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After Earth

Kritik Details Trailer News
Will will keine Emotionen

After Earth Kritik

After Earth Kritik
19 Kommentare - 04.06.2013 von Moviejones
Wir haben uns "After Earth" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
After Earth

Bewertung: 3 / 5

1000 Jahre in der Zukunft ist die Erde längst nur noch eine Erinnerung. Die Menschheit suchte sich längst eine neue Heimatwelt in den Tiefen des Alls. So traf man unglücklicherweise auf die Ursa, die fortan Jagd auf uns Menschen machten. Cypher Raige (Will Smith) brachte die Wende, der es als erstes verstand, wie die Ursa zu besiegen sind - durch Unterdrückung der Angst, das sogenannte "Ghosten". Ranger, die diese Technik erlernen, sollten fortan die Menschheit schützen. Auch Cyphers Sohn Kitai (Jaden Smith) befindet sich in der Ausbildung zum Ranger, sucht er doch nichts sehnlicher als die Anerkennung seines Vaters, nachdem bereits seine Schwester bei dem Versuch, Kitai zu schützen, von den Ursa ermordet wurde. Bei einem Routineflug und Transport eines Ursa kommt es dann zur Katastrophe: Das Raumschiff mit Cypher und Raige an Bord gerät in einen Asteroidensturm und stürzt auf einem lebensgefährlichen Planeten ab, unserer alten Erde. Cypher überlebt schwer verletzt und schickt nun seinen Sohn Raige allein los, damit dieser einen Notsender bergen kann und sie beide rettet. Doch der Weg ist riskant und der Ursa an Bord scheint den Absturz ebenfalls überlebt zu haben...

M. Night Shyamalan bringt uns mit After Earth seinen neuesten Film und nach den US-Kritiken und den ganzen Scientology-Vergleichen war man versucht, bereits vorab das Schlimmste zu befürchten. Doch zu unserer Überraschung entpuppte sich After Earth zwar nicht als Meisterleistung, aber er ist auch weit davon entfernt, eine komplette Nullnummer zu sein.

Trailer zu After Earth

Bei After Earth drängt sich regelrecht der Vergleich zu Oblivion auf, der ebenfalls eine von Menschen verlassene Erde thematisiert und mit einer minimierten Darstellerzahl auskommt. Doch damit erschöpfen sich schon die Ähnlichkeiten. Setzte Joseph Kosinski bei seinem Film auf kalte, technisierte Strukturen und verpasste dem Film eine erschreckend sterile Aufmachung, steckt in After Earth erstaunlich viel Leben. Hier dominieren organische Formen bei Einrichtungen, Raumschiffen und natürlich im Dschungel auf der Erde. Gänzlich ungewohnt ist die recht schmutzige und blutige Inszenierung, die streckenweise ausgesprochen brutal ist. Dies steht im krassen Gegensatz zu dem, was man in den letzten Jahren aus Hollywood zu sehen bekam, mussten familienfreundliche Filme doch klinisch sauber sein. Shyamalans Film wirkt in diesem Punkt deutlich bedrohlicher, auch wenn er mit diesem Stilmittel selbst behutsam umgeht.

Anders sieht es bei den Darstellern aus. Während es Tom Cruise in Oblivion verstand, den Film über weite Strecken alleine zu tragen und eine gewisse emotionale Bindung zu schaffen, ist es bei After Earth vor allem die schauspielerische Leistung, die zu wünschen übrig lässt. Diese als unterkühlt zu bezeichnen, wäre untertrieben, hölzern trifft es eher. Jaden Smith macht dabei noch eine ganz passable Figur, doch 100 Minuten einen stoischen Will Smith zu erleben, ist eine echte Herausforderung. Vielleicht geht mit dem Verlust der Angst jedwede emotionale Regung mit über Bord, aber in dem Fall sollte man sich wohl lieber von einem Ursa fressen lassen. Was Will Smith hier abliefert, stellt den Tiefpunkt in seiner Karriere dar, in der er sein schauspielerisches Talent mehrmals unter Beweis gestellt hat. Doch in After Earth will Will einfach nicht.

Überhaupt bleibt wieder ein fahler Beigeschmack, wenn wie in After Earth Will Smith versucht, seinen Sohn Jaden in Hollywood zu etablieren. Dass Jaden auch ohne seinen Vater in einem Film gut klarkommt, hat er in Karate Kid 2010 unter Beweis gestellt. Das Casting hätte hier besser ausfallen müssen, aber vielleicht ist es wirklich auch M. Night Shyamalan zuzuschreiben, denn schauspielerische Glanzstunden gibt es bei seinen Filmen schon lange nicht mehr. Auch sonst zeigen sich eben jene Mängel, die fast allen seinen Filmen anhaften: In After Earth steckt eine Vielzahl von Ideen, die alle gute Filme abgegeben könnten, doch Shyamalan schafft es nicht, auch nur eine Idee wirklich bis zum Ende auszuarbeiten. Da wäre die familiäre Ebene im Film, die Überwindung der Angst, das Ziel, seine eigenen Kinder ziehen zu lassen, die ökologische Komponente, der Konflikt mit den Ursa, die veränderte Erde... Allein der in wenigen Minuten erzählte und grausam komprimierte Prolog ist zwar an manchen Stellen bildgewaltig, doch hätte dieser deutlich länger sein müssen. Auch so manche Idee muss kritisch hinterfragt werden, denn logisch ist vieles nicht. Musste es unbedingt die Erde sein im Film? Die evolutionären Veränderungen und klimatischen Anpassungen erscheinen nicht wirklich plausibel. Hier zeigt sich, After Earth ist wieder einer der Filme, der wirklich ein Erlebnis hätte sein können, wenn dem Drehbuch mehr Aufmerksamkeit gewidmet und dem gesamten Werk einfach nur mehr Raum zur Entfaltung geboten worden wäre. Stattdessen wird das Konzept in einen 100 Minuten-Film gepresst, wobei wir nicht nachvollziehen können, warum Produzenten und Regisseure inzwischen fast überall zu solchen Kleingeistern mutiert sind!

Der Vorteil der Laufzeit ist hingegen, als Zuschauer bekommt man nicht wirklich die Chance, sich zu langweilen. Der Erzählfluss ist in Ordnung, auch wenn so mancher Szene eine unfreiwillige Komik innewohnt. Den hilfsbereiten Raubvogel und das zu kitschige, militärische Ende hätte sich Shyamalan neben einigen anderen Szenen sparen können. Zum Glück vergaß er aber nicht Komponist James Newton Howard, mit dem er schon in der Vergangenheit zusammengearbeitet hatte. Howard gelingt eine gute Musikuntermalung, die im Gegensatz zu anderen teuren Produktionen der jüngsten Zeit nicht gänzlich belanglos dahinplätschert.

Was von After Earth bleibt, ist ein passabler Abenteuerfilm, der streckenweise überraschend brutal wirkt. Über die Schwächen und so manche logische Ungereimtheit muss man schon bewusst hinwegsehen, ebenso muss jeder für sich entscheiden, ob ihm die allgemeine Shyamalan-Hetze zusagt und er dabei mitmachen will. Shyamalan war schon immer dafür bekannt, die Dinge anders zu machen und Elemente in seinen Filmen zu etablieren, die einen total ansprechen oder eher verschrecken. Im Kino sicher eine Grenzerfahrung, als Nachmittagsfilm aber unterhaltsam. Wie bei seinen früheren Werken gibt es gute und weniger gute Stellen in After Earth, aber es ist ein weitaus besserer Film als Die Legende von Aang und The Happening. Über die bei After Earth aufgekommene Scientology-Debatte kann man diskutieren, muss man aber auch nicht unbedingt. Die Debatte selbst wirkt ein wenig albern in unseren Augen, wer überall den bösen Wolf sieht, sollte wirklich lernen, seine Angst zu überwinden.

After Earth Bewertung
Bewertung des Films
610

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