Bewertung: 1.5 / 5
Filme, die die Welt nicht braucht. Auf diese Liste gehört nun auch das Flatliners-Remake. Die durchaus gute Besetzung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film noch mehr Mängel als das Original hat und noch weniger Spannung bietet. Spätestens die FSK-Freigabe gibt diesem Möchtegern-Thriller dann den Rest. Langweilig, uninspiriert und einfach nur im November von Sony Pictures abgeladen. Bestenfalls im Heimkino interessant, als Einschlafhilfe.
Flatliners Kritik
Wir leben - aber was geschieht, wenn wir sterben? Was erwartet uns jenseits dieser unausweichlichen Grenze, die wir Tod nennen? Dieser Frage gehen Courtney (Ellen Page) und eine Reihe weiterer Medizinstudenten nach. In einem gewagten Experiment stoppen sie ihren eigenen Herzschlag, um so eine Nahtoderfahrung zu simulieren. Was anfänglich Neugier ist und den puren Kick liefert, wird für die Gruppe schnell zum Horrortrip. Denn entgegen der Erwartungen werden die ins Leben zurückgeholten kurz darauf von Visionen geplagt, bei denen sie sich mit verdrängten Dämonen der Vergangenheit herumschlagen müssen...
Trailer zu Flatliners
Das 1990 veröffentlichte Flatliners - Heute ist ein schöner Tag zum Sterben hat erstaunlicherweise bei einigen Zuschauern einen guten Ruf. Der wirkliche Grund war uns nie ganz ersichtlich, denn bis auf eine gute Idee und eine tolle Besetzung hatte der von Joel Schumacher inszenierte Thriller nicht viel zu bieten. In erster Linie unterdramatisiert und aus heutigen Gesichtspunkten dazu noch schlecht gealtert. Eigentlich gute Voraussetzungen, ein Remake auf die Beine zu stellen, denn die bereits erwähnte gute Idee, die eben der Frage nach dem Licht am Ende des Tunnels nachgeht, lässt nicht nur viel Interpretationsspielraum zu, sondern gibt einem ambitionierten Regisseur und Autor auch viele Möglichkeiten, spannende Themen zu erörtern.
Nur davon ist beim neuen Flatliners so rein gar nichts zu spüren. Die Darsteller, allen voran Ellen Page, bemühen sich redlich, aber so richtig Lust hat niemand auf diesen Film. Kein Wunder, der gibt sich so bieder und ideenlos, dass den Schauspielern bereits bei den ersten Szenen die Freude auf diesen Film abhanden gekommen sein muss. Hinzu kommt, dass der dänische Regisseur Niels Arden Oplev, der 2009 mit Verblendung zwar zeigte, was er kann, hier jedoch einen absolut generischen Thriller liefert. Wobei Thriller weithergeholt ist, denn Spannung will bis auf einige Momente gar nicht aufkommen. Eher schleppt sich die Handlung so vor sich hin.
Mit Flatliners zeigt Sony Pictures eindrücklich, was ein Studio alles bei einem Film falsch machen kann. Es gibt diese spannende Grundidee, die Potential ohne Ende liefert, doch keine dieser Möglichkeiten wird ausgeschöpft. Statt einen waschechten Thriller zu präsentieren, der wirklich die düsteren Themen beleuchtet und sich an ein reiferes Publikum richtet, wird auf den jungen Massenmarkt abgezielt. Statt sich alternativ philosophisch an dem Thema abzuarbeiten, wird auf billige Schreckmomente gesetzt. Schade, dass der Film dann auch nicht mehr ist als ein Herzstillstand.