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Dunkirk

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Memento Ryan

Dunkirk Kritik

Dunkirk Kritik
118 Kommentare - 19.07.2017 von Moviejones
Wir haben uns "Dunkirk" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Dunkirk

Bewertung: 3.5 / 5

Christopher Nolan scheitert bei dem Versuch, einen wahren Kriegsfilm zu inszenieren, denn Dunkirk holt den Zuschauer weder ab noch bewegt er richtig. Als Actionfilm auf künstlerischer Ebene wird dem Besucher aber ein 100 Minuten dauernder Ritt geboten, der von einem Höhepunkt zum nächsten hetzt. Charaktertiefe, eine nennenswerte Story oder Hintergrundwissen werden aber nicht vermittelt, zu sehr steht der künstlerische Anspruch im Vordergrund, etwas anders machen zu wollen, und damit scheitert auch das Vermögen, den Zuschauer emotional zu binden. Dies macht Dunkirk wohl zum teuersten, aber auch einem der sehenswertesten Experimentalfilme aller Zeiten auf der großen Kinoleinwand.

Dunkirk Kritik

Dünkirchen 1940. Die deutsche Wehrmacht ist auf dem Vormarsch und knapp 340.000 britische und französische Soldaten sind am französischen Strand eingekesselt. Während das Militär die Evakuierung plant, tobt ein Kampf zu Land, zu Wasser und in der Luft. In diesem Chaos versuchen Soldaten wie Tommy (Fionn Whitehead), am Strand zu überleben und Piloten wie Farrier (Tom Hardy), Bodentruppen und Rettungsboote zu beschützen. Doch es sind Zivilisten wie Mr. Dawson (Mark Rylance), die in diesem Kampf die entscheidende Wendung bringen und zu einer der größten Rettungsaktionen in der Geschichte aufbrechen.

Trailer zu Dunkirk

Christopher Nolan kann auf eine faszinierende Filmographie zurückblicken und eines muss man sagen, wenn er sich einem Projekt widmet, dann will er keinen gewöhnlichen Film drehen, sondern etwas anders machen. So auch bei Dunkirk, wo er die Ereignisse der Operation "Dynamo" als Basis nimmt und auf seine Weise versucht nachzuerzählen.

Dunkirk glänzt dabei in vielen Momenten und vor allem akustisch und visuell wird viel geboten. Das aus den Trailern bekannte Ticken der Uhr ist bezeichnend für den Film, der von Anfang bis Ende versucht, das Tempo zu halten. Erzählerisch versucht sich Nolan an einem Kniff, den es so in der Form im Kino noch nicht gegeben hat: Er verbindet drei Erzählstränge, die eine unterschiedliche Dauer haben und zu verschiedenen Zeitpunkten stattfinden. Hier werden Erinnerungen an seine Anfänge mit Memento wach. Dadurch kann Nolan das Tempo hoch halten und immer eine actiongeladene Szene an die nächste reihen. Der Nachteil dabei, Zuschauer, die die sehr dezenten Hinweise zu Beginn nicht mitbekommen oder falsch interpretieren, werden erst einmal verwirrt die zeitlichen Abläufe und die innere Logik des Films hinterfragen. Währenddessen werden pausenlos weitere Eindrücke und wechselnde Schauplätze zu brachial hämmernden Beats und dem Ticken der Uhr abgeschossen.

Zusammengehalten wird diese Erzählstruktur von einer Darstellerriege, die sich sehen lassen kann. Mark Rylance, Cillian Murphy, Tom Hardy und Kenneth Branagh - die für Dunkirk ungewohnt wenig Text auswendig lernen mussten. Hier kommt es vor allem auf die Leinwandpräsenz an, denn auf Dialoge wird weitgehend verzichtet, Nolan will die Bilder für sich sprechen lassen und optisch tun sie das auch. Dennoch fehlt einiges zu einem Meisterwerk.

So brillant an vielen Stellen die Optik und Akustik ausfallen, so interessant die Ideen bei der Umsetzung scheinen, so gut die Darsteller ihre Rollen auch füllen, es sollte dem Zuschauer mehr als ein Experimentalfilm hinter der Fassade geboten werden. Die Faszination wird aus der Aneinanderreihung der Szenen gezogen, deren Anordnung manchmal willkürlich erscheint und die sich mitunter immer wieder gegenseitig der Spannung berauben. So viele Stellen es aber auch gibt, bei denen es sich lohnt, genauer hinzuschauen, so wenig lohnt es sich, über die Szenen nachzudenken, denn inhaltlich wird wenig geboten. Weder wird der Zuschauer geschichtlich aufgefangen noch wird eine wie auch immer geartete Story geboten, die über eine willkürliche Momentaufnahme hinausgeht. Die Hinführung zur Operation "Dynamo" und deren Bedeutung gehen im Film völlig unter, wer Hintergründe verstehen will, muss sich anderweitig informieren. Doch auch wenn keine Dokumentation erwartet werden sollte, schadet es nicht, mit gut gewählten Infos den Zuschauer punktuell zu ködern.

Dunkirk ist ein Film, der perfekt zu Christopher Nolans filmischem Schaffen passt. Wie kein anderes Werk in seiner Laufbahn zeigt es, dass er im Grunde ein Scharlatan ist. Die Handlungen seiner Filme sind oft trivial, von komplizierten Themen und Stoffen hält er sich fern, obwohl es so aussieht als ob. Kaum ein anderer Regisseur versteht es so gut, simple Geschichten als etwas zu verkaufen, was sie nicht sind. Einem Jahrmarktzauberer gleich, der mit Rauch und Effekten arbeitet und Magie vortäuscht, kaschiert Nolan Trivialität mit Regiekniffen, hervorragenden Darstellern und einer starken, oft mehrdeutigen Bildsprache. Er versteht es zu inszenieren und verkauft so dem Zuschauer den Eindruck, Komplexität auf hoher Ebene zu erleben. Dies macht Nolan nicht zu einem schlechten Menschen oder einem schlechten Regisseur, nur sollte man seine Filme im rechten Licht betrachten. Viele regen sich auf, wenn die Etikettierung falsch ist und Pferd im Lasagnehack zu finden ist, aber einen Popkornfilm als Kunstfilm zu verkaufen, das ist für viele legitim. Was übrigens passiert wenn ein Nolan-Film erscheint, bei dem nicht Nolan drin steckt, hat man bei Transcendence gesehen.

Genau genommen ist aber nicht vorrangig das der Punkt, woran Dunkirk scheitert, sondern der Versuch, ein Kriegsfilm zu sein. Wir haben es in erster Linie neben dem künstlerischen Fokus mit einem sehr gut gemachten Actionfilm zu tun, daraus zieht der Streifen seine Faszination und seinen Unterhaltungswert. Man sollte sich aber schämen, den Film mit echten Kriegsfilmen wie Der Soldat James Ryan, Apocalypse Now, Platoon, Full Metal Jacket oder Der schmale Grat in einem Satz zu erwähnen. Bedrohlichkeit und Spannung kommen nicht durch die Handlung oder gezeigten Szenen auf, sondern vor allem aufgrund des enervierenden Soundtracks und hohen Tempos, was für stimmungsvolle Unbehaglichkeit sorgt, die Szenen selbst lassen hingegen völlig kalt. Was daran liegt, dass die Figuren weder Tiefe besitzen, noch deren Schicksal dem Zuschauer wirklich nahegeht.

Ein guter Vergleich ist die Omaha Beach-Sequenz von Der Soldat James Ryan. So wie in Dunkirk sind die Soldaten zu Beginn nur namenslose Gesichter. Doch Steven Spielberg schaffte es, dass der Zuschauer geschockt das Schicksal dieser ihm unbekannten Soldaten miterlebte. Nolan hingegen scheitert bereits, überhaupt eine Gefühlsregung beim Zuschauer zu erzeugen. So technisch verspielt der Film auch ist, so nüchtern, kalt, sachlich ist er auf der anderen Seite. Dort wird einer erschossen, dort in die Luft gesprengt, dort ertrinkt jemand. Alles geht unter im Lärm und Tempo. Reflektion ist weder das Ziel, noch erwünscht und so ist es wieder bezeichnend, dass auf Blut nahezu komplett verzichtet wird. Für einen Kriegsfilm indiskutabel. Selbst Michael Bay erzeugte mit Pearl Harbor deutlich mehr Emotionen - und das will was heißen!

Der harten finalen Worte zum Trotz bekommt Dunkirk dennoch von uns eine Empfehlung, denn selbst mit seinen Defiziten gehört er dank seiner Umsetzung zu einem der interessantesten Filme der letzten Zeit und der Mut, so einen Film zu finanzieren, gehört honoriert. Man sollte aber wissen, worauf man sich einlässt und vor allem sollte man mit dem Begriff Meisterwerk vorsichtig sein, denn davon ist Dunkirk weiter entfernt als Dünkirchen von Großbritannien.

Nachtrag: Wir haben mit unserer Kritik extra etwas gewartet, da wir Dunkirk sacken lassen wollten, nachdem ihn mehrere Leute aus der Redaktion gesehen haben. Die überschwänglichen Meinungen vieler Kritiker können wir jedenfalls nicht teilen. Nach der Pressevorführung haben wir mit einigen weiteren Redakteuren gesprochen und nicht selten kam auf unseren Einwand, dass vermutlich bei der zweiten Sichtung manche Stellen klarer werden, die Antwort "Aber Dunkirk ist kein Film, den man ein zweites Mal sehen muss.". Für einen Kriegsfilm, der bewegen sollte, zudem erstaunlich, wenn 3/4 der Kinobesucher pünktlich mit Beginn des Abspanns aufspringen und fluchtartig und mit skeptischem Blick den Saal verlassen.

Dunkirk Bewertung
Bewertung des Films
710

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118 Kommentare
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ArneDias : : Mr. Wick
19.07.2017 21:46 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.484 | Reviews: 29 | Hüte: 255

@TiiN

Als Klarstellung: Ich nannte Beispiele, ich habe nicht behauptet das dies allgemein immer Regel ist. Und ich sprach nicht nur von Exklusivstorys. Es gab schon, nicht nur im Filmbereich, Fälle wo Bestimmte Journlisten oder Filmseiten sich nicht so verhalten haben wie es die Stars gerne hätten und wurden ausgeladen oder eben nicht mehr eingeladen. Mal ein politisches Beispiel: Trump. Er mag CNN nicht und was sie über ihn berichten und wird denen deshalb sicher auch in nächster Zeit kein Exklsuivinterview geben. Im Filmbereich ist es nicht anders. Wenn ein Journalist einem Star fragen stellt, die nicht willkommen sind (teilweise wird einem im Vorfeld ja sogar verboten gewisse Themen anzusprechen) wird das Interview eben abgebrochen und der Journalist wird diesen Star wohl in Zukunft nicht mehr interviewen dürfen. Es ist ein ständiges geben und nehmen.

Nicht jede Filmseite hat zu jedem Film eine Exklusivstory um mal wieder dabei zu bleiben. Aber wenn Disney jetzt zur Empire kommt und sagt "Hey, wir hätten hier was brandheißes zum nächsten Star Wars, wird würden euch erlauben diese Mega Story zu bringen. Ihr seid doch ein Fan der Filme und mögt diese, oder? *knick knack*" dann wird die Empire den nächsten Star Wars sicher nicht zerreisen. Dann hat der Film im Vorfeld bereits Pluspunkte. Gerade die großen Seiten sind hier und können es sich auch gar nicht mehr erlauben völlig unabhängig zu sein. Dafür ist der Konkurenzdruck einfach viel zu groß.

Um das ganze mal umzudrehen und nach Deutschland zu kommen: Til Schweiger steht mit Filmkritikern auf Kriegsfuß. Das ging mittlerweile soweit, das er keine Pressevorführungen zu seinen Filmen erlaubt. Dies kommt natürlich bei den Filmkritikern nicht unbedingt gut an und so hat ein Til Schweiger-Film bereits im Vorfeld einen Makel und bekommt eher selten richtig tolle Kritiken, selbst wenn ein Film mal gut ist. Es ist eben immer ein geben und nehmen.

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Darkwing : : Moviejones-Fan
19.07.2017 21:29 Uhr
0
Dabei seit: 14.03.10 | Posts: 135 | Reviews: 0 | Hüte: 8

Puh, dass erinnert mich an Videospiel-Foren von damals, wo die Seite jedes Mal kritisiert wurde, wenn den Fanboys eine Wertung nicht passte... Ich dachte hier geht es eher reifer zu?!

Kann da @ArneDias nur beipflichten, dass noch niemand hier den Film gesehen hat und man dennoch die Kritik angreift, weil sie den persönlichen Vorstellungen nicht gerecht wird. Oder den Verfasser und dann noch mit allen möglichen Unterstellungen, die arg unter die Gürtellinie gehen (Clickbaiting). Wir sind hier doch nicht bei der Bildzeitung? :-D

Ich kotzte allerdings auch schon als ich damals hört, dass Nolans nächster Film ein 2.WK-Film wird - Ich kann diesen ätzenden, nervtötenden Scheiß-Krieg nicht mehr hören, sehen oder sonst was. Aber ich dachte mir: Hey, bei Nolan kann man immer auf etwas gefasst sein. Dem ist wohl nicht so. Ich fand die Kritik begründet und sachlich und ich habe leicht verstehen können, warum die MJ-Redaktion ihn eben nicht gut fand (Obwohl 3,5 ja wesentlich mehr als nicht gut ist).

Heutzutage muss man scheinbar immer mehr mit der Masse schwimmen, sonst wird man schnell attackiert und mit üblen Verleumdungen bedacht, das merkt man mittlerweile in allen Bereichen des Lebens! Nolan zu kritisieren scheint da eben so gefährlich zu werden, wie zb. Verständnis für AfD-Wähler zu haben oder Putin verstehen zu können... Es wird immer toleranter heutzutage!

@elrond100

Interstellar der Schwächste? Geschmäcker sind doch seeehr verschieden... wink

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Petra82 : : Schneefeger
19.07.2017 21:20 Uhr
0
Dabei seit: 07.10.08 | Posts: 2.030 | Reviews: 15 | Hüte: 82

Ich amüsiere mich grade köstlich.

Typen wie Hanjockel feier(te)n sich, weil sie "gegen den Strom schwimmen" (und andere ihn deswegen auch), aber wenn ein Filmportal mal hier und da nicht unbedingt die Meinungen anderer widergibt (wie z.B. auch bei Manchester by the sea), "ist ein Geschmäckle zu spüren". Oder verurteilt man Redakteure als Fanboys oder eben Hater, wie es dem persönlichen Gemüt grade passt.

Aber was solls, das Thema wurde schon groß und breit diskutiert...dieses Unterstellen ist wie eine Seuche. Dabei gibt MJ 3,5 von 5 Hüten, also wo ist eigentlich das Problem?!

@TiiN:

Und zu deiner Frage: Ich will nicht behaupten, dass es so ist. Aber was ich über befreundete Redakteure weiß, kommt das häufiger vor, als man glaubt. Auch eine Social Movie Night stemmt sich nicht mit einem Verleiher, der in Reviews verrissen werden würde.

Und dein Einwand mit Blogs hat einen Haken: Sicher, es gibt Slashfilm und andere, aber eben auch tausende kleinere. Welches Studio schert sich darum, was Blog XY mit wenigen hundert Lesern pro Monat schreibt? Genau, da geht man an die großen ran und sorgt für positive Propaganda. Damit will ich nicht sagen, dass EMPIRE usw. nicht ihre eigene Meinung widergeben, aber man muss sich die Berichterstattung nur mal angucken und der Verdacht, dass hin und wieder Vorschusslorbeeren verteilt werden, kommt nun mal auf.

Warum bin ich nicht aus Stein wie du...?

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
19.07.2017 20:55 Uhr
1
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 8.995 | Reviews: 173 | Hüte: 605

@ArneDias

Um mal dabei zu bleiben, glaubst du, dass

  • Chicago Sun-Times
  • Empire UK
  • Entertainment weekly
  • The Guardian
  • The Hollywood Reporter
  • Variety

allesamt mit Exklusivstorys gekauft wurden? Ein paar mag ich gar nicht ausschließen, aber alle? Gerade der Guardian und auch Entertainment Weekly haben den letzten Nolan-Film doch sehr kritisch betrachtet.

Weil du ein Teil meines Kommentares aufgegriffen hast, möchte ich nochmal hervor heben, dass ich nicht gesagt habe, dass Moviejones unrecht hat bzw. den Film vielleicht falsch betrachtet hat. Ich habe deutlich hervorgehoben, dass ich das noch nicht beurteilen kann, merkte jedoch an, dass man bei einigen Kritiken (nicht nur Nolan) bei MJ manchmal ein gewisses "Geschmäckle" herauslesen kann.

Wir werden in der nächsten Woche sehen, wie der Film beim deutschen Publikum ankommen wird. Es ist aber auch nicht ungewöhnlich, dass solche ambitionierten Filme auch kritisch bzw. zwiespältig von manchen betrachtet werden können.

Ich habe bislang drei deutsche Kritiken zu Dunkirk gelesen, zwei gaben die volle Punktzahl und eben die von MJ.

Die Unabhängigkeitsschublade würde ich gar nicht auf machen wollen, ich denke gerade in der heutigen Zeit, wo es 1000 Filmblogs und Youtuber gibt ist es ein leichtes, eine unabhängige Meinung zu finden und da kann man durch Exklusivstorys inzwischen nur sehr wenig Einfluß erreichen.


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Kal-El : : Moviejones-Fan
19.07.2017 20:51 Uhr | Editiert am 19.07.2017 - 20:52 Uhr
0
Dabei seit: 13.03.17 | Posts: 884 | Reviews: 2 | Hüte: 25

wer Hintergründe verstehen will, muss sich anderweitig informieren.

Genau, Bücher, Dokus, Filme sicher nicht. Und Hollywood Filme schon gar nicht wink

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DEXTAAAMORGAN : : Moviejones-Fan
19.07.2017 20:50 Uhr | Editiert am 19.07.2017 - 20:52 Uhr
1
Dabei seit: 07.11.15 | Posts: 53 | Reviews: 0 | Hüte: 3

Also jeder hat seine eigene Meinung und das auch ok -aber irgendwie begleitet mich bei euch neuerdings der Beigeschmack von krampfhaft alles anders sehen als andere.bloss keine Euphorie wie andere zeigen ich meine ihr gebt der mumie und dunkirk und wonder woman genau dieselbe hutzahl

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ArneDias : : Mr. Wick
19.07.2017 20:39 Uhr
4
Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.484 | Reviews: 29 | Hüte: 255

Schon wieder wird eine Kritik kritisiert obwohl niemand hier (außer die Verfasser der Kritik) den Film bereits gesehen haben. Schon lustig.

Zum Vergleich mit anderen Kritiken: Auf der einen Seite wünscht man sich unterschiedliche Meinungen und das nicht jeder anderen alles nacherzählt. Auf der anderen Seite wird genau das kritisiert wenn es mal eintrifft. Meist übrigens dann wenn die Meinung, in diesem Fall die Filmkritik, von den eigenen wünschen abweicht. Die meisten hier sind Fans von Nolan und wollen natürlich hören wie toll der Film ist. Beispiel: Würden alle Filmseiten Dunkirk zerreisen, nur MJ würde ihn in den Himmel loben als Meisterwerk, die Kommentare hier wären andere. Man würde nicht von "clickbait" schreiben, sondern wie toll und emazipiert MJ doch ist sich eine eigene Meinung zu bilden.

Mal zu den anderen Filmseiten und Kritiken: Um mal große internationale Beispiele zu nehmen: Glubt ihr ernsthaft Empire oder Cinema oder oder bekommen diese ganzen Exklusivstorys mit Bildern und neuem exklusiven Material und schreiben später eine vernichtende Kritik über den Film? Es ist ein hartes Geschäft und wenn man was will, muss man was anbieten. In dem Fall gute Presse. Wenn Warner weiß, die Empire ist uns wohlwollend gegenüber und wird eine gute Kritik schreiben weil man gut befreundet ist, bekommt Empire eine Exklusivstory. Auch bei deutschen Filmseiten wird es ähnlich gehen, man möchte ja weiterhin zu Premieren und Interviews und Setbesuchen eingeladen werden. Dies ist keine selbstverständlichgkeit, sondern man ist dem wohlwollen der Studios und Verleiher ausgeliefert. Mit negativen Kritiken ist dies schwieriger als mit positiven. Und ja, das ist die Welt in der wir nun mal Leben. Also hinterfragt lieber auch mal Filmkritiken. "Wie kann so ein mieser Film so eine gute Kritik von XYZ bekommen? Oh... in der Ausgabe vor 3 Monaten gab es ja eine Exklusivstory, bestimmt Zufall..."

Desweiteren noch ein persönlicher Eindruck: Ich glaube das viele Kritiken, vor allem in den USA, in letzter Zeit von Erwartungen geschrieben werden und nicht dem eigentlichen, objektiven betrachten des Filmes. Beispiel Valerian: Hier schreiben viele US-Kritiken eher negative Kritiken mit genau den Punkten über die man sich zuvor sorgen machte. Und nicht selten wird in Deutschland so etwas Wort für Wort übernommen. Beispiel Dunkirk: Ein Nolan Film über den 2. Weltkrieg? Der Film stand für viele ja bereits seit Monaten als Meisterwerk fest, und genauso klingen die meisten US-Kritiken auch.

Fazit: Seit froh das es doch noch diese unabhängigen und objektiven Seiten gibt, die sich nicht durch Exklusivstorys kaufen lassen oder einfach einem Hype nachplappern oder US-Kritiken (weil die müssen es ja wissen) einfach abschreiben oder versuchen ihre Leser zu gefallen.

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elrond100 : : Moviejones-Fan
19.07.2017 20:14 Uhr
0
Dabei seit: 27.04.12 | Posts: 45 | Reviews: 3 | Hüte: 0

@Moviejones

Da stimme ich zu. Das kann ich sehr viel besser nachvollziehen als die Kritik am schlechten Kriegsfilm, wenn dieser halt keiner sein will wink

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Moviejones : : Das Original
19.07.2017 20:07 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.216 | Hüte: 181

@elrond100
Gerade weil du von "Tour de Force" redest, sollte gerade deswegen der Zuschauer irgendwie emotional gebunden sein. Genau das ist nicht der Fall, weswegen der Film eben nur im technischen Segment überzeugt.

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elrond100 : : Moviejones-Fan
19.07.2017 19:52 Uhr
0
Dabei seit: 27.04.12 | Posts: 45 | Reviews: 3 | Hüte: 0

@Lehtis

Vollkommen richtig. Habe erst kürzlich Passengers gesehen.

Aus meiner Sicht ein großartiger Film, der hat allerdings kaum etwas mit einem Sci-Fi Film zu tun und wurde zu seinem großen Schaden vollkommen falsch vermarktet.

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Lehtis : : Bowser
19.07.2017 19:49 Uhr | Editiert am 19.07.2017 - 19:52 Uhr
0
Dabei seit: 24.08.11 | Posts: 1.777 | Reviews: 6 | Hüte: 68

"Gravity zum Beispiel war auch nicht ein gewöhnlicher sci fi Film"

@Schrader: Das liegt daran, dass Gravitiy gar kein Sci-Fi Film ist laughing
Weltraum heißt nicht sofort Sci-Fi! Es gibt Filme da kann man darüber streiten ob es ein Sci-Fi Film ist, Gravity ist 100%ig keiner. Sagt sogar der Regisseur selber!

Siehe z.B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Gravity_(Film)#Science-Fiction-Film.3F

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elrond100 : : Moviejones-Fan
19.07.2017 19:49 Uhr | Editiert am 19.07.2017 - 19:50 Uhr
0
Dabei seit: 27.04.12 | Posts: 45 | Reviews: 3 | Hüte: 0

Ich habe den Film naturgemäß noch nicht gesehen, allerdings bin ich leicht irritiert über den Aufhänger eurer Kritik.

Vielleicht liege ich auch falsch, ich habe jedoch im Kopf aus einem Interview meiner Fernsehzeitschrift (ja sowas gibts noch) mit Nolan, dass Dunkirk eben KEIN Kriegsfilm ist. Darum ging es ihm nicht. Es ist ein Film, der vor dem Hintergund des Krieges eine Tour de Force für seine Protagonisten und den Kinozuschauer darstellen soll. Daher soll auch die tickende Uhr im Trailer eine solche Präsenz haben und der Film eine eher kurze Laufzeit haben.

Wenn ich das also nicht vollkommen falsch in Erinnerung habe, kann ich eure Meinung zwar verstehen, würde dann aber behaupten, dass falsche Erwartungen zu diesem Ergebnis geführt haben. Was natürlich nicht bedeutet, dass der Film gut ist. Mich lockt beispielsweise nichts in diesen Film, wenn er nicht von Nolan wäre...denn aus meiner Sicht gibt es keine Gurken von ihm. Da ist Interstellar schon der schwächste Streifen und das will was heissen.

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Moviejones : : Das Original
19.07.2017 19:34 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.216 | Hüte: 181

@TiiN:

Clickbaiting? Also der Vorwurf ist neu smile Fakt ist, dass den Redakteuren von uns, die den Film sahen, die oben genannten Dinge gut und weniger gut gefallen haben. Wie wir unserer Meinung nach auch verständlich erklären.

Keine Sorge, das wird für uns nicht der beste Film dieses Jahres.

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KannManAuchSoSehen : : Moviejones-Fan
19.07.2017 19:32 Uhr | Editiert am 20.07.2017 - 08:59 Uhr
1
Dabei seit: 15.06.13 | Posts: 88 | Reviews: 0 | Hüte: 3

Ich kenne zwar keinen Maßstab für einen guten Kriegsfilm, aber für mich liegt ein guter Film im Allgemeinen vor, wenn alle Aspekte, die ein Film im Allgemeinen so mit sich bringt, ordentlich zu einem Gesamtwerk zusammenfügen. D.h., dass die audiovisuelle Komposition ebenso wichtig ist, wie die zweckhafte Anordnung der Sequenzen, die Story und die Figurenkonstruktion. Liegt der Fokus eher auf einzelnen Aspekten, bei gleichzeitiger Vernachlässigung anderer, für einen guten Film wichtigen, Aspekten, dann kann man das getrost kritisieren. Und wenn MJ das so wahrgenommen hat, dann ist das legitim.

uUd ich finde auch, dass für viele seiner Filme überbewertet wird. Da stimme ich MJ bei der Einschätzung von Nolans Werken größtenteils zu, auch wenn ich es nicht so drastich als Scharlatanerie bezeichnen würde.

Aber letztlich: Selber schauen und eigene Meinung bilden.

MJ-Pat
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sid : : Fischschubser
19.07.2017 19:31 Uhr
0
Dabei seit: 01.10.12 | Posts: 2.102 | Reviews: 17 | Hüte: 59

Ich hätte auch mit 4 oder eher 4 ½ Hüten gerechnet. Aber es gibt eben auch ein paar andere Stimmen. Und MJ schreibt ehrlich, auch wenn ich nicht immer einverstanden bin. Einige andere Kritiker hab ich in Verdacht, dass ihre persönlichen Vorlieben bzw. Abneigungen zuviel in die Filmbewertungen einfließen. Und natürlich sind 3 ½ Hüte immer noch gut; jedenfalls keinesfalls ein Beinbruch.

Ich will den Trailer nicht überbewerten, aber wie ZSSnake sagt, er sah ziemlich gleichbleibend nur nach Krieg aus und man, also ich zumindest, braucht eine Bindung an ein paar Personen, um mehr mitzufiebern/mitzuleiden, was auch immer. Vor allem der Abschnitt in der Kritik von wegen „nüchtern, kalt, sachlich“ gefällt mir gar nicht.

Mit der Kritik tue ich mir noch schwerer, einen Box Office-Tipp abzugeben: „Nur“ moderater Hit eben wegen den oben in der Kritik angesprochenen Minuspunkten oder Hit oder sogar Superhit? Würden Amis zentral porträtiert, würde ich mind. auf Hit tippen, aber so?

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