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District 9

Kritik Details Trailer News
Guter Film, aber nicht die erwartete Granate

District 9 Kritik

District 9 Kritik
3 Kommentare - 12.09.2009 von Tim
In dieser Userkritik verrät euch Tim, wie gut "District 9" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Kurz zur Geschichte von District 9. Vor 20 Jahren kamen Aliens auf die Erde und wurden in Johannesburg im District 9 einquatiert. Beliebt sind die Aliens, auch Schrimps genannt, nicht. Das Militär will in erster Linie an die Waffen der Schrimps ran und so sollen die Besucher in den District 10 evakuiert werden. Die Operation leitet Wikus van der Merwe, ein eher trotteliger MNU Agent. Bei der Operation geht was schief und Wikus wird mit einer Aliensubstanz verseucht und mutiert zu einem der Besucher. Damit ist Wikus auch in der Lage Alienwaffen zu nutzen, was Menschen bisher nicht konnten. Das Militär setzt sofort alle Einheiten auf Wikus an, der natürlich flieht und im District 9 untertaucht.

District 9 wird zu Beginn als Dokumentation aufgezogen. Man erfährt in Interviews viel über die Hintergrundgeschichte und es wird gezeigt, wie Wikus infiziert wird. Danach setzt im zweiten Teil der Hollywoodpart ein, wo Wikus um sein Leben kämpft. Manche beschweren sich, dass der Film hier etwas von seinen guten Ideen aufgibt, aber es ist eigentlich in Ordnung. Die Action ist nicht überzogen und passt eigentlich rein, denn so anspruchsvoll wie viele tun, ist District 9 nicht. Erfrischend anders auf jeden Fall.

Erstaunlich an dem Film ist aber, wie gut die Effekte sind. Für 30 Mio. $ wurde alles sehenswert umgesetzt, nichts wirkt billig. Natürlich bleibt durch das beschränkte Budget aber auch alles auf lokale Szenen beschränkt. Wenn etwas passiert, dann sind immer nur wenige Personen beteiligt und der Aktionsradius ist sehr begrenzt. Das fällt vor allem bei den letzten 30 Minuten auf, die in einem wirklich Miniareal stattfinden. Trotzdem zeigt sich, mit Ideenreichtum und ohne große Stars kann man auch mit einem kleinen Budget etwas darstellen und dann auch mal einen härteren Streifen drehen. Was man aber nicht tun sollte, ist den Diskussionen einiger Leute in den Foren zu glauben. D9 kam relativ zeitnah in den USA mit dem Avatar-Trailer raus und da sagten viele, für 30 Mio. sehen die Effekte in D9 viel realistischer aus. Das liegt daran, dass der Film sehr dunkel gehalten ist und wenn was passiert, dann wackelt normalerweise auch ordentlich die Kamera. Hierzu im später mehr.

Härter ist D9 wirklich. Da platzen nicht selten Menschen wegen der Alienwaffen blutig auseinander. Das gezeigte ist aber nie überzogen, sondern es passt einfach in die Szenen. Einen Gewaltgrad wie in Starship Troopers sollte man nicht erwarten. Aber angenehm zu sehen, dass hier nichts weichgewaschen wird.

Was leider tierisch an dem Film stört ist diese nervtötende Wackelkamera. Sie ist nicht so schrecklich eingebaut wie in dem fast schon Übelkeit verursachenden Cloverfield oder Quarantäne, aber die Wackelkamera die einen dokumentarischen Stil fälschen soll, wird in 60% der Szenen verwendet und das nervt. Das mag nicht jedem so gehen, aber ich bevorzuge Szenen, wo man erkennt was passiert. Auch ist immer so dicht auf das gezeigte gezoomt, dass es streckenweise anstrengend ist den Szenen zu folgen. Wieso Regisseure ihre guten Ideen immer mit so einer schrecklichen Technik versauen, ist mir schleierhaft. Ich würde die Wackelkamera am liebsten aus Hollywood verbannen. Es ist eine Beleidigung fürs Auge. Vereinzelte Nutzung ist ja legitim, aber nicht in diesem Umfang. Man kann einen Film auch ohne das realistisch darstellen und bei D9 kostet das auch echt bei mir Punkte.

Das Ende des Films stößt die Tür für eine Fortsetzung von District 9 ganz doll weit auf und es gab dazu ja auch schon Meldungen. Ich vermute, demnächst wird da auch etwas angekündigt. So offen wie das Ende gestaltet wurde und da mehrere Andeutungen im Film fallen, wäre es seltsam, wenn die da nichts nachschieben. Dann sollte das Budget einen Tick größer ausfallen, dass die Wackelkamera auf dem Müll landet, aber es sollte nicht so enorm werden, dass die Kreativität darunter leidet.

Wäre die Wackelkamera nicht gewesen, der Film würde locker eine 8/10 bekommen, so würde ich ihm sogar nur 6/10 verpassen, nur die gute Idee verhindert das und so gebe ich 7/10. District 9 ist ein Film, den man sich ruhig ansehen sollte, da er eben nicht wie die anderen Hollywoodfilme in diesem Jahr war. Er ist erfrischend anders, aber beileibe nicht der Überfilm, als den manche ihn sehen wollen. Insgesamt ein netter Film, aber nicht für jeden geeignet.

District 9 Bewertung
Bewertung des Films
710

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3 Kommentare
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TheHammer : : Wolverine-Champion
24.03.2010 13:56 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.08 | Posts: 2.643 | Reviews: 6 | Hüte: 13
Da stimme ich die eins zu eins zu @ Godmother :-). Toller Film, toller Stil, tolle Bilder, tolle Musik, toller Film. Für mich persönlich weit vor Avatar und den Basterds z.b.
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TheGodmother : : Moviejones-Fan
24.03.2010 13:38 Uhr
0
Dabei seit: 02.07.09 | Posts: 2.270 | Reviews: 20 | Hüte: 1
Ich würde dem Film auch 8 Punkte geben, mit einer Tendenz nach oben.
Ich wusste überhaupt nicht, was mich da erwartet und war nach den ersten zehn Minuten genervt und wollte ihn schon aus machen. Aber wir sind dann dran geblieben und irgendwann hat es uns gepackt. Gegen Ende war ich einfach nur begeistert.
Es ist auch erstaunlich, wie sehr man am Ende mit diesem Widerling mitgefiebert hat. In den ersten 2/3 des Films hat man ihn ja schon gehasst.
Die Wackelkamera hat mich hier gar nicht gestört. Passte zu diesem Doku-Stil.
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Sully : : Elvis Balboa
24.03.2010 11:12 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Habe den Film gestern endlich gesehen und bin begeistert! Also wie es im Kino war kann ich nicht beurteilen aber per Beamer bei knapp 3 Meter Bilddiagonale, hielt sich der Wackelkamera-Effekt (ausser in den ersten Minuten) so stark in Grenzen, dass er für mich nicht mal erwähnenstwert gewesen wäre. Wenn ich das zum Beispiel mit "Operation Kingdom" vergleiche, wirkte District 9 schon fast wie ein Standbild! ;o)
Was mich besonders an dem Film gefesselt hat, war die für solche Stoffe, sehr ungewöhnliche emotionale Dramatik. Ich habe mit dem Kerl förmlich mitgelitten. Zudem gab es unzählige Anspielungen auf reale Probleme, wie zum Beispiel Rassentrennung, Slum Alltag, Ausbeutung, Missbrauch usw...
Ich hatte das Gefühl ich sehe eine Mischung aus "Black Hawk Down", "Die Fliege", "Transformers", "Independence Day" und "Staatsfeind Nr.1".(natürlich Alles in kleinerem Format) Das Ganze gewürzt mit überraschender Tragik. Das Einzige was mich neben kleinen Logiklöchern, die es ja nun wirklich in fast jedem Film gibt, gestört hat, war die Darstellung der Hauptfigur, im ersten Viertel des Filmes. Dieses trottelige Gehabe und Geschwafel ging mir ziemlich auf die Nerven, aber zum Glück legte sich das dann wieder!
Also von mir 9/10 Punkten

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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