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Gilly Hopkins - Eine wie keine

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Toughes Mädchen sucht Familie für immer

Gilly Hopkins - Eine wie keine Kritik

Gilly Hopkins - Eine wie keine Kritik
0 Kommentare - 15.02.2016 von Moviejones
Wir haben uns "Gilly Hopkins - Eine wie keine" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Gilly Hopkins - Eine wie keine

Bewertung: 3.5 / 5

In Deutschland ist die US-amerikanische Buchautorin Katherine Paterson mit ihren kleinen Romanhelden eher weniger bekannt. Sie darf sich aber rühmen, mehrfache Preisträgerin für Kinderliteratur zu sein und ihr 1978 veröffentlichtes Buch "The Great Gilly Hopkins" wurde im Jahr 2012 bei einer Umfrage des amerikanischen School Library Journals in die All-Time-Liste gewählt. Knapp 40 Jahre nach der Veröffentlichung kommt mit Gilly Hopkins - Eine wie keine nun die Verfilmung des Kinderbuchs in die Kinos - in den USA, in Frankreich, bei uns bisher nur auf Festivals. Kein Grund, sich den Film nicht dennoch anzuschauen, der es sicherlich auf DVD schaffen wird.

Gilly Hopkins (Sophie Nélisse) ist 11 Jahre alt und kennt als Pflegekind nur eins zu gut: Immer wieder wechselnde Familien. Wobei das Wort "Familie" eher fehl am Platz ist, Geborgenheit, Routine und Beständigkeit sind nämlich Fremdwörter für Gilly, die nicht ohne Grund starrsinnig und unterkühlt auf ihre Umgebung wirkt. Bis sie eines Tages zur älteren Maime Trotter (Kathy Bates) und deren Pflegesohn W.E. (Zachary Hernandez) gebracht wird. Gilly zeigt sich wie zu erwarten von ihrer "besten Seite", deren Traum, endlich mit ihrer Mutter Courtney (Julia Stiles) zusammenzuleben, ihr Handeln bestimmt. Als plötzlich ihre Großmutter Nonnie (Glenn Close) unerwartet auftaucht, heißt es für Gilly wieder umziehen - doch wider Erwarten ist es für das Mädchen gar nicht mehr so leicht, die dicke Maime Trotter und das einst ungeliebte Heim zu verlassen...

Trailer zu Gilly Hopkins - Eine wie keine

Gilly Hopkins - Eine wie keine Filmkritik

Googelt man "Gilly Hopkins", so springen einen unterschiedliche Illustrationen mit einem Mädchen an, das man ehrlich gesagt nicht wirklich kennen will. DDR-Kinder der 80er dürften sich an "Die dicke Tilla" erinnert fühlen und so wählten die Produzenten mit Sophie Nélisse sicher nicht ganz unbedacht eine Darstellerin, die zwar grantig wirkt, aber mit einem Lächeln auf den Lippen dennoch sympathisch rüberkommen kann. Überhaupt ist die Besetzung in Gilly Hopkins - Eine wie keine liebevoll gewählt, allen voran die großartige Kathy Bates als resolute und dennoch empfindsame Maime Trotter sowie Glenn Close als Nonnie, die kühl und dennoch nicht egoistisch wirkt. Die weiteren Figuren wurden teils ebenfalls mit bekannten Namen besetzt, darunter Octavia Spencer, die die mit allen Wassern gewaschene Lehrerin spielt, aber vor allem lebt der Film von seiner Geschichte um Gilly.

Aller Ignoranz zum Trotz ist das Mädchen ein armes Ding, das sich an einen Wunsch klammert, der nicht eintreten wird, und man dauert seine Situation, stets neu anfangen zu müssen ohne die Liebe ihrer Eltern. Sie tut zwar viel dafür, als kleines Biest wahrgenommen zu werden, aber man ahnt, dass dies nur der Schutzschild ist und nicht ihrer wahren Natur entspricht. Die Autorin Katherine Paterson - die einen kleinen Cameo-Auftritt hat - hat es wunderbar geschafft, eine leider viel zu alltägliche Geschichte zu erzählen, die knapp 40 Jahre später den Weg auf die Leinwand findet und trotzdem nicht angestaubt wirkt. Es mag den einen oder anderen irritieren, wenn gerade zu Beginn der christliche Glaube sehr betont wird, aber Gilly tut ihr Übriges, um den Film ins rechte Lot zu rücken, der nicht mit erhobenem Zeigefinder daherkommt.

Besonders sympathisch, weil realistisch, wirkt das Ende des Films, das gar nicht so absehbar ist, wie man es erwarten könnte. Wie im wahren Leben muss man sich manchmal zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden, die eben nicht schwarz-weiß, gut und doof sind, was eine Wahl erleichtern würde, sondern von denen jede ihre Reize hat. Hier seinen Weg zu finden abseits der typischen Hollywooderwartbarkeit ist das Sympathische an Gilly Hopkins - Eine wie keine, wobei im Gegensatz zum Roman die Verfilmung mit modernen Elementen aufwarten und Gillys Leben bereichern kann, so dass ein Ende kein Abschied für immer sein muss.

Gilly Hopkins - Eine wie keine Bewertung

Es ist zu erwarten, dass Gilly Hopkins - Eine wie keine nicht den Weg in die deutschen Kinos finden wird. Das ist schade, aber auch verständlich, denn die Hauptheldin ist der breiten Masse bei uns im Gegensatz zu Harry Potter und Pippi Langstrumpf nicht bekannt. Dennoch ein herzerwärmender Film, der ein klein bisschen US-amerikanisch-Heile-Welt-angestaubt wirkt, mit seiner Hauptheldin Gilly aber punktet und einen netten Heimkinonachmittag verspricht.

Gilly Hopkins - Eine wie keine Bewertung
Bewertung des Films
710

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