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Ein Quantum Trost

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Der schlechteste Bond aller Zeiten - und das wird er auch bleiben

Ein Quantum Trost Kritik

Ein Quantum Trost Kritik
1 Kommentar - 22.04.2013 von DeToren
In dieser Userkritik verrät euch DeToren, wie gut "Ein Quantum Trost" ist.

Bewertung: 0.5 / 5

Der Schnitt und die viel zu hektische Handkameraführung machen diesen Film leider zum schlechtesten der gesamten Reihe. Im Grunde hätte man diesen Film auch "Bourne-Verschwörung Teil IV" nennen können. Viele der Actionelemente sind völlig austauschbar. Nach einer extrem unübersichtlichen Eröffnungssequenz beginnt der Film auch noch mit einem schwachen Titelsong. Anfangs hatte ich gehofft, dass die schnelle Schnitttechnik sich lediglich über das Intro erstrecken würde. Aber leider war der gesamte weitere Film von der unruhigen Handkameraführung geprägt. Und das wirkt im Ergebnis absolut unbefriedigend und nimmt dem Zuschauer die Lust an dem Film. Es ist sehr schwer die schnelle Schnittfolge überhaupt zu erfassen. Teilweise ging das so schnell, dass ich im Kino den Blick von der Leinwand nehmen musste, um meine Augen zu entlasten. Sogar in den ruhigen Dialogszenen wackelt die Kamera. Grauenhaft! Die Produzenten hätten besser 100 Millionen des 230-Millionen-Etats gespart und stattdessen in ruhigere Bilder und klarere Handlung investiert. Denn diese ist kaum nachzuvollziehen. Zu Beginn des Hauptfilms betritt Bond irgendeinen Raum und prügelt sich mit irgendeinem Typen - warum wird nicht deutlich. Wie in dieser Szene, so verlieren sich die Zusammenhänge vieler weiterer Szenen in der wirren Kameraführung und Schnitttechnik. Alles ist Hektik! Der Film will sich aber auch für gar nichts richtig Zeit nehmen. Deshalb verpufft auch der Twist der Geschichte vollkommen. Dass es in dem Film um den Kampf um die Ressource Wasser geht, hätte eigentlich der Aha-Moment des Films sein müssen. Stattdessen wird dieser Clou allzu beiläufig in der Hektik der gesamten Inszenierung abgehandelt. Genauso unerklärt und abrupt erscheint der Part von René Mathis. Wofür genau er steht, wird dem Betrachter nicht klar. Bondfilme sind Bondfilme, weil sie über die Beziehung zu den Bondgirls das Bond-Feeling erzeugen. Dieser Satz klingt kompliziert. Es ist aber viel Wahres dran. Mit „James Bond jagt Dr. No“ verbinden wir Ursula Andres, wie sie aus dem Meer steigt. Goldfinger verbinden wir mit Jill Masterson und ihrem Tod als Goldstatue. In „Feuerball“, „Der Mann mit dem Goldenen Colt“, „Der Spion der mich liebte“, „Goldeneye“ oder „Casino Royale“ ist die sexuelle Spannung zwischen den Hauptfiguren oder Nebendarstellerinnen förmlich spürbar. Nicht so in diesem Film: Die Rolle der bezaubernden Gemma Aterton alias Strawberry Fields ist bedauerlicherweise zu klein bemessen. Dass trotz einer so schönen und erotischen Frau in der gemeinsamen Bettszene mit Bond kein erotischer Funke beim Zuschauer ankommt, ist ebenfalls der hektischen und sprunghaften Regie zu verdanken. Und dass Miss Aterton schließlich ölverschmiert tot auf dem Bett liegt, soll wohl an die berühmte Szene aus Goldfinger erinnern. Das wirkt aber weniger als Hommage an den dritten Teil der Reihe, als vielmehr wie ein ideenloser Abklatsch. In Erinnerung bleiben wird die Szene jedenfalls nicht. Olga Kurylenkos Part als Camille ist ebenfalls so blass, dass sie es leider niemals in den Relevant Set der Bondfans schaffen wird – trotz ihrer offensichtlichen Schönheit. Ähnliches gilt für den Sturz aus dem Flugzeug. Hier lässt Moonraker grüßen. Diese Szene ist ebenfalls viel zu hektisch geschnitten. Warum verstehen die Produzenten nicht, dass weniger in solchen Szenen deutlich mehr ist? Dieser Stunt wird so beiläufig und schnell abgehandelt, dass man ihn nicht genießen kann und überhaupt keine Spannung aufkommt, ja aufkommen kann. Der hektische Schnitt steht schon sprachlich im Konflikt zu dem Wort Spannung. Denn Spannung entsteht langsam. Der Bogen wird im wahrsten Sinne des Wortes gespannt. Die schnelle Schnittfolge verhindert genau das. Der Fall aus dem Flugzeug ist also nicht spannend, sondern nur visuell anstrengend. Das nervt den Zuschauer. Kommen wir zum Bösewicht. Mathieu Amalric alias Dominic Greene wirkt als Schurke ungefähr so böse wie ein MediaMarkt-Fachverkäufer. Vielmehr gibt es nicht zu sagen. Ach ja, doch: Zum Finale des unübersichtlichen Films fliegt irgendein Gebäudekomplex in die Luft. Vorher wird der MediaMarkt-Fachverkäufer von Bond noch ordentlich vermöbelt. Und ganz zum Schluss des glücklicherweise nur 110 Minuten kurzen Bond-Desasters kommt das Bond-typische musikalische Thema erstmals zum Einsatz. Da fiel dem Zuschauer zum ersten Mal auf, dass es sich bei dem Film um einen Bondfilm handelte. Das wäre ohne den musikalischen Abbinder in Vergessenheit geraten. Das alles beschert dem Film den letzten von 24 Plätzen. Eine Verbesserung im Ranking ist nicht absehbar, denn die Mode der zehntelsekündigen Schnitte wird wieder vergehen. Das zeigt das eindrucksvolle Einspielergebnis des nächsten Bondfilms. Deshalb wird „Quantum of Solace“ hoffentlich ein Exot bleiben, ein Experiment und ein falsch verstandenes Zugeständnis an die MTV-Generation, die extrem schnelle Schnitte gewohnt ist. Zu einem Bondfilm passt das aber nicht. So sahen das jedenfalls die Fans der Reihe, die trotz des an sich sehr guten Einspielergebnisses überwiegend enttäuscht waren. Denn trotz des um über 30 % höheren Etats und der ungeheuren Erwartungshaltung des Publikums, konnte der Film nicht einmal das Einspielergebnis von Casino Royale erreichen. In die Liste der besten Filme aller Zeiten schafft er es als bisher einziger Bond-Film nicht.

Ein Quantum Trost Bewertung
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1 Kommentar
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BetterCallSaul80 : : Moviejones-Fan
22.04.2013 19:37 Uhr | Editiert am 22.04.2013 - 19:38 Uhr
0
Dabei seit: 11.04.13 | Posts: 4 | Reviews: 1 | Hüte: 0
Auch wenn ein halber Hut auf den ersten Blick beim Betrachter übertrieben wirken kann, muss ich Dir in der Argumentation in jedem Punkt Recht geben.
Story, Persönlichkeiten, Spannung? Fehlanzeige.
Selbst wenn man den Vorgänger Casino Royal gesehen hat, ist die Handlung mehr als undurchsichtig, es gibt schlichtweg keine!
Tut gut zu lesen, daß ich nicht allein mit der Enttäuschung bin wink
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