Bewertung: 2.5 / 5
Die Kombination hört sich ja gut an: Wir haben mit Disney ein gigantisches Produktionsstudio im Hintergrund, das das Genre Fantasy filmisch mitgeprägt hat. Wir haben den Regisseur Jon Turteltaub, der nicht ganz unbekannt ist und immer wieder gute Arbeit abgeliefert hat. Wir haben mit Nicholas Cage und Alfred Molina zwei Gegenspieler, die schauspielen können. Und auch die Trailer nahmen sich nicht schlecht aus. Viele gute Gründe für einen Kinobesuch also. Inhalt: Ca. im Jahre 740: Merlin (James Stephens) wird durch den Verrat seines Schülers Horvath (Alfred Molina) von der bösen Zauberin Morgana (Alice Krige) getötet. Veronica (Monica Belucci), ebenfalls Schülerin Merlins, gelingt es, Morganas Seele in ihren Körper aufzunehmen und sich selbst mit ihr im Seelengral einzuschließen. Balthazar Blake (Nicholas Cage), der dritte Schüler Merlins und Veronicas Liebe, kann nur noch den Seelengral an sich nehmen. Im Laufe der Zeit schließt Balthazar weitere böse Zauberer in den Seelengral ein, schließlich auch Horvath. Doch damit ist seine Mission nicht beendet, im Gegenteil. Seine eigentlich Aufgabe besteht darin, den Obersten Merliner zu finden, der als einziger Morgana endgültig besiegen kann. So begibt er sich auf die Suche. 10 Jahre vor der Gegenwart: Der 10jährige Dave Stutler (Dave Cherry) gerät bei einem Schulausflug zufällig in einem seltsamen Laden und trifft auf Balthazar. Der erkennt in ihm den Obersten Merliner. Durch einen Unfall befreit Dave Horvath, nach einem Kampf gelingt es Balthazar Horvath und sich selbst in eine Rune einzusperren. Dave flieht völlig traumatisiert. Gegenwart: Dave (Jay Baruchel) ist ein Physiknerd wie er im Buche steht. In einer Vorlesung entdeckt er seine alte Liebe Becky (Teresa Palmer) wieder und versucht bei ihr zu landen. Doch sein Schicksal kommt immer wieder dazwischen: Horvath ist aus der Rune befreit und hinter seinem Leben und dem Seelengral her, aber auch Balthazar ist wieder da und will aus Dave einen richtigen Zauberer machen, um ihn auf seine Aufgabe als Weltenretter vorzubereiten ... Eigene Meinung: Wie schon im Vorgeplänkel erwähnt, ist hier eigentliche die richtige Mischung vorhanden, um einen guten Film hinzulegen. Leider werden gute Zutaten durch einige schlechte neutralisiert. Aber fangen wir mit dem Positiven an: Nicholas Cage, Alfred Molina und auch Tobi Kebbel als Drake Stone liefern gute Leistungen ab. Das Zusammenspiel zwischen ihnen bzw. je zwei von ihnen sind die besseren Szenen und Schmunzler sind garantiert. Die Tricktechnik ist durchgehend sehr gut gemacht, meistens auch nicht bloßer Selbstzweck. Die Hommage an "Fantasia" und die Querverweise an andere Filme ist witzig und oft cool inszeniert. Die knapp erste Hälfte des Films funktioniert auch storymäßig ganz gut, langweilig war es bis dahin nicht. Womit wir schon beim Negativen wären: Bei der Hälfte bekommt die Story die Kurve nicht und stürzt in Kitsch und Klischee ab. Wenngleich auch vorher keine großartigen Storywendungen zu verzeichnen waren, wird die Story so gerade und eingeenget vorangetrieben, dass praktisch jede Szene vorhersagbar wird. Auch die Dialoge und der Witz werden zusehends schlechter bis zur Grenze zum Fremdschämen. Auch die Tricks werden eintöniger, insgesamt scheint die Einfallslosigkeit eingesetzt zu haben. Jay Baruchel nimmt man durchaus den Nerd ab, alles weitere jedoch nicht. Seine seltsamen Gesichtsverrenkungen in enigen Szenen sollen wohl Mienenspiel darstellen, sind aber eher lächerlich. Seine Wandlung ist nicht so überzeugend gespielt, vielleicht auch generell zu schnell dargestellt, als der Film plötzlich im Tempo anzieht und aufs Finale zusteuert. Seine deutsche Synchronstimme ist auch ziemlich schlimm. Teresa Palmer ist schickes Beiwerk (wie auch Monica Belucci) und entspricht zu sehr einem "Hollywoodschönheitsblondchen". Die Kameraführung ist solide, keine Hektik innerhalb der Szenen, aber auch kein Mut zu besonderen Einstellungen. Dies trifft auch auf die weitere "handwerkliche" Seite zu, Schnitt, Musik usw. ist gute Kost. Einzelne Szenen an sich wirken manchmal zu kurz oder überflüssig, aber das hält sich insgesamt in Grenzen. Und auch bei diesem Film gibt es nach dem Abspann noch eine Szene, die wieder eine nette Hommage an "Fantasia" ist. Fazit: Insgesamt gemischte bis gute Darstellerleistungen, sehr gute Tricktechnik, einige Schmunzler, allerdings deutliche Schwächen im Script und schwache zweite Filmhälfte bringen "Duell der Magier" auf 5/10 Punkte. Potenzial leider verschenkt.
Duell der Magier Bewertung