Bewertung: 4 / 5
Nachdem Dominic Toretto und seine „Familie“ mit den im 5. Teil erbeuteten 100 Mio. $ im Exil zur Ruhe gesetzt haben, bietet ihnen DSS-Agent Hobbs einen Auftrag an, der ihnen Amnestie für alle ihre Verbrechen als Belohnung bringen würde. Sie sollen Owen Shaw (einen ehemaligen SAS-Agenten) und seine Crew dingfest machen, der mit extrem ausgeklügelten Raubzügen Komponenten für eine Vorrichtung beschafft, die die Kommunikation eines ganzes Land für 24 Stunden lahmlegen kann. Teil seiner Crew ist dabei die für tot geglaubte Letty. Kann der 6. Teil der Reihe die in Teil 5 sehr hoch gelegte Messlatte noch übertreffen. Nein, das kann er zwar nicht, aber trotz allem ist auch der 6. Teil immer noch rasant und sehr unterhaltsam inszeniert. Es gibt natürlich reichlich ausgefallene Fahrzeuge zu bewundern unter denen natürlich auch Exoten wie ein Panzer oder zur Sprungschanze umfunktionierte buggyähnliche Fahrzeuge. Reichlich Blechschäden sind hier zu vermelden die in ihrer Inszenierung Teil 5 in nichts nachstehen. Sicherlich darf man dabei auf Logik oder Wirklichkeitsnähe keinen Wert legen, da beides hierbei der Action zugute außer Acht gelassen wird. Wichtiger ist es spektakuläre Zerstörungsorgien, Autostunts und solide inszenierte Kämpfe auf die Leinwand zu bringen. Dies ist Regisseur Justin Lin hervorragend gelungen. Nach dem 1. Und 5. Teil für mich der beste Teil der gesamten Reihe. Der Film spielt an Schauplätzen in Moskau, Spanien und hauptsächlich in London. Schade, im Vorfeld hatten schon viele Fans auf Rennszenen auf deutschen Straßen gehofft. Trotzdem sind die Schauplätze gut gewählt. Die Schauspieler, die das Team um Dom (Vin Diesel) und Brain (Paul Walker) vervollständigen, spielen mit der gleichen Freude wie schon in den vorigen Teilen und machen daher den Film zu einem Gute-Launestück für alle Fans. Natürlich ist auch Dwayne „The Rock“ Johnson mit von der Party und spielt auch hier wie gewohnt. An seiner Seite spielt die Material-Arts-Kämpferin Gina Carano eine etwas zwielichtige Rolle, aber mit ein paar recht beeindruckenden Kampfszenen. Ansonsten ist aber ihre Rolle schauspielerisch nicht besonders ausdruckstark. Als Gegenspieler ist Luke Evans in der Rolle von Owen Shaw zu sehen und er spielt seine Rolle gut. Er überzeugt alleine schon vom Auftreten und insbesondere in den Kampfszenen, aber auch in Szenen wo sein Charakter gefordert ist, kann er überzeugen. Der Film lebt von seinen über die Filmreihe aufgebauten Charakteren und der Fortführung der Story dahinter. Natürlich sind Action, Humor und schnelle Autos ein wesentlicher Bestandteil der Filme, aber ohne die Charaktere der Familie um Dom würde den Filmen jegliche Seele fehlen. Justin Lin hat die Entwicklung dieser Charaktere und der Story dahinter vorangetrieben und dabei immer wieder offenen Punkte aus den vorangegangenen Filmen aufgegriffen. Daher endet der 6. Teil auch mit dem Tod von Han aus TF&TF: Tokyo Drift, aber gleichzeitig mit dem bekanntgeben des Schurken für den im kommenden Jahr startenden 7. Teil. James Wan als neuer Regisseur wird es schwer haben das Erbe der Serie anzutreten, aber er kann ihr auch eine neue Richtung geben. Immerhin ist er ein Regisseur der schon bewiesen hat, dass er Filme mit ungeheurer Spannung aufbauen kann (z.B. SAW oder Dead Silence). Für Fans ist der 6. Teil ein absolutes Pflichtprogramm und genau für diese Fans wurde der Film auch gemacht. Für alle anderen Filmbegeisterte ist der Film an manchen Stellen nicht immer ganz nachvollziehbar, aber aufgrund einiger Rückblenden und Erklärungen im Film auf alle Fälle sehenswert. Von einem begeisterten Fan der Reihe gibt es daher immerhin gute 4 von 5 Hüten!
Fast & Furious 6 Bewertung