Bewertung: 2.5 / 5
Blondinen leben seit einiger Zeit wieder äußerst gefährlich: Erst wurde Cameron Diaz in Knight and Day durch eine Flughafenbekanntschaft in wilde Verfolgungsjagden verwickelt. Dann musste Katherine Heigl in Kiss and Kill feststellen, dass sie mit einem Profikiller liiert ist. Und nun gerät in der US-Komödie Das gibt Ärger Reese Witherspoon an die CIA, die sich in Gestalt zweier action- und liebeshungriger Agenten präsentiert. Allerdings wird diesem arglosen Blondchen erst kurz vor Schluss bewusst, in welch gefährliche Kreise es geraten ist.
Wilde Schießereien, Hubschrauberlärm, dröhnende Gitarrenriffs, herumwirblende Geldscheine und ein Bösewicht (Til Schweiger) im Designerzwirn, der mittels Fallschirm vom Hochhausdach flüchtet: Was optisch wie eines dieser aalglatten, größenwahnsinnigen HipHop-Videos aus den späten 90ern anmutet - Regisseur McG drehte zu dieser Zeit übrigens tatsächlich Musikclips - ist für Tuck (Tom Hardy, Inception) und FDR (Star Trek-Captain Chris Pine) Arbeitsalltag. Und die beiden Spione können sich nicht nur beruflich blind vertrauen: Sie sind die besten Freunde - bis die hübsche Lauren (Witherspoon) ihnen den Kopf verdreht. Dass sie das tut, entnimmt man leider eher den uninspirierten Dialogen als etwa einer hingebungsvollen Körpersprache oder besonderer Chemie der Beteiligten (die ihr unbestrittenes Talent hier vor die Säue werfen).
Trailer zu Das gibt Ärger
Nach dem Motto "Möge der Bessere gewinnen" buhlen die Herren nun um das zur hübschen Trophäe degradierte Weib, das natürlich weder um die wahre Profession noch die Bekanntschaft ihrer Datingpartner weiß. Dass die Frau ihrer Träume zweigleisig fährt, bereitet Tuck und FDR dabei weniger Kopfzerbrechen als der Gedanke, dass der andere am Ende triumphieren könnte. So wird, beginnend mit einer nett durchkomponierten One-Shot-Szene in Laurens Haus, bald spioniert, sabotiert und gelogen, was das Zeug hält. Wenn das keine gute Grundlage für eine Beziehung ist...
...ist es sicher auch keine gute Grundlage für einen Film. Oder zumindest nicht für diesen: Einmal mehr beweist Regisseur McG (3 Engel für Charlie, Terminator - Die Erlösung) seinen Blick für schicke Bilder, sein Ohr für einen knackigen Soundtrack und sein Händchen für perfekten Style. Und einmal mehr scheint ihm das wichtiger zu sein als die Geschichte, die er erzählt - so holprig sie in diesem Fall auch sein mag. Die Verbindung von Action- und RomCom-Elementen wirkt so unbeholfen, dass man sich auf die obligatorische Rückkehr des profillosen Schurken - Herr Schweiger, wir erinnern uns - in die traute Runde der profillosen Turteltauben regelrecht freut. Dann nämlich kann das Ende, an dem sich die beiden Agenten versöhnlich die Hände schütteln und einer von ihnen die frisch errettete Blondine im Arm hält, nicht mehr weit sein.
Das gibt Ärger bekommt 2,5 von 5 Hüten.
(Quelle: teleschau - der mediendienst | Annekatrin Liebisch)
