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Dark Shadows

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Irrer Vampir

Dark Shadows Kritik

Dark Shadows Kritik
7 Kommentare - 10.05.2012 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).
Dark Shadows

Bewertung: 3.5 / 5

Da sind sie also wieder vereint: Dark Shadows heißt der neue Streich von Regisseur Tim Burton. Der Filmfürst der Finsternis schickt seinen Lieblingsdarsteller Johnny Depp in die 70-er Jahre. Als aus der Zeit gefallener Vampir muss er sich nach 200 Jahren Sargruhe an Disco-Musik, pferdelose Metallkutschen und teuflische Unterhaltungsmaschinen gewöhnen: in einem liebevoll ausgestatteten Gothic-Märchen mit vielen witzigen Momenten, dem aber der letzte Biss fehlt.

Barnabas heißt der leichenblasse Blutsauger, den Johnny Depp als androgynen Mimik-Minimalisten spielt. Vom Jahr 1972 ist er erst einmal reichlich überfordert: Fernsehen, Glamrock, Automobile - das alles gab es im 18. Jahrhundert noch nicht. Als wäre die Anpassung an das moderne Leben im US-Kleinstädtchen Collinsport, das seine Familie einst aufbaute, nicht schwierig genug, macht ihm auch noch die verführerische Hexe Angelique (Eva Green) mit ihren Kurven die Hölle heiß. Die hatte ihn vor zwei Jahrhunderten aus Eifersucht verflucht.

Trailer zu Dark Shadows

In der (leider nicht allzu gruseligen) Kinokomödie im düsteren Gothic-Märchen-Look muss sich Barnabas nicht nur mit der liebestollen Angelique herumschlagen, sondern auch mit seinen traurigen Nachfahren. Aus der einst reichen und mächtigen Familie ist im Laufe der Jahrhunderte ein etwas verkommener Haufen komischer Typen mit dem einen oder anderem Geheimnis geworden, der von der gutmütigen, aber überforderten Elizabeth Collins Stoddard (Michelle Pfeiffer) angeführt wird.

Für Tim Burton und Johnny Depp ist Dark Shadows bereits der achte gemeinsame Film. Mit dabei ist auch Tim Burtons Lebensgefährtin Helena Bonham Carter in einer Nebenrolle als Psychiaterin mit Hang zum Flachmann. Die verrückte Vampir-Saga basiert lose auf einer gleichnamigen US-Serie, die zwischen 1966 und 1971 ausgestrahlt wurde und es als tägliche Seifenoper auf mehr als 1.200 Episoden brachte.

Die Kinofassung ist etwas zu bunt, etwas zu übertrieben, etwas zu überfrachtet und auch ganz schön kitschig. Ein Außenseiter mit Anpassungsschwierigkeiten, eine tragische Liebe, eine dysfunktionale Familie und viele Merkwürdigkeiten der frühen 70er-Jahre (Alice Cooper zum Beispiel) - der Stoff hätte für drei Filme gereicht.

Klar, Tim Burton ist mit überbordender Fantasie gesegnet. Aber er hat sie nicht im Zaum und wollte zu viele Handlungsstränge unterbringen. Letzendlich reißt er sie nur an und verzettelt sich immer wieder in seinem eigenen Story-Gestrüpp.

Aber auch wenn Dark Shadows die aufregende Schaurigkeit von Sleepy Hollow oder die kauzige Liebenswürdigkeit von Edward mit den Scherenhänden fehlt: Unterhaltsam ist der Film allemal, nicht nur weil Johnny Depp einmal mehr ein schrulliges Ereignis ist. Man muss sich allerdings auf ein paar kernige Kalauer einlassen und akzeptieren, dass Tim Burton nicht immer subtil sein will, sondern auch mal etwas deftiger und poppiger zu Werke geht.

Dark Shadows bekommt 3,5 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Andreas Fischer)

Dark Shadows Bewertung
Bewertung des Films
710

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