Dem Film wird so eine Ebene genommen, die insbesondere für das Finale wichtig ist und daher bestimmt im zweiten Film zum Tragen kommt bzw. behandelt werden muss. Die Abwesenheit dieser weiteren Entwicklung fällt zwar nur Buchlesern auf, schadet dem Film aber letztendlich mehr, als das es hilft. Die Entscheidung aus einem nur 450 Seiten langem Buch zwei Filme zu machen, ist bereits schwierig zu rechtfertigen. Wenn dann auch noch wesentliche Elemente anscheinend erst im zweiten Film vorkommen werden, fehlt mir persönlich etwas die Daseinsberechtigung dieses dritten Teils, auch wenn wieder viele Szenen ergänzt worden sind. Diese Szenen betreffen sowohl Präsident Snow als auch die verschiedenen Distrikte. Gerade die immer stärker werdende Rebellion und die Reaktionen in den Distrikten werden in den zusätzlichen Szenen sehr gut dargestellt. Tatsächlich kann man bei der Thematik des ganzen Films fast schon von einem Kriegsfilm sprechen: ist Krieg der richtige Weg? Gibt es nicht eine andere Lösung? Was ist, wenn der Gegenschlag die Vernichtung aller zur Folge hätte? Diese Fragen tragen mitunter dazu bei, dass die Stimmung düsterer und bedrückender wirkt als in den vorherigen Filmen. Die düstere Grundstimmung ist bereits durch das Buch, in welchem die Autorin die vorher angedeutete Rebellion konsequent fortführt, vorgegeben. Die Endgültigkeit von Entscheidungen und die brutalen Folgen einer Rebellion sind auch ein wesentliches Thema des Films. Doch müssen die Zuschauer wie auch die Leser des Buches letztendlich nicht immer über alle Entwicklungen glücklich sein. Der Film präsentiert teilweise ziemlich drastisch die Folgen des Kampfes, was die Altersfreigabe von 12 Jahren an manchen Stellen als grenzwertig erscheinen lässt. Jedoch bewegten sich auch die Vorgänger immer auf einem schmalen Grat. Viele emotionale Momente zeigen die Aufopferung, das Leiden und das Sterben der Bevölkerung aufgrund von Bombenangriffen oder fehlender medizinischer Versorgung. Doch das führt auch zu meinem Hauptkritikpunkt: es gibt viele emotionale Szenen, die schockieren, die Mitleid auslösen und einen traurig werden lassen. Aber bei fast jeder Szene erfolgt der Bruch zur nächsten Szene viel zu abrupt, so dass keine wirkliche Zeit bleibt, das Leid auf sich wirken zu lassen. Zum Vergleich lässt sich wunderbar eine Szene aus dem ersten Teil heranziehen: als die kleine Rue stirbt, stehen mir die Tränen in den Augen. Im dritten Teil wird jedes Mal abgebrochen, wenn meine Augen gerade anfangen wässrig werden. Eine Szene muss auch ihre Wirkung entfalten können und das ist in Mockingjay Part 1 eben leider fast nie der Fall. Zum Beispiel wird nach einer unheimlich bewegenden und mitreißenden Szene, untermalt vom besten Stück mit dem Titel „[i]The hanging tree[/i]“ aus dem Score von James Newton Howard viel zu schnell zu der nächsten Szene gewechselt und somit eine emotionale Distanz geschaffen. Die guten Ansätze sind vorhanden, werden aber einfach nicht genutzt. Das erscheint gerade angesichts der zur Verfügung stehenden Zeit seltsam und auch ärgerlich. Letztendlich wirkt der Film leider viel zu häufig etwas zäh, weil sich alles sehr langsam auf das große Finale zubewegt. So war auch das Ende des Films, welches an einer eigentlich überraschenden Stelle erfolgte, aufgrund der verstrichenen Zeit voraussehbar. [i]The Hunger Games – Mockingjay Part 1[/i] ist für mich damit etwas hinter den Erwartungen zurück geblieben. Teil drei ist jedoch auf keinen Fall ein schlechter Film, aber letztendlich nicht mehr so gut wie seine beiden Vorgänger. Diese Einschätzung ist auch ohne Zweifel davon beeinflusst, dass ich bereits das Buch nicht besonders mochte. Für Kenner des Buches und für Fans der letzten beiden Filme lohnt sich der Kinobesuch trotzdem auf jeden Fall: die Atmosphäre des Buches wird wieder perfekt eingefangen und Jennifer Lawrence liefert eine sehr überzeugende Darstellung ab. Von mir gibt es daher gut gemeinte (am liebsten würde ich 7,5 geben) 8 von 10 Punkten bzw. 4 von 5 Punkten.

Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1 Bewertung
Bewertung des Films
810

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