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Drive

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Drive or Die

Drive Kritik

Drive Kritik
1 Kommentar - 08.08.2012 von hannohackmann
In dieser Userkritik verrät euch hannohackmann, wie gut "Drive" ist.
Drive

Bewertung: 4 / 5

Der Stuntfahrer „Driver“ (Ryan Gosling) ist ein wortkarger Einzelgänger, der nur zu seinem Chef Shannon (Bryan Cranston) ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut hat. Zusammen wollen Sie an Stockcar-Rennen teilnehmen und leihen sich von dem Gangster Bernie Rose (Albert Brooks) 300.000 Dollar. Nachts arbeitet er als Fluchtwagenfahrer für verschiedene Verbrecher, wobei er diesen exakt 5 Minuten Zeit für Ihre Überfälle gibt. Er verliebt sich in seine Nachbarin Irene (Carey Mulligan), deren Mann kurze Zeit später aus dem Gefängnis entlassen wird. Dieser steckt aufgrund seiner Vergangenheit in Schwierigkeiten, die ihn und seine Familie bedrohen. Um Irene und ihrem Sohn zu helfen lässt sich Driver auf einen Überall auf eine Pfandleihe ein, bei der einiges schief geht. Danach steht Driver auf der Abschussliste der Auftraggeber von Irenes Mann. Er sieht nur eine Chance zusammen mit Irene aus der Sache rauszukommen…. Drive ist ein sehr ruhiger, fast schon melancholischer Film über einen Einzelgänger, der sich in die falsche Frau verliebt und aus dieser Liebe zu allem bereit ist. Lange ruhige Kamerafahrten über die nächtliche Großstadt und ruhig choreografierte Actionsequenzen heben den Film aus den schnell geschnittenen Videoclipfilmen heraus. Der Film strahlt eine kühle Eleganz aus, die nur durch die zarten Gefühlsmomente zwischen Driver und Irene und die zum Teil drastisch harten Actionszenen unterbrochen wird. Der Regisseur Nicolas Winding Refn hat viel Wert auf die Darstellung seiner Hauptpersonen gelegt und das ist gut so. Hier geht es nicht um ein Dauerfeuerwerk an Actionszenen oder dummen Sprüchen (auch die haben was Gutes, aber halt nicht hier) sondern um die langsam entstehende zarte Liebe zwischen Driver und Irene. Driver will seiner Liebe selbst dann noch helfen als ihr Mann aus dem Gefängnis zurückkommt. Erst als er diesem seine Hilfe anbietet wendet sich der Film zu einem harten Actionstreifen, der einige brutale und blutige Szenen parat hält, die die Altersfreigabe ab 18 eindeutig rechtfertigen. Ob diese Szenen sein mussten oder nicht muss jeder für sich selbst entscheiden. Ein anderer Regisseur hätte vielleicht die Kamera abgewendet oder die Szenen abgemildert, aber Winding Refn nicht. Es ist Geschmackssache und das ist auch gut so, denn jeder Regisseur hat seinen eigenen Stil. Die Filmmusik ist hervorragend und weckt zusätzlich den Eindruck das man einen Film aus den 80zigern sieht oder mitten in einer sehr guten Folge von Miami Vice ist (ja, ich fand die Serie gut). Wundervolle, meist unbekannte, Lieder helfen den Film bei seiner Ästhetik und passen sich gut in das Geschehen ein. Ryan Gosling (Driver) hat in diesem Film keine übermäßig große Sprechrolle. Sein wortkarger Charakter lebt hauptsächlich von dem Ausdruck seines Gesichts und selbst dieser muss aufgrund der Rolle undurchschaubar und geheimnisvoll wirken. Er schafft es bravourös die wenigen Gefühle, die er zeigt, rüberzubringen. Sei es ein angedeutetes Lächeln wenn er mit Irene und ihrem Sohn zusammen ist, die eiskalte Brutalität wenn er tötet oder der Verlust eines Freundes. Jede Gefühlsregung nimmt man ihm ab und glaubt es ihm. Das macht seinen Charakter aus. Es ist kein Wunder das er zu einem der heißesten Jungschauspielern Hollywoods gehört und man noch sehr viel von ihm sehen wird. Marey Culligan (Irene) darf im Gegensatz zu Driver mehr Emotionen zeigen. Sicherlich sind es auch hier die zarten Andeutungen und keine Gefühlsexplosionen, aber ihre Darstellung der alleinerziehenden Mutter, die sich liebevoll um ihren Sohn kümmert, ist genauso stark wie bei Ryan Gosling. Ob es das Lächeln ist, wenn Driver sich mit ihrem Sohn beschäftigt, die gespielte Freude, wenn ihr Mann aus dem Gefängnis zurück ist, oder das Entsetzen über die Brutalität von Driver, mit der er sein und ihr Leben rettet. Sie spielt die um die Aufrechterhaltung eines normalen Lebens bemühte Mutter mit einer wundervollen Hingabe, das man ihr diese Rolle jederzeit abnimmt. Auch Bryan Cranston (Shannon) als gebrochener Verlierer, Albert Brooks (Bernie Rose) als eiskalter Gangsterboss oder Ron Perlman (Nino) spielen ihre Charaktere sehr gut. Hervorzuheben ist hierbei Albert Brooks, der mit einer eiskalten Skrupellosigkeit seinen Charakter darstellt, dass man bei jedem seiner Auftritte wieder erstaunt ist. Fazit: Driver ist ein Film mit der Ästhetik und Musik der 80ziger Jahre, ruhigen und melancholischen Bildern, der nur in einigen (sehr harten) kurzen Momenten mit Action aufwartet. Coolness ist hierbei Gesetz, sei es beim Driver selbst oder seinen Gegnern, die nicht lange fackeln. Wer auf Filme von Michael Mann steht, wird auch diesen Film mögen, da hier ebenfalls viel Wert auf die Charaktere gelegt wird und diese entsprechend glaubwürdig wirken. Personen, die Brutalität und Ihre realistische Darstellung nicht mögen, sollten diesen Film nur mit Vorwarnung anschauen, allen anderen ist er nur zu empfehlen. Mit Sicherheit ist es kein Meisterwerk, aber eine gute Charakterstudie, hervorragend gefilmt und mit genügend Actionszenen unterlegt, so dass einem zu keiner Zeit langweilig wird. Ich hoffe wir werden noch mehr von diesem Regisseur und den Darstellern sehen! Von mir gibt es 4 von 5 Hüten!

Drive Bewertung
Bewertung des Films
810

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1 Kommentar
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MrNoname : : BOT Gott
23.11.2012 15:56 Uhr
0
Dabei seit: 16.06.10 | Posts: 1.682 | Reviews: 18 | Hüte: 25
also deiner sehr gut geschriebenen kritik (10 points) kann ich nur vollkommen zustimmen smile

hatte mir den film eigentlich nur ausgeborgt, weil ich an dem abend FSK 18 brauchte, und ich dachte, es handle sich hier um einen actionreichen, schnellen film. weit gefehlt. der film wusste mich trotz seiner ruhigen, melancholischen art zu fesseln, die wenigen, aber umso härteren actioneinlagen haben mir dann aber auch gezeigt, wieso fsk 18. der film ist ein echter geheimtipp !
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