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Apollo 18

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Wäre es nur verschollen geblieben...

Apollo 18 Kritik

Apollo 18 Kritik
8 Kommentare - 05.10.2011 von Moviejones
Wir haben uns "Apollo 18" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.

Bewertung: 2 / 5

Nach offizieller Aussage beendete die NASA das bemannte Mondlandeprogramm 1972 mit Apollo 17. Was jedoch nie an die Öffentlichkeit drang, war, dass nicht die hohen Kosten Grund für diese Entscheidung  war, sondern das Schicksal der nie öffentlich gemachten Apollo-18-Mission. Nachdem geheime Videos aufgetaucht sind, will Apollo 18 uns zeigen, was wirklich damals geschah. Wir befinden uns im Dezember 1974, drei Astronauten Benjamin Anderson (Warren Christie), John Grey (Ryan Robbins) und Nathan Walker (Lloyd Owen) machen sich auf den Weg zum Mond. Zwei Tage soll der Einsatz auf dem Erdtrabanten dauern, doch etwas geht mächtig schief. Walker und Anderson landen auf dem Mond und alles scheint reibungslos zu verlaufen. Der erste Mondgang verläuft nach Plan, doch am nächsten Morgen befindet sich eine der Gesteinsproben nicht mehr in der versiegelten Probentüte. Doch das soll das kleinste Problem dieses Tages sein: Kurz darauf entdecken die Astronauten einen toten Kosmonauten einer geheimen sowjetischen Mondmission in einem Krater. Als beide die Kommandozentrale zur Rede stellen, kommt heraus, dass die Jungs auf der Erde mehr wissen als sie eigentlich mitteilen wollten. Als Walker und Anderson daraufhin die Raumfähre starten und in den Mondorbit zum Rendezvous mit Grey aufbrechen wollen, beschädigt etwas Nichtmenschliches ihre Raumkapsel und der Startvorgang wird unterbrochen. Dies ist der Beginn des wahren Grauens - 384.000 km von der Erde entfernt...

Apollo 18 gehört zum "Found Footage"-Genre ("gefundenes" Material), teils auch als Mockumentary bezeichnet. Dabei versucht ein Spielfilm den Eindruck einer Dokumentation zu erwecken, in dem Fall über angeblich gefundenes Material. Diese Stilrichtung ist ein relativ altes Genre, das aber erst in den letzten 12 Jahren durch diverse Horrorfilme richtig bekannt wurde. Die Zutaten sind dabei in der Regel immer gleich: Verwackeltes Videomaterial, ein paar unbekannte Darsteller, einige mysteriöse Vorkommnisse, eine intensive virale Marketingkampagne und nicht selten ein schockierendes Ende. Den Durchbruch des Genres schaffte der Überraschungshit Blair Witch Project aus dem Jahr 1999, es folgten Filme wie Cloverfield oder Paranormal Activity. Die Zutaten waren bei allen Filmen gleich, was der Spannung keinen Abbruch tat. Auch Apollo 18 setzt auf den bewährten Mix, die Spannung scheint aber wie Schreie im All ungehört zu verstummen.

Trailer zu Apollo 18

Der große Unterschied zu den Klassikern des Genres und das, was Apollo 18 auch abhebt, ist die Science-Fiction-Komponente. Während die unerklärlichen Ereignisse in Paranormal Activity oder Blair Witch Project zwar mystischen Ursprungs waren, sind die Filme immer erdgebunden. Apollo 18 ändert dieses Schema, indem die Handlung ins All beziehungsweise auf den Mond verlegt wird. Das bringt frischen Wind und hebt den Film wohltuend von der Masse ab. Doch bringt dies alles nichts, wenn dabei die Spannung vergessen wird. Durch die Art und Weise, wie "Found Footage"-Horrorfilme aufgebaut sind, ist es unerlässlich, dass der Zuschauer im Laufe der Handlung zur Überzeugung gelangt, dies was geschieht, passiert wirklich. Ein Bezug zur Realität und dem Grauen auf der Leinwand muss hergestellt werden und an diesem Punkt scheitert Apollo 18. Über die gesamten 90 Minuten hinweg folgt man der Handlung, erwartet die üblichen Schreckmomente und wird nicht enttäuscht, doch fürchten wird sich wohl keiner. Ein Grund hierfür mag sein, dass die anderen genannten Filme trotz ihrer erfundenen Komponenten dem Zuschauer weismachen konnten, es passiert auf der Erde und könnte theoretisch auch dich treffen. Wer gruselt sich nicht davor, von einer unsichtbaren Erscheinung aus dem Bett gezerrt zu werden?! Apollo 18 hat diesen Vorteil nicht, denn, sind wir doch mal ehrlich, wer fürchtet sich vor dem Mann im Mond und glaubt, jemals da oben zu stranden und in Gefahr zu geraten? Doch zu sagen, nur weil Apollo 18 auf dem Mond spielt, ist keine Spannung möglich, wäre falsch. Gerade hier lässt sich wunderbar mit Urängsten spielen: Zwei Männer, allein und fern der Heimat, etwas Unheimliches geht außerhalb der beengten Raumfähre vor sich, Sauerstoff ist knapp, Platzangst, Panik - Wahnsinn... Der Weltraum bietet so viele Möglichkeiten ob seiner unverstellbaren Größe und der Unkenntnis des Menschen über jenen fernen Kosmos. Doch dafür muss die Inszenierung stimmen. Ob das "Found Footage"-Genre hierfür geeignet ist, kann nach Apollo 18 nicht gesagt werden, doch Filme wie Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt und Event Horizon - Am Rande des Universums zeigen, dass das All richtig inszeniert grauenhaft erscheinen kann. Apollo 18 schafft das genaue Gegenteil, im Kino war mehr Gelächter zu hören als vor Angst zitternde Zuschauer.

Regisseur Gonzalo López-Gallego versucht, ein recht ausgelutschtes Genre mit neuen Ideen zu versorgen, scheitert dabei aber in fast allen Bereichen. Dennoch gelingt es ihm ab und an, so etwas wie Genialität durchblitzen zu lassen. So schafft es Apollo 18 durch clevere Ideen auf die viel gehasste Wackelkamera an vielen Stellen plausibel zu verzichten. Auch die Bedrohung auf dem Mond ist wirklich kreativ, die sich erheblich von dem allseits bekannten Marsmenschen und Mann im Mond distanziert; an der Stelle wollen wir aber nicht zuviel verraten. Auch machen die drei Hauptdarsteller - allen voran Christie und Owen - wenn auch keinen oscarwürdigen, aber doch einen ordentlichen Job. Doch all das nützt nichts, wenn das Drehbuch auf wackeligen Füßen steht und man sich an vielen Stellen als Zuschauer nur wünscht, mehr von dem zu sehen, was vor sich geht, einige Szenen besser ausgeleuchtet zu wissen, einfach nicht so sehr im Dunkeln zu tappen. Aus der Story von Apollo 18 hätte weitaus mehr gemacht werden können, wenn sie als normaler Science-Fiction-Film im mittleren Budgetsegment konzipiert worden wäre. Dann müsste der Zuschauer letztlich wohl auch nicht mit einem so langweiligen Ende leben müssen, das krampfhaft versucht, genretypisch schockierend zu sein.

2 von 5 Hüten für einige gute Ideen, kreative Vorkommnisse auf dem Mond und die Faszination am All. Ein Film für Genrefans. Manche Dinge sollten aber lieber unter Verschluss gehalten werden, Apollo 18 gehört über weite Strecken dazu.

(AS)

Apollo 18 Bewertung
Bewertung des Films
410

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