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Anna Karenina

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Ein kunstvolles Drama, das spalten wird

Anna Karenina Kritik

Anna Karenina Kritik
4 Kommentare - 18.11.2012 von Moviejones
Wir haben uns "Anna Karenina" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Anna Karenina

Bewertung: 5 / 5

"Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich." Dieser Satz, mit dem Tolstois moralisches Gesellschafts- und Ehedrama Anna Karenina beginnt, ist auch als das "Anna-Karenina-Prinzip" bekannt und fasst den Inhalt, der sich auf das Leben, Lieben und Leiden von drei adligen Familien im zaristischen Russland zurzeit der Bauernbefreiung in der Mitte des 19. Jahrhunderts konzentriert, passend zusammen. Im Fokus von Tolstois berühmtem Klassiker der Weltliteratur steht Anna Karenina, Ehefrau des russischen Regierungsbeamten Aleksei Karenin, Mutter des gemeinsamen Sohnes Serjoscha, die dem jungen attraktiven Offizier Graf Wronskij verfällt und nach einer Weile des moralischen Zauderns dessen Geliebte wird.

Zehn Kino- und TV-Verfilmungen des spannungsgeladenen Stoffes gibt es bereits, die erste als Stummfilm 1927 (Regie: Edmund Goulding) mit Greta Garbo, die jüngste vor Joe Wright (Abbitte) 2000, eine TV-Miniserie. Doch der Stil von Wrights Anna Karenina (Produktionsland UK/Frankreich) macht seine Verfilmung so einzigartig, dass der Film aus der sonst oft schweren Bürde, sich mit vorherigen Filmen vergleichen lassen zu müssen, mühelos heraustritt. Tolstois Romanvorlage gilt als auch dessen kunstvollstes Werk. Wir können sagen, Joe Wrights Verfilmung mit Keira Knightley als Anna Karenina (übrigens die dritte Zusammenarbeit von Wright und Knightley), Jude Law (Contagion) als betrogener Ehemann Karenin und Aaron Taylor-Johnson (Savages) als eye-catching Liebhaber Wronskij in den Hauptrollen dürfte die kunstvollste sein, die es je gab und wahrscheinlich auch die kunstvollste, die es je geben wird. Ob auch die beste - das mag jeder für sich entscheiden.

Eins vorweg - wer beim Wort kunstvoll aufstöhnt, dem kann gesagt werden, dass, wer erstens nur einen Funken ästhetisches Gefühl besitzt, diesen Film lieben wird - und selbst wenn nicht, dass zweitens, wer auch nur einen Funken Empathie, dramatische Sensibilität besitzt, diesen Film lieben wird. Selbst knallharte Actionfans, die mit Dramen sonst nichts anfangen können und gelangweilt neben ihrer ergriffenen Freundin im Kinosaal sitzen, dürften spätestens in den hochdramatischen Momenten der Verfilmung für einen kurzen Moment gebannt sein und das Popcorn auf dem Wege zum Munde in der Luft hängen bleiben. Joe Wright gelingt es, Drama und kunstvolle Inszenierung miteinander so zu verbinden, dass über 130 Minuten eine berauschend-harmonische Balance, aber auch intensiv-dramatische Komposition entsteht, die man nur als perfekt beschreiben kann und die aufgrund der dichten Dramaturgie und des dazu feinen, selbstironischen Humors (den  auch Tolstois Roman aufweist) nicht eine Sekunde Langeweile aufkommen lässt, sondern einen spannungsgeladenen Sog erzeugt, der bis zur letzten Sekunde den Zuschauer restlos gefangen nimmt - wenn man denn dafür offen ist. Doch kurz etwas ausführlicher zum Inhalt.

Wir schreiben das Jahr 1874. Anna Karenina (Keira Knightley), die attraktive und leidenschaftliche "Perle der feinen Adelsgesellschaft", trifft sich in Moskau mit Dolly (Kelly Macdonald), der Frau ihres Bruders, Fürst Oblonskij (Matthew Macfadyen), der ein offenkundiger Schürzenjäger ist und Dolly damit zur Verzweiflung treibt, so dass sie kurz davor ist, sich scheiden lassen zu wollen. Anna Karenina macht Dolly die harten Folgen einer Scheidung deutlich und dass diese, wenn beide sich noch lieben würden, sie nur in noch tieferes Unglück stürzen würde. Sie müsse mit der Kraft ihrer noch vorhandenen Liebe Oblonskij verzeihen, wenn sie noch einmal glücklich in ihrem Leben werden wolle. Nicht nur die Reaktionen der feinen Gesellschaft gilt es für eine geschiedene Frau zu fürchten, sondern auch die russischen Scheidungsgesetze, die dazu führen würden, dass sie mittellos dastünde und zudem ihre Kinder niemals wiedersehen würde. Dolly nimmt Annas Rat an, während Anna zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnt, dass sie in nicht all zu ferner Zukunft in eine ähnliche Lage geraten wird… Denn kurz darauf trifft sie auf einem Ball auf Graf Wronskij (Aaron Taylor-Johnson), der wiederum von Kitty (Alicia Vikander), Dollys jüngerer Schwester, angehimmelt wird, die kurz vor Beginn des Balls den Heiratsantrag des sie liebenden Gutsbesitzers Levin (Domhnall Gleeson) ausschlug. Aus Liebe zu Wronskij, auf dessen Gegenliebe sie jedoch vergebens hofft. Durch Zufall tauschten Wronskij und Anna Karenina am Moskauer Bahnhof schon einen kurzen, aber verhängnisvollen Blick - der zweite auf dem Ball besiegelt die nun folgende jahrelange Affäre von Anna Karenina und Wronskij, die erst zur Scheidung Anna Kareninas von Karenin (Jude Law) mit den von ihr selbst einst Dolly ausgemalten Folgen und dadurch schließlich zu einer noch weitaus furchtbareren Entscheidung Anna Kareninas führt…

Trailer zu Anna Karenina

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